Sanieren

Sanierung der Gebäudehülle spart viel Strom

Eine von der Flumroc AG in Auftrag gegebene Studie der Hochschule Luzern zeigt die Auswirkungen von Gebäudehüllensanierungen auf den Stromverbrauch der Schweiz.

Die Gebäudehülle leistet einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hochschule Luzern (HSLU), die im Auftrag der Flumroc AG erstellt wurde. Würde die Gebäudehülle aller sanierungsbedürftigen Wohnhäuser der Schweiz gedämmt, würde der Stromverbrauch der Wärmepumpen bedeutend reduziert. «Mit der Wärmedämmung kann der Wärmebedarf von Wohngebäuden im Durchschnitt um rund 50 % reduziert werden. Die Wärmepumpe muss dann wesentlich weniger leisten, um das Haus warm zu halten», erklärt Flumroc-Geschäftsführer Damian Gort.

10 Prozent des Schweizer Jahresverbrauchs werden gespart

Die HSLU-Studie liefert erstmals Zahlen, wie viel Strom allein durch die Wärmedämmung privater Haushalte schweizweit gespart werden könnte. Unter der aufgrund der Einfachheit halber getroffenen Annahme, dass sämtliche Öl-, Gas- und elektrische Widerstandsheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden, errechnete das Team der HSLU einen jährlichen Stromverbrauch von 11,5 Terawattstunde (TWh) für den Betrieb aller Wärmepumpen. Werden zusätzlich die Gebäudehüllen gedämmt, kann dieser Verbrauch um 5,3 TWh gesenkt werden. Dies entspricht in etwa 10 % des jährlichen Stromverbrauchs der Schweiz oder des jährlichen Stromverbrauchs der Kantone St. Gallen und Graubünden zusammengerechnet. Da Wohngebäude nur rund zwei Drittel aller Gebäude ausmachen, ist das Stromsparpotenzial des gesamten Gebäudeparks sogar noch höher.

Winterlücke abwenden – ohne Einschränkungen

Heute geht man davon aus, dass künftig rund 6 TWh an Winterstrom fehlen werden. Die Folgen sind klar: Der Strom muss aus dem Ausland importiert werden. Und bei einem akuten Engpass könnte der Bund eine Stromkontingentierung beschliessen, die einschneidende Konsequenzen hätte. Eine Lösung dieses Problems wäre ein enormer Ausbau der Stromproduktion. Die Studie der HSLU liefert allerdings eine alternative Lösung: Da Wärmepumpen vor allem im Winter betrieben werden, wird mit der Wärmedämmung primär der Winterstrombedarf der Schweiz reduziert. Somit wäre die Winterlücke eine viel kleinere Bedrohung. «Die energetische Sanierung der Gebäudehülle spielt bei der Energiewende eine bedeutende Rolle. Es lässt sich viel Strom sparen, ohne dass unser Leben erschwert wird», sagt Damian Gort. Und die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser profitieren mit der Sanierung der Gebäudehülle von einem erhöhten Wohnkomfort und tieferen Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe.

Förderung der Wärmedämmung ist unerlässlich

Angesichts der Studienergebnisse müsste der Bundesrat die Förderung der Wärmedämmung ausbauen. «Es ist unverständlich, dass der Bund ausgerechnet jetzt das Gebäudeprogramm einstellen will, über das die Sanierung der Gebäudehülle gefördert wird», sagt Damian Gort. Damit die Schweiz künftig ausreichend Winterstrom hat, müssen Eigentümerinnen und Eigentümer Anreize haben, die Gebäudehülle zu sanieren. Fördergelder für die Wärmedämmung und die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden sind deshalb unerlässlich. Flumroc AG