Hypo-Ratgeber

Aufpreis auf Geldmarkthypothek

Unsere Geldmarkthypothek (Saron) wird demnächst fällig. Neu sollen wir eine Marge von 1,0 Prozent zahlen. Das sind 50 Prozent mehr, als wir bisher bezahlt haben. Müssen wir diesen Aufpreis akzeptieren?

Ich gehe davon aus, dass bei Ihnen der Rahmenvertrag für die Geldmarkthypothek ausläuft. Nur dann ist es der Bank in der Regel erlaubt, die Marge neu festzulegen. Als die SNB die Leitzinsen 2015 auf minus 0,75 Prozent reduzierte, führten die Banken für Geldmarkthypotheken eine künstliche Zinsuntergrenze von 0 Prozent (plus Kreditmarge) ein. Dies mit Verweis auf die Spargelder, die nicht negativ verzinst wurden. Effektiv konnten die Banken aber einen Teil der Hypotheken via Geldmarkt mit negativ verzinsten Passivgeldern finanzieren. Die negativen Zinsen haben die Banken zwar nicht an die Hypothekarnehmenden weitergegeben, dafür aber die Margen reduziert. Seit die SNB am 22.9.2022 die Leitzinsen auf plus 0,5 Prozent erhöht hat, ist diese Party allerdings vorbei. Entsprechend müssen die Banken ihre Margen erhöhen, um gleich viel wie vorher zu verdienen. Kommt hinzu, dass der Saron ein «Übernacht»-Satz ist, während es sich beim bis Ende 2021 gültigen «Libor» um einen 3-Monats-Zinssatz gehandelt hat. Gäbe es den 3M-Libor heute noch, wäre dieser rund 0,2 Prozentpunkte teurer als der aktuelle Saron. Aus den genannten Gründen wird die Bank vermutlich nicht mehr auf das alte Niveau zurückkehren, mit etwas Verhandlungsgeschick können Sie aber versuchen, den Aufpreis zu reduzieren. HypothekenZentrum (HEVMail@hyp.ch)

 

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