Mag man hiesigen Medien Glauben schenken, verursacht die sogenannte Fast Fashion mittlerweile mehr Treibhausgase als der internationale Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Was für Kleidungsstücke gilt, lässt sich auch auf Möbel und die Ausstattung unserer Wohn- und Arbeitsräume übertragen. Wer sich alle paar Jahre eine neue Terrassenlounge zulegt, weil sich das alte Möbelstück in Wind und Wetter schlichtweg auflöst, strapaziert nicht nur das eigene Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. Schliesslich muss alles einmal produziert, transportiert und am Ende der Lebensdauer wieder entsorgt werden. Daher lohnt es sich, gerade im Aussenbereich auf dauerhaft geeignete Materialien zu setzen.
Neben Regen, Eis und Schnee setzt vor allem das UV-Licht den Werkstoffen im Outdoorbereich zu. An Stoffe und Kunstfasern werden durch die ständige Bewitterung höchste Anforderungen gestellt. Auch wenn man für Möbel namhafter Hersteller bisweilen tief in die Tasche greifen muss, ist eine hochwertige Produktionsweise und langjährige Praxiserfahrung gerade für den Aussenbereich viel wert. In der Möbelbranche tummeln sich auch viele Exponenten, die von der zunehmenden Beliebtheit des «Draussenwohnens» profitieren wollen und Aussenmöbel auf den Markt bringen, welche die Versprechungen weit verfehlen. Starke Verfärbungen und Auflösungserscheinungen bereits nach wenigen Jahren zwingen die Besitzer, sich erneut auf die Suche zu machen. So summieren sich die Kosten. Dabei hätte man bei den Outdoormöbeln von Anfang an auf renommierte Hersteller setzen und eine Lebensdauer von mehr als einem Jahrzehnt anstreben können.
Worauf ist bei Pflanzgefässen und Bodenbelägen zu achten?
Gärtnerinnen und Pflanzenfreunde kennen dieses Thema aus dem Bereich der Pflanzgefässe. Alljährlich werden neue Materialmischungen präsentiert, die angeblich «nichts wiegen, kaum etwas kosten und ewig halten». Die Anbieter verschwinden meist genauso schnell wieder von der Bildfläche wie deren vollmundige Versprechungen. Über Jahrzehnte haben sich nur knapp eine Handvoll Gefässmaterialien bewährt. Aluminiumgefässe beispielsweise haben zwar einen höheren Anschaffungspreis und der Werkstoff ist energieintensiv in der Herstellung, dafür ist deren Lebensdauer bei durchdachter Gefässausstattung nahezu unbegrenzt. Und der Grundstoff kann immer wieder recycelt werden.
Oder man setzt auf einen komplett natürlichen Rohstoff: Die jahrtausendealte Terracotta d’Impruneta aus der Toskana übersteht dank fachgerechter Behandlung die Fröste nordseits der Alpen – und das über viele Jahre hinweg. Die lange Lebensdauer des Materials rechtfertigt den Energieverbrauch, der für die Produktion benötigt wird. Und irgendwann wird der verwendete Ton einfach wieder Bodenbestandteil.
Eternitgefässe bestehen grösstenteils aus Zement, recycelbaren Kunststofffasern und Zellstoff. Der Produzent garantiert die Frosthärte für 10 Jahre, so dass auch hier von einer nachhaltigen Pflanzgefässgruppe gesprochen werden kann. Schliesslich bleibt noch GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff), der in den höchsten Qualitätsstufen ebenfalls eine lange Lebensdauer aufweist. Allerdings stellt dessen Recycling die Anbieter vor Herausforderungen.
Allen diesen Materialien ist jedoch gemein, dass ihre langfristige Verwendung die Umwelt und Ressourcen schonen.
Ähnliches gilt für Bodenbeläge. Während die Witterungseinflüsse den meisten Betonplatten mit den Jahren immer mehr zusetzen und sich ein unregelmässiges, oft unansehnliches Bild ergibt, bleibt Feinsteinzeug in hohen Qualitätsstufen über Jahrzehnte hinweg attraktiv. Seien es lebendig wirkende Steinimitate oder realistisch kopierte Holzoptiken – der Geschmack der Besitzer bestimmt das Erscheinungsbild des Materials. Feinsteinzeug ist so reinigungsfreundlich und unterhaltsarm wie Küchen- oder Badezimmerplättli. In Sachen Dauerhaftigkeit ist das Material den Bodenbelägen aus Echtholz überlegen. Zudem kommen Harthölzer oft von weit her und zeigen bei ständigen Witterungseinflüssen früher oder später Zerfallserscheinungen.
Wassergaben – wichtig zu wissen
Was wäre eine Terrasse ohne Pflanzen? Auch wenn sie in grosszügige Tröge oder Schalen gepflanzt werden, sind die grünen Terrassenbewohner auf zusätzliche manuelle Wassergaben angewiesen. Deshalb ist ein sparsamer Umgang mit dem kostbaren Nass wichtig. Ausgeklügelte Bewässerungskonzepte berücksichtigen neben dem individuellen Wasserbedarf der verschiedenen Pflanzengattungen auch die Gefässgrösse, die Masse der Belaubung und die Exposition am jeweiligen Standort. Die verstellbaren Düsen der Hobby-Bewässerungen sind dafür denkbar ungeeignet. Sollen alle Pflanzen über denselben Bewässerungsstrang versorgt werden, muss der Gärtner die Durchflussmenge der einzelnen Abzweigungen genau kennen. So lässt sich trotz gleich langer Bewässerungsdauer für alle Gefässe die individuelle Wassermenge pro Pflanze genau festlegen. Jedes Gewächs wird seinem Bedarf entsprechend mit Wasser versorgt. Dadurch kann einer Verschwendung vorgebeugt werden.
Durch eine umsichtige Verwendung langlebiger Materialien, einen schonenden Umgang mit Ressourcen und das Nutzen der Tricks, welche die Natur für uns auf Lager hat, gelingt es, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit unseres Wohnumfeldes zu leisten. Und: Wer sich zu Hause eine natürliche Erholungszone schafft, muss sich vielleicht auch weniger häufig auf Fernreisen begeben. Auf der heimischen grünen Terrasse kann man sich jeden Tag aufs Neue an der gesteigerten Lebensqualität erfreuen.
Terrassengestaltung
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Kühlung durch Pflanzen
Grosszügig bepflanzte Dächer und Terrassen mindern den sommerlichen Energieverbrauch, der für eine allfällige Kühlung von Innenräumen benötigt wird. Laubbäume mit breiten, schirmförmigen Kronen sind besonders gut geeignet, denn sie bieten nicht nur Mensch und Tier angenehme Aufenthaltsorte, sie kühlen durch die Verdunstung auch aktiv die Umgebung. Neben wohltuendem Schatten sorgen Laubbäume dafür, dass sich die Umgebung deutlich weniger aufheizt. Dieses angenehm kühle Gefühl kennt jeder von einem Sommerspaziergang im Laubwald. Die Verdunstungskälte wirkt sich positiv auf das Mikroklima aus.