Interior Design

Design zum Einkuscheln

Wenn die Tage kürzer werden und draussen der kalte Wind bläst, ist es Zeit für weiche Textilien, sanftes Licht und warme Farben. Ob Plaids, Kerzenhalter oder Leuchten – mit den richtigen Design-Details zieht der Winter in seiner schönsten Form ein.

von Andrea Eschbach

Journalistin, Zürich

Kaum etwas sorgt so unmittelbar für Gemütlichkeit wie Kissen. Ob gewebt oder bestickt, uni oder mit Mustern, aus Samt oder Leinen – Kissen sorgen in jedem Wohn- oder Schlafzimmer für Gemütlichkeit. Eine Hommage ans skandinavische Design sind beispielsweise zwei ganz unterschiedliche Entwürfe bei Ikea: Während der mit Baumwollgarn bestickte Kissenbezug «Facelior» (2) mit seinem Blumenmotiv eine spielerische Note setzt, trägt der Kissenbezug «Stockholm 2025» (7) aus weicher, reiner Wolle ein geometrisches Muster in Grün- und Blaugrüntönen. Das Design wurde von Paulin Machado für die wiederaufgelegte «Stockholm»-Kollektion entwickelt. Ganz geometrisch kommt das Kissen des Labels ZigZagZürich (10) daher. Gewebt und gefärbt wird das vom Bauhaus inspirierte Stück aus Kaschmir und Merinowolle in Italien.

Für gemütliche Sofa-Momente

Ein Plaid zum Einkuscheln darf natürlich in der kalten Jahreszeit nicht fehlen. Das Langenthaler Heimtextillabel Lavie – bekannt für seine nachhaltigen Produkte – setzt dabei auf Biobaumwolle mit einem Clou: Das Plaid «Lolla» (1) hat zwei Seiten, Vorder- und Rückseite spiegeln sich farblich. Das Plaid ist in vier Farbkombinationen erhältlich, darunter Indigo und Rosa. In sanftes Beige hüllt man sich mit dem Plaid «Dina» (3) der Marke Schlossberg Switzerland ein. Die kuschlig-weiche Decke ist aus feinem Wolle-Kaschmir-Mix. Aus warmem peruanischem Alpaka-Garn sind die neuen Plaids von Isabel Bürgin. Die Serie «AmA 25» (5) der Basler Designerin ist handgewebt und umfasst vierzehn Unikate – allesamt bestechen durch exquisite Farbigkeit und angenehme Haptik.

Auch Kerzenleuchter und Teelichthalter sind probate Mittel, um die Einrichtung zum Leuchten zu bringen. Sehr opulent präsentiert sich der Kerzenhalter «Carat» (9), den Lena Bergström für die schwedische Marke Orrefors entworfen hat. Die Designerin liess sich dabei von Juwelen und Edelsteinen inspirieren. Als Teil der erstmals 2009 eingeführten «Carat»-Kollektion basiert auch dieser Entwurf auf einer zeitgenössischen Interpretation des traditionellen Schliffglases, für das Orrefors bekannt ist. Die Serie, die Vasen, Schalen und Geschirr umfasst, ist Bestandteil zahlreicher Haushalte – sie wird besonders zur Weihnachtszeit gern eingesetzt. Für die Teelichtgläser «Magica» (8), eine Zusammenarbeit zwischen Orrefors und dem norwegischen Designer Andreas Engesvik, stand die Laterna Magica Pate. Durch Schattierungen und strukturiertes Glas entstehen reizvolle Muster.

Mit Leuchten und Kerzenhaltern Lichtakzente setzen

Wer es gerne reduzierter mag, wird bei Micasa fündig. Die junge Ecal-Studentin Lélie Guiochet hat einen wandelbaren Kerzenhalter (4) entwickelt. Mit seinen unendlichen Stapelmöglichkeiten passt sich dieser modulare Kerzenhalter jeder Gelegenheit an – vom einfachen Familienessen bis zum spektakulären Festmahl. Der clevere, minimalistische Entwurf ist Teil der Limited Edition «Homeworks», eine Zusammenarbeit mit 16 Studierenden in Industrial Design der ECAL / University of Art and Design Lausanne. Zeitlos elegant ist der minimalistische, höhenverstellbare Kerzenhalter aus der «Museum»-Serie des schwedischen Labels String Furniture (12). Der Entwurf aus der Feder des Designstudios TAF setzt Stabkerzen in Szene. Und das sehr ausgeklügelt: Der Arm des 40 cm hohen Kerzenhalters ist über eine Schraube am Fuss höhenverstellbar, so dass die darauf platzierte Kerze nach Belieben positioniert werden kann – von der höchsten Einstellung von 35,5 cm bis zur niedrigsten Position von 3,5 cm. «Wir finden es besonders schön, dass der Kerzenhalter je nach Anlass und Tischsetting in unterschiedlichen Höhen eingesetzt werden kann. So macht er in höchster Position zum Beispiel an Silvester eine festliche Figur, und in niedrigster Position passt er sich der Alltagsästhetik an», erklären Gabriella Lenke und Mattias Ståhlbom. Der aus Aluminium gefertigte und pulverbeschichtete «Museum»-Kerzenhalter ist in den Farben Weiss, Grün und Dunkelbraun erhältlich.

Auch mit Leuchten lassen sich gemütliche Akzente setzen. Beispielsweise mit einer Tischleuchte wie «Little Lebow» (11) des Labels Fatboy. Vom Lesesessel zur Kommode, vom Nacht- auf den Couchtisch – mit 180 Zentimetern Kabel und rutschfestem Standfuss bleibt sie flexibel und gleichzeitig standhaft. Die Masse sind kompakt genug für kleine Flächen und präsent genug für grosse Wirkung. In den vier Farben Anthracite, Bone, Cobalt Blue und Grasshopper Green macht sich die dimmbare Leuchte – ein Entwurf des niederländischen Design-Duos Kranen / Gille – drinnen nützlich. Längst ein Klassiker ist die Tischleuchte «KD28» (6). Kartell bringt die ikonische Leuchte des italienischen Designaltmeisters Joe Colombo wieder zurück auf den Markt. Der Entwurf aus dem Jahr 1967 bewahrt in der Neuauflage den ursprünglichen Innovationsgeist, passt sich aber mit modernsten Materialien und Technologien an die heutigen Bedürfnisse an. Dabei kommen recycelte Materialien sowie ein neu interpretierter, satinierter Lampenschirm zum Einsatz, um ein wärmeres Licht zu erzeugen.

Funktional, atmosphärisch und sinnlich zugleich: Design zeigt sich hier von seiner warmen Seite. Wer sein Zuhause mit feinen Materialien und stimmungsvollen Akzenten gestaltet, schafft den perfekten Ort zum Durchatmen in der kalten Jahreszeit.