Sicherheit auf der Baustelle

Gut geplante Baustellen – was es zu beachten gilt

Eine frühzeitige und durchdachte Planung zahlt sich aus – auch für die Bauherrschaft. Wer beim Bauen oder Sanieren nichts dem Zufall überlässt, profitiert von einem reibungsloseren Ablauf.

von Cristina Schaffner

Direktorin Bauenschweiz

Wer ein Ein- oder Mehrfamilienhaus baut, eine energetische Sanierung oder kleinere Renovationen ausführen lässt, wünscht sich einen reibungslosen Ablauf, tiefe Kosten und ein gutes Ergebnis. Eine frühzeitige und durchdachte Planung trägt entscheidend dazu bei: Sie senkt die Projektkosten, verhindert Verzögerungen und sorgt dafür, dass die Baustelle reibungslos funktioniert.

Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer können dies im Vorfeld gemeinsam mit dem Architekten, der Bauleitung oder dem beauftragen Unternehmen besprechen. Diese können den gesamten Ablauf der Baustelle frühzeitig planen, in die Ausschreibung integrieren und bei den Projektkosten berücksichtigen. Dabei bleibt die rechtliche Verantwortung für die Arbeitssicherheit der Arbeitnehmenden gemäss Unfallversicherungsgesetz bei den einzelnen Arbeitgebern.

Wichtige Punkte frühzeitig klären

Ein Bau- oder Sanierungsvorhaben beginnt mit der Auswahl der Partner. Die verschiedenen Berufsverbände bieten auf ihren Websites meist ein Verzeichnis von Planungsbüros und Unternehmen nach Regionen an. Noch bevor der Bauprozess startet, empfiehlt es sich – je nach Umfang des Vorhabens – unter anderem folgende Punkte zu prüfen:

Referenzen zur Eignung und Fachkompetenz des Partners

Qualität der Beratung hinsichtlich Klarheit und Tiefe

Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Offerte

Einholen von Vergleichsofferten

Mitgliedschaft der Unternehmen in einem Berufs- oder Fachverband

Bei einer Zusammenarbeit sollten zudem die nachfolgenden Punkte mit dem Projektverantwortlichen geklärt werden – abhängig von Grösse und Umfang des Projekts. Dies, um den Ablauf zu optimieren und das mögliche Konfliktpotential mit Nachbarn zu reduzieren.

Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge

Ein-, Ausfuhr und Lagerung von Material

Absperrung und Sicherung der Baustelle im oder rund um das Haus

Verfügbarkeit und Nutzung von sanitären Einrichtungen

Zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden gehören noch weitere Massnahmen, die jedes Unternehmen gemäss geltendem Gesetz und den allgemeinen Vorgaben von Institutionen wie Suva, SECO oder EKAS umzusetzen hat.

Wichtiges Thema Asbest

Ein besonders wichtiges Thema bei Gebäuden mit Baujahr vor 1990 ist das mögliche Vorhandensein von Asbest. Solange Asbest im Baumaterial gebunden ist, besteht keine Gefahr. Wird er jedoch bei einem Umbau, bei Unterhaltsarbeiten oder bei einer Sanierung freigesetzt, können eingeatmete Fasern die Gesundheit massiv gefährden.

Planungsbüros und Unternehmen sind für dieses Thema sensibilisiert. Die Berufs- und Fachverbände der Bauwirtschaft haben das Thema Asbest in die Aus- und Weiterbildung integriert. Jeder Beteiligte ist angehalten, eine aktive Rolle bei der Erkennung zu übernehmen. Deshalb unterstützt der Dachverband der Bauwirtschaft Bauenschweiz die vom Asbest Forum Schweiz zusammen mit dem HEV Schweiz und der Suva aktualisierte «Checkliste für Hauseigentümmerinnen und Hauseigentümer» (Link zur Checkliste siehe Kasten links).

Sicherheit auch bei Eigenleistung

Ein Bild aufhängen, ein Regal zimmern, die Hecke schneiden oder den Balkon putzen: In der Schweiz legen Heimwerkerinnen und Hobbygärtner gerne selbst Hand an. Doch dass es auch im eigenen Haus und Garten gefährlich werden kann, zeigt die aktuelle Unfallstatistik der Suva zu den Freizeitunfällen. Jedes Jahr verunfallen rund 180 000 Personen zu Hause – das entspricht rund einem Drittel aller Freizeitunfälle. Die Suva informiert auf ihrer Website (Link siehe Kasten links). Mit den richtigen Tipps lassen sich die meisten Unfälle beim Heimwerken und Gärtnern vermeiden. Wie einfach das geht, zeigen die Suva und die Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU auf der Website machs-richtig.ch. Hier findet man nicht nur praktische Ratschläge zum sicheren Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. Man erfährt auch, welche Schutzausrüstung nötig ist, damit ein Vorhaben sicher gelingt.

«Ein Bau- oder Sanierungsvorhaben beginnt mit der Auswahl der Partner.»

Dreiteilige Serie Bausicherheit

In einer dreiteiligen Artikelserie informiert Bauenschweiz über das Engagement der Berufs-verbände bei der Arbeits-sicherheit und dem Gesundheitsschutz. Zudem zeigt der Dachverband der Bauwirtschaft, wie Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer profitieren, wenn sie die Baustellenplanung früh mit dem Architekten oder der Bauleitung absprechen.
 

Der erste Artikel der Serie ist in der Zeitungsausgabe Nr. 12 vom 1. Juli 2025 erschienen.