Wer baut oder saniert, wünscht sich Qualität, Effizienz und ein gutes Arbeitsklima. In der Praxis zeigt sich jedoch: Noch immer werden schwerste Lasten wie Fenster, Türen oder Platten von Hand getragen. Gerade weil Fenster immer grösser und Fliesenplatten immer schwerer werden, steigen die Anforderungen. Was für die Bauherrschaft ein Vorteil ist – grosse Glasflächen für viel Licht oder fugenlose Böden – kann für Handwerkerinnen und Handwerker eine grosse Belastung sein. Mit einer optimalen Baustellenlogistik lässt sich dies vermeiden. Die Suva setzt sich deshalb gemeinsam mit OptiBau und der Plattform «Sicherheit und Gesundheit» von Bauenschweiz für vorausschauendes Bauen ein.
Vorausschauend planen – Belastungen vermeiden
Ob bei grossen oder kleinen Projekten: Der Schlüssel liegt in der frühen Planung. Schon bei Ausschreibung und Projektstart sollte klar sein, wie Materialien an den Einbauort gelangen. Wenn beispielsweise Fenster- und Gerüstbauer früh eingebunden sind, können Einbringpodeste rechtzeitig an den richtigen Stellen geplant werden. So müssen schwere Bauteile nicht mehr durch Treppenhäuser getragen werden, sondern gelangen rollbar zum Einbauort. Aussenlifte oder vorbereitete Einbringöffnungen erleichtern Transporte und steigern die Effizienz. «Mit dem Einsatz von Transport- und Hebemitteln haben wir deutlich weniger Schäden. Bruchglas kommt bei uns praktisch nicht mehr vor», bestätigt der Inhaber einer Montagefirma in Luzern.
Baustelle parat für Just-in-time-Lieferungen
Immer häufiger erfolgen Lieferungen «just in time». Ist die Baustelle nicht bereit, müssen Lasten unter erschwerten Bedingungen eingebracht werden. Sind jedoch Lagerflächen, rollbare Wege, Hebehilfen und Aufzüge vorbereitet, kann körperschonend und termingerecht gearbeitet werden. Auch die Unternehmer selbst sind gefordert: Materialien sollten kranbar oder palettiert geliefert und vorhandene Infrastrukturen effizient genutzt werden.
Mehrwert weit über den Gesundheitsschutz hinaus
Eine gute Planung der Baulogistik mindert nicht nur körperliche Belastungen, sondern bringt auch Sicherheit, Effizienz und Qualität und reduziert Lärm, Staub und Verkehr. Das schont Umwelt und Nachbarschaft und trägt zur Nachhaltigkeit bei. Zudem bleiben Fachkräfte länger gesund im Beruf – ein wichtiger Faktor im Fachkräftemangel. Bauherrinnen und Bauherren setzen den Rahmen: Sie können früh Massnahmen einfordern, Architektinnen und Planer sensibilisieren und mit den Suva-Checklisten konkrete Lösungen festlegen.
Fazit: Bauen in der Transformation
Eine optimale Baulogistik ist kein Kostentreiber, sondern ein zentraler Hebel für eine zukunftsfähige Baustelle. Mehr zum Thema und praxisnahe Hilfsmittel finden Sie auf der Website der Suva und im «Bauherren-Podcast Schweiz».
«Wir brauchen klare Rahmenbedingungen, die Logistik ist zentral.»
«Planer müssen Bauherren früh für gute Logistik sensibilisieren.»
«Alles, was wir rollen können, müssen wir nicht tragen.»
Dreiteilige Serie Bausicherheit
In einer dreiteiligen Artikelserie informiert Bauenschweiz über das Engagement der Berufsverbände bei der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz.
Zudem zeigt der Dachverband der Bauwirtschaft, wie Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer profitieren, wenn sie die Baustellenplanung früh mit dem Architekten oder der Bauleitung absprechen.
Der erste Artikel der Serie ist in der Zeitungsausgabe Nr. 12 vom 1. Juli 2025 erschienen, der zweite Artikel in der Nr. 16 vom 15. September 2025.
Weitere Informationen
● Website OptiBau: optibau.info
● Suva-Leitfaden zur optimalen Baustellenlogistik, mit Checklisten: suva.ch/88332.d
● Suva-Podcast: suva.ch/optibau
--> Bauherren-Podcast-Schweiz
● Website Suva, «Optimale Baulogistik: Schlüssel zum körperschonenden Lastentransport»: suva.ch/optibau








