HEV-Präsidentenkonferenz 2023

Naturgefahren im Fokus

HEV-Präsidentenkonferenz 2023 Am Freitag, 24. November 2023, fand in Zürich die HEV-Präsidentenkonferenz statt. Neben wohneigentumspolitischen Themen stand der Schutz von Gebäuden gegen Naturgefahren im Zentrum.

Bei stürmischem Herbstwetter fanden sich rund 250 geladene Gäste – unter ihnen die HEV-Präsidenten, Vorstandsmitglieder verschiedener Sektionen und Geschäftsstellenleiter – am 24. November im Hotel Park Hyatt in Zürich zur alljährlichen Präsidentenkonferenz des HEV Schweiz ein. Auf dem Programm standen Fachreferate zum Thema Naturgefahren.

Den Anfang machte der Präsident des HEV Schweiz, aNR Hans Egloff. Er eröffnete die Konferenz mit einer Grussbotschaft und einer kurzen Berichterstattung zu den aktuellen wohneigentumspolitischen Top-Themen wie die vieldiskutierte Wohnungsknappheit, mietzinsdämpfende Massnahmen und das Doppelreferendum des Mieterverbandes gegen die geplanten Änderungen im Mietrecht. Im Anschluss hiess auch HEV-Schweiz-Direktor Markus Meier die Anwesenden willkommen. Er äusserte sich unter anderem zu den Fortschritten bei der Abschaffung des Eigenmietwerts. Ausserdem informierte der HEV-Direktor über weitere Themen, die den Verband zurzeit bewegen, so zum Beispiel die zweite Etappe der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes.

Naturgefahren für Gebäude in der Schweiz

Danach war die Bühne frei für die drei Gastreferenten, die dem Publikum Wissenswertes rund um das Thema Naturgefahren vermittelten. Als erster aufs Podium trat Lars Mülli, Direktor GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich. Sein Referat konzentrierte sich auf tektonische Gefahren, insbesondere auf Erdbeben. Lars Mülli zeigte die verschiedenen Risiken auf, die ein Erdbeben für Gebäude darstellt, und erläuterte, inwiefern erdbebensicheres Bauen Schäden minimieren kann, wie die Zuständigkeiten im Falle eines Erdbebens in der Schweiz geregelt sind und welche möglichen Ansätze man bei der Erbebenversicherung verfolgt.

Gravitative Naturgefahren waren das Thema des Referats von David Zihlmann, GL-Mitglied der Schubiger AG Bauingenieure in Hergiswil. Er erörterte, wann und wie sich Wohneigentümer gegen Gefahren wie Hochwasser, Erdrutsche, Murgänge und Steinschlag schützen können. Daniel Zihlmann griff auch den Aspekt der Verantwortlichkeit auf. So sind Eigentümer selbst in der Pflicht, ihr Grund- und Wohneigentum zu schützen. Denn auch bei Gebäuden gilt: «Verbeugen ist besser als heilen», wie der Referent betonte.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte Stefan Schneider, Geschäftsleiter CSD Ingenieure AG in Chur. In seinem Referat berichtete er als Leiter des Frühwarndienstes aus erster Hand über den Bergrutsch in Brienz / Brinzauls in Graubünden. Mit eindrücklichen Bild- und Tonaufnahmen dokumentierte er dieses imposante Naturereignis und erläuterte den Zuhörern, wie das Frühwarnsystem funktioniert und welche Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Brienz / Brinzauls getroffen wurden. Auch wenn beim Bergrutsch niemand unmittelbar zu Schaden gekommen ist, so bleiben Naturgefahren unberechenbar, räumte der Geologe zum Schluss ein. Redaktion (Lu)

«Insbesondere Städte weisen ein hohes Erdbebenrisiko auf.»

Lars Mülli, Direktor GVZ Gebäudeversicherung Zürich

«20 % der Bevölkerung wohnen in Zonen, die von Hochwasser betroffen sein können.»

David Zihlmann, GL-Mitglied Schubiger AG Bauingenieure

«Der Berg hat es uns allen gezeigt. Er ist gekommen, wann und wie er wollte.»

Stefan Schneider, Geschäftsleiter CSD Ingenieure AG