Wärmebildaktion

Zwischenbilanz eines Dauerläufers: Infrarotbilder Ihres Hauses

Bereits seit 2012 bietet der HEV Schweiz für seine Mitglieder verschiedene Dienstleistungen zum Energiesparen an. Eine gute Möglichkeit, in die Gebäudeenergieberatung einzusteigen, ist die Erstellung von Wärmebildern des eigenen Hauses.

Wo verliert Ihr Haus oder Ihre Liegenschaft Wärme und Energie? Einen ersten unkomplizierten Eindruck hiervon liefern Infrarot- oder Wärmebilder. Rote Bereiche auf den Aufnahmenzeigen an, welche Stellen überprüft werden müssen, und geben Aufschluss, welche Massnahmen sinnvoll sein können.

HEV-Mitglieder können solche Thermografiebilder seit über zehn Jahren zu speziellen Konditionen erstellen lassen. Über 7000 Kunden haben bereits davon profitiert. Das Produktpaket umfasst die Erstellung von mindestens 6, maximal 20 Aussenaufnahmen mithilfe einer Wärmebildkamera. Gut drei bis vier Wochen nach dem Termin erhalten alle Teilnehmenden ein Dossier, in dem die Bilder und darin abgebildete Bauteile mittels Notensystems energetisch ausgewertet wurden. Dabei kommt folgende Notenstaffelung zum Tragen: 1 sehr gut, 2 normal, 3 befriedigend, 4 ungenügend, 5 mangelhaft. Was bedeuten sie konkret?

Bewertungsnote 1

Sie steht sinnbildhaft für einen aktuellen Baustandard. Eine aktuell errichtete oder modernisierte Liegenschaft nach gesetzlichen Anforderungen sollte diese Bewertungsnote bei einwandfreier Bauausführung aufweisen. Rund 5 Prozent aller bisher aufgenommenen Liegenschaften wiesen diese Note auf. Insbesondere zur Kontrolle von Bauleistungen wurden hier Infrarotbilder erstellt.

Bewertungsnote 2

Bereits bei Bewertungsnote 2 gibt es Potenzial zur energetischen Verbesserung. Meist ist dies aus wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll. Hierzu ein Beispiel mit Fenstern: Eine Doppelverglasung aus dem Baujahr 2005 mit metallischen Abstandshaltern wird mit einer Note 2 bewertet. Heutiger Stand der Technik hingegen ist eine dreifache Wärmeschutzisolierverglasung mit Kunststoff- oder Edelstahlabstandshalter. Diese Note wird im Schnitt zu 20 Prozent vergeben.

Bei Betrachtung der folgenden Noten wird hingegen die Zielgruppe der Aktion deutlich. Für rund 75 Prozent aller Liegenschaftsbesitzer, die sich bisher für unsere Aktion angemeldet haben, ist eine energetische Betrachtung sinnvoll und kann Potenziale zur energetischen Verbesserung heben.

Bewertungsnote 3

Die Bewertungsnote 3 steht für einen älteren Baustandard. Es werden damit keine Bauschäden bewertet, jedoch wird ein alter Zustand aufgedeckt. Am Beispiel Fenster bedeutet dies etwa, dass eine Doppelverglasung mit Baujahr 1985 optisch zwar einwandfrei ist, sich energetisch aber nur als befriedigend darstellt, obwohl das Fenster einwandfrei schliesst. Genau aus diesem Grund wurde diese Note mit 40 Prozent am häufigsten vergeben.

Bewertungsnote 4

Die Bewertungsnote 4 weist einen ungenügenden Bauzustand aus. Dies können etwa Heizkörpernischen im Aussenwandbereich sein oder alte Doppelverglasungen, aber auch verrutschte Dachisolationen durch Marder oder unzureichend ausgeführte Dachanschlüsse. Mit 25 Prozent hat diese Note einen recht hohen Anteil an der Vergabe.

Bewertungsnote 5

Energetisch höchst kritisch stellt es sich bei der Bewertungsnote 5 dar. Durchfeuchtetes Mauerwerk oder gefährliche Risse hinter Putz und Einfachverglasungen führen zu dieser Bewertung. In gut 10 Prozent aller Fälle wurde auf diese Note zurückgegriffen. Bei den beiden Bewertungsnoten 4 und 5 kann es zu weiteren Bauschäden kommen, beispielsweise durch Schimmelbildung oder Zersetzungen. Sicher können energetische Massnahmen in Eigenregie – wie Fensterflügel einstellen, Haustür erneuern oder ein einzelne Fenster austauschen – kurzfristig Abhilfe schaffen.

Sollte sich jedoch die Zweckmässigkeit einer umfangreichen Sanierung ergeben, ist diese mittels GEAK Plus zu planen, um alle Möglichkeiten mit dem Fachmann auszuloten. Neben der Gebäudehülle werden dabei auch die Heiztechnik und sonstige installierte Anlagentechnik betrachtet und mögliche Fördermittel für eine Sanierung in die Berechnung miteinbezogen.

Übersteigt die Förderung für die Umsetzung energetischer Massnahmen den Betrag von 10 000 Franken, ist ein GEAK Plus zwingend erforderlich. Generell kann der GEAK Plus ab einer Bauteilbenotung von 3 oder schlechter einen Fahrplan für eine energetische Sanierung vorgeben.

Alle Teilnehmenden an der Wärmebildaktion des HEV Schweiz haben im Anschluss an die Aktion die Möglichkeit, sich über geak.ch oder bei der Projektpartnerin ibih.ch über ein GEAK-Plus-Angebot informieren zu lassen und einen Experten zu suchen.

Die Planung einer Renovation anhand eines GEAK Plus bietet jedem Liegenschaftsbesitzer die Möglichkeit, auch tatsächlich von einer energetischen Verbesserung dank Kompetenz und Erfahrung zu profitieren.

 

Wärmebildaktion

Wünschen Sie einen ersten energetischen Eindruck Ihrer Liegenschaft? Melden Sie sich online bis am 29. Februar 2024 für die Wärmebildaktion an:

hev-schweiz.ch/infrarot

 

Die Thermografieaufnahmen werden von der Firma ibih AG, Kasinostrasse 19, 5000 Aarau, durchgeführt, je nach Witterung. Über Ihren Termin informiert Sie die ibih AG fünf Tage im Voraus per E-Mail und Brief. Um bei den Infrarotaufnahmen optimale Ergebnisse zu erhalten, sollte das Haus am Tag der Aufnahme gleichmässig beheizt sein.

 

Zudem müssen die Fenster geschlossen und die Storen geöffnet sein. Um ideale Messergebnisse zu erzielen, wird der Termin in den Randzeiten bzw. je nach Witterung nachts stattfinden müssen. Für die Erstellung der Aufnahmen besteht keine Anwesenheitspflicht des Eigentümers. Das Grundstück muss jedoch frei zugänglich sein.

 

Genaue Hinweise zur Vorbereitung Ihrer Liegenschaft erhalten Sie nochmals im Terminanschreiben.

 

Ihr Wärmebilddossier – dazu gehören Ihre Wärmebilder inklusive einer Auswertung der ersten sechs Bilder sowie weiterführende Hinweise – wird Ihnen nach der abschliessenden Auswertung als PDF per E-Mail, zusammen mit der Rechnung, zugestellt. Nach der Umsetzung der Wärmebilder können alle Teilnehmer entweder einen «GEAK Plus»-Experten über geak.ch wählen oder sich beim Projektpartner ibih AG über eine Umsetzung informieren.