Erst eine ganze Weile nachdem die Kinder aus dem Haus waren, entschied sich das Ehepaar, ihrem ausgedienten Kinderbad eine gründliche Veränderung zu gönnen. Denn das alte, beinahe durchgehend geplättelte Bad in Weiss, Gelb und Grün wirkte abgewohnt und überholt, die schlichte und seinerzeit sehr funktionale Eckdusche mit ihrer altmodischen Duschabtrennung und die bunte Badmöbelabdeckung erschienen nur noch wenig einladend. Eine Veränderung war angezeigt. Vor allem der Bauherrin war für das neue Bad ein edler und harmonischer Look wichtig, mit einer warmen und behaglichen Atmosphäre.
Die Planung und Gestaltung des neuen Bads war eine Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Ehepaar, ihrem Sohn – einem Bauführer und angehenden Architekten – sowie der auf Badeinrichtungen spezialisierten Firma. Man entschied sich für eine Komplettsanierung, bei der auch Wände und Böden einen neuen Look erhielten. Lediglich die Platzierung der unterschiedlichen Elemente wie Dusche, Waschtisch und WC wurde beibehalten, alles andere wurde erneuert: An die Stelle der Platten trat Naturofloor, ein fugenloser, mineralischer Boden- und Wandbelag in Sandfarbe. Er wurde ergänzt durch einige aussergewöhnliche Materialien.
Interview mit Daniel Bielser, Leiter Retail talsee AG (Hochdorf, Zürich, Bern, Basel, St. Gallen)
Was genau war das Problem mit dem alten Bad, warum sollte ein neues her?
Daniel Bielser: Die Gestaltung des alten Bads war aus der Zeit gefallen und forderte eine dringende Erneuerung. Das Bad wurde im 1998 als Kinderbad erstellt. Mit dem Auszug der Kinder und der Umnutzung verschiedener Räume im Haus sollte es neu als repräsentatives Tages-WC und Gäste-Dusche dienen.
Wie weit war das Projekt bei den Auftraggebern selbst schon gediehen und was waren darüber hinaus ihre Anforderungen, Fragen oder Ansprüche?
Die Auftraggeber wollten alles komplett neu gestalten und umbauen. Neben der Funktion als Tages-WC sollten auch Gäste im neuen Bad duschen und sich waschen können. Daher war es ihnen neben den funktionalen Vorgaben sehr wichtig, dass das Bad eine hochwertige Gestaltung und eine warme Atmosphäre ausstrahlt sowie langlebig und einfach zu reinigen ist.
Beim ersten Ausstellungsbesuch bei talsee wurden die Wünsche der Bauherrschaft aufgenommen und daraus ein erster Gestaltungs- und Einrichtungsvorschlag erarbeitet. Die Bereinigung der Einrichtungen, der Materialien und der Farben erfolgte dann wieder gemeinsam mit den Auftraggebern sowie mit deren Sohn. Beispielsweise die aus carbonisiertem (verbranntem) schwarzem Holz gefertigte Rückwand hinter dem Badmöbel war seine Idee. Sie gibt dem Raum eine sehr spezielle Note – insbesondere in Kombination mit den goldenen handgemachten Terracotta-Fliesen von talsee auf der Badmöbelfront und in der Stirnfläche der Dusche. Im Weiteren wurde eine neue abgehängte Decke mit eingelassenen Spots eingebaut, und das Fenster wurde durch ein flächiges Designfenster ersetzt.
Wie war die Auftrags-Situation genau aufgeteilt zwischen den Beteiligten?
Die Grundausstattung und die Grundgestaltung wurde von der Bauherrschaft und talsee in Hochdorf ausgearbeitet. Danach hat die Bauherrschaft mit ihrem Sohn die Gestaltung finalisiert. Dieser hat dann auch die Bauführung übernommen. Die Badmöbel, alle sanitären Apparate, die Dusche in Corian und die handgemachten Terracotta-Fliesen sowie die Rückwand aus carbonisiertem Holz wurden von talsee geliefert. Alle Elemente wurden individuell in unserer Manufaktur im Luzerner Seetal gefertigt und durch die spezialisierten hauseigenen Monteure vor Ort montiert.
Welche Vorteile bietet das Bad heute?
Ein einzigartiges, individuelles Design und mehr Funktionalität. Das schwellenlose Badezimmer ohne Kanten und Stolpersteine erhöht den Komfort und die Sicherheit. So ermöglicht die bodengleiche Dusche einen sicheren und einfachen Einstieg. Die eingesetzte Kollektion aus Corian besitzt zudem einen fugenlosen Übergang der Duschtasse zur seitlichen Wand, das macht sie äusserst pflegeleicht. Corian bietet auch höchste Riss- und Schlagfestigkeit sowie eine handwarme Haptik.
Mit neuen Lichtquellen wie dem lichtgerahmten Spiegelschrank erhält das Bad eine stimmungsvolle Atmosphäre aus direktem und indirektem Licht. Der Schrank birgt organisierten Platz, stellt Steckdosen bereit und durch die Verstellbarkeit der Lichtfunktion das richtige Licht zur richtigen Zeit.
Konnten die Vorstellungen und Wünsche der Auftraggeber umgesetzt werden?
Ja voll und ganz. Das Ehepaar ist mit dem neuen Tages-WC inklusive Gäste-Dusche sehr glücklich, und stolz auf die Umsetzung. Beim gesamten Umbau gab es weder spezielle Hindernisse noch erwähnenswerte Probleme.
Wie viel Zeit hat das ganze Projekt in Anspruch genommen?
Vom ersten Kontakt bis zum Baustart sind rund drei Monate vergangen. Der Umbau hat dann circa vier Wochen gedauert.