Nachschlagewerk und Ideenbringer: Seit Jahrzehnten ist das Pflanzenbuch von Hauenstein ein unverzichtbares Werkzeug von Gartenprofis sowie treuer Begleiter privater Hobbygärtner bei der Pflanzenwahl. Seit Beginn wurden über 250 000 Exemplare verkauft. Doch so bewährt der Ratgeber auch ist: Die Gartenwelt verändert sich – aufgrund klimatischer Bedingungen, aber auch aufgrund von Vorlieben der Kundinnen und Kunden. Hauenstein beschloss deshalb, das Buch, das letztmals 2011 erschienen war, komplett zu überarbeiten.
1200 Gehölze und 1700 Stauden
Nach fünfjähriger Arbeit präsentierten die Verantwortlichen Ende September im Hauenstein-Erlebnisrestaurant in Rafz dann die 10. Neuauflage. Die auffälligste Neuerung: Aus einem Buch wurden zwei Bücher. «Die Sortimente sind seit 2011 einfach zu stark gewachsen», so CEO Rainer Marxsen. Aus diesem Grund wurden auch Teilsortimente wie Wildpflanzen, Rosen sowie Obst und Beeren ausgekoppelt und als Kataloge separat herausgegeben.
Die beiden nun aus den Basiskapiteln «Stauden» und «Gehölze» entstandenen Pflanzenbücher enthalten in bewährter Manier Pflanzenporträts, Detailbilder und spezielle Tipps zu über 200 Gehölzen und 1700 Stauden, die Hauenstein alle im Sortiment hat. Das Besondere: Die Angaben sind nicht einfach aus dem Internet abgeschrieben, sondern stammen vom persönlichen Wissen und der Erfahrung der Hauenstein-Spezialisten.
Beide Bücher gibt es ab sofort als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag zum Preis von je Fr. 45.–. Weitere Infos: hauenstein-rafz.ch
Drei Fragen an Hansruedi Weber, Autor Gehölzbuch
Der Schweizerische Hauseigentümer: Nach welchen Kriterien haben Sie das Sortiment, das Sie im Gehölzbuch abbilden, ausgewählt?
Hansruedi Weber: Für mich waren mehrere Kriterien massgebend. Die Verkaufszahlen von drei Jahren, einheimische Gehölze, Neuheiten, die auf den Markt kamen, persönliche Erfahrungen und manchmal auch Vorlieben, Robustheit und Gesundheit der einzelnen Gehölze, Ertragen von Trockenheit und wärmerem Klima.
Gibt es eine Pflanze im Gehölzbuch, zu der Sie eine ganz besondere Beziehung haben – und warum?
Ja, die Araucaria araucana, Araukarie. Sie ist eine Vertreterin der Flora aus Chile, die mich an meine Besuche der chilenischen Nationalparks erinnert.
Wenn Sie nur drei Pflanzen empfehlen dürften – welche wären das?
Als erstes die Flaumeiche: eine schöne nicht allzu hoch werdende einheimische Eiche, die trockene heisse Lagen gut erträgt. Weiter wähle ich den Malus Red Sentinel, Zierapfel: Ein herrlicher Grossstrauch, wunderschön in der Blüte, er trägt regelmässig rote Äpfelchen, die ab Oktober viele Vögel anziehen. Und zu guter Letzt: die Salbeiblättrige Zistrose. Ein attraktiver, blühwilliger einheimischer Kleinstrauch für trockene, heisse Lagen mit würzig duftenden Blättern.
Drei Fragen an Andreas Geissmann, Leiter der vier Hauenstein-Gartencenter
Der Schweizerische Hauseigentümer: Welche Garten-Trends und Entwicklungen beobachten Sie zurzeit?
Andreas Geissmann: Die Kunden informieren sich über Online-Plattformen etc. über die neusten Trends, sind gut informiert und haben oft konkrete Vorstellungen. Beim jüngeren Publikum sind spezielle Zimmerpflanzen ein grosses Thema. Besonders bei hochpreisigen Raritäten ist es wichtig, die Pflanzen live zu sehen und gezielt auswählen zu können. Des Weiteren sind nach wie vor Wildstauden und einheimische Pflanzen sehr gefragt.
Haben Sie eine Lieblingspflanze? Einerseits die Pfingstrose: Paeonia officinalis ist eine beliebte Staude und im südlichen Tessin einheimisch. Die oberirdischen Pflanzenteile ziehen im Winter ein und treiben im Frühjahr wieder aus dem unterirdisch überwinternden Rhizom aus. Sie ist 60 Zentimeter bis einen Meter hoch, hat unverzweigte Stängel und grosse rosa Blüten mit gelben Staubgefässen. Die Pfingstrose blüht zuverlässig über viele Jahre im Frühjahr und bietet wertvolle Nahrung für Insekten, auch die Samenstände sind wunderschön. Pflanzen mit weiss oder rot gefüllten Blüten sind Sorten der Paeonia officinalis. Weiter mag ich die Schafgarbe. Sie bildet dichte Blütendolden, lockt viele Insektenarten an, ist robust und genügsam und benötigt wenig Pflege. Gerne empfehle ich auch den Storchschnabel (Geranium sanguineum) oder Blutroter Storchschnabel. Er wächst bodendeckend, füllt Lücken und verhindert Erosion. Zudem hat er attraktive Blüten für Insekten und ist ideal für trockene Standorte.
Welche typischen Fehler beobachten Sie bei Hobbygärtnern immer wieder?
Bewässern ist oft eine Herausforderung und verlangt Kenntnisse und Fingerspitzengefühl. Wie viel ist richtig? Wir stellen bei Kundenberatungen immer wieder fest, dass im Innenbereich die Pflanzen tendenziell eher übergossen werden. Das führt bei Pflanzen zu Schäden. Im Aussenbereich ist eher das Gegenteil der Fall. Besonders in den heissen Sommermonaten ist es wichtig, regelmässig zu giessen. Sofern das Gefäss einen Wasserabfluss hat, ist es ratsam, lieber einmal mehr zu giessen als zu wenig.
Drei Fragen an Barbara Lovis-Huber, Autorin Staudenbuch
Der Schweizerische Hauseigentümer: Nach welchen Kriterien haben Sie das Sortiment im Staudenbuch ausgewählt?
Barbara Lovis-Huber: Ich habe mich an mehrere Kriterien gehalten. Diese waren die Verkaufszahlen, einheimisch, gartenwürdig und dauerhaft, robuste und gesunde Staudenarten und -sorten, Neuheiten sowie ein breites Sortiment für vielfältige Standorte.
Gibt es eine Pflanze in Ihrem Staudenbuch, zu der Sie eine ganz besondere Beziehung haben – und warum? Die Familie der Apiaceae / Doldenblütler sind meine Favoriten. Aber grundsätzlich liebe ich die grosse Vielfalt aller Stauden, und mich fasziniert das jährlich wiederkehrende Poten-zial zur Produktion von Blättern, Blüten und Samen, es ist ein Beitrag zur Biodiversität.
Wenn Sie nur drei Pflanzen empfehlen dürften – welche wären das?
Orlaya grandiflora, Dictamnus albus, Salvia sclarea, alle lieben die Sonne, ertragen Trockenheit und Wärme. Sie sind einheimisch und werden von Bienen und Insekten besucht. An geeigneten Standorten versamen sie sich moderat und erfreuen alle Gartenbesucher über eine lange Zeit.
Bettina Schmid, Redaktorin
Verlosung
Wir verlosen 3 x 1 Exemplar des Gehölz- sowie des Staudenbuches.
Möchten Sie die 10. Neuauflage des wertvollen Pflanzenratgebers im Büchergestell haben?
Dann senden Sie eine Mail mit Namen, Vornamen und Adresse an: redaktion@hev-schweiz.ch
Einsendeschluss: 31. Oktober 2025.