Kürzlich haben wir einen Altbau gekauft und möchten diesen gerne unseren Vorstellungen entsprechend umbauen. Was ist bei einem Umbau zu beachten resp. was sind die Erfolgsfaktoren im Umbauprozess?
Um möglichst kosteneffizient und bedürfnisorientiert umzubauen, sind ein strukturiertes, phasengerechtes Vorgehen und eine umfassende Planung sowie die beteiligten Schlüsselpersonen die zentralen Elemente. Es kann sinnvoll sein, grössere Umbauvorhaben auf mehrere Jahre zu etappieren, um steuerliche Vorteile zu nutzen und so Kosten zu sparen. Eine vorausschauende Planung nimmt Rücksicht auf die Lebensdauer und den Zustand von Bauteilen und Komponenten. Kennen Sie die Lebensdauer einzelner Bauteile Ihres Gebäudes, können Sie Ihr Vorhaben umsichtiger planen. Ein Komplettumbau kann über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes betrachtet manchmal lohnender sein als ein reiner Ersatz einzelner Bauteile und Komponenten.
In einem ersten Schritt geht es darum, die Problemstellung und die Zielsetzung zu erfassen sowie den Projektumfang, die Projektorganisation und die Rahmenbedingungen klar zu beschreiben. Dabei gilt es, sich der persönlichen Ansprüche und Wünsche bewusst zu werden und die eigenen finanziellen und zeitlichen Ressourcen zu definieren. Diese Parameter haben neben den baurechtlichen Rahmenbedingungen meist einen weisenden Einfluss auf die geeignete Projektorganisation. Eine Priorisierung der «Wunschliste» nach zwingend, nützlich und «nice to have» schafft Ihnen verschiedene Szenarien – extravagante Wünsche sind meist starke Kostentreiber. Eine gute Projektdefinition beinhaltet auch ein Kostendach inkl. Reserven, das die Richtschnur im weiteren Projektverlauf sein wird. Je früher Sie Ihre Wünsche und die Machbarkeit geklärt haben, desto weniger teure Umwege müssen Sie in der Planungsphase gehen, denn in der Planungsphase werden rund 80 Prozent der Gesamtkosten beeinflusst. Stefan Aeschi, Experte Bau- und Energietechnik beim HEV Schweiz