Metall kann in der Gartengestaltung verbindend oder trennend wirken, Räumlichkeit wie auch spannungsvolle Kontraste schaffen. Davon abgesehen sind es die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die Metall so unentbehrlich machen. Ob in Form eines Wasserbeckens, einer filigranen Pergola oder als hochwertige Sichtschutzwand: Fast jede gestalterische Idee kann mit Metall umgesetzt werden.
Ausdrucksstark und vielseitig
Das Naturprodukt Holz passt sich harmonisch in die Aussengestaltung ein und wird mit seiner warmen und weichen Ausstrahlung zum passenden Rahmen oder reizvollen Blickfang in einem naturalistischen wie auch formalen Gartenkonzept. Die Begrünung ist für jedermann selbstverständlich und spielt meist die Hauptrolle in einer Freiraumplanung. Auch Beton- oder Naturstein bereichern ein Gartenbild massgeblich und punkten mit ihrem charaktervollen und individuellen Ausdruck. Aber wie wirkt eigentlich das eher kühl und unnahbar erscheinende Material Metall in der Umgebungsgestaltung? Metall bietet sich als vielseitiger und ästhetisch interessanter Werkstoff an. Es gibt viele verschiedene Ausprägungen von Metallen und alle überzeugen mit ihrem ganz eigenen Ausdruck und Design. Auch haptisch bietet das Material einen wirkungsvollen Gegensatz zu natürlichen und warmen Materialien wie Holz oder Erde. So können es die schlichten und klaren Formen sein, die farblichen Nuancen der Oberflächenbeschaffenheit oder ein spannungsvolles Gegenstück, das entsteht, wenn beispielsweise einfacher Baustahl mit den organischen Formen der Natur zusammenkommt.
Angesichts dieser Eigenschaften und der optischen Eindrücke suchen immer mehr Planer ihre Inspirationsquelle im Metall und lassen das vielseitige Material in ihre Umgebungsgestaltung einfliessen. Neben der Ästhetik und Funktionalität sind Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit weitere entscheidende Faktoren für die Verwendung von Metall als Baustoff. Metall kann der Witterung trotzen: Sechs bis sieben Millimeter dicker Stahl kann bis zu 25 Jahre halten, wenn nicht länger. In verzinkter Ausführung fast schon ein Leben lang.
Beeindruckende Gusseisenarchitektur
Über viele Jahrhunderte prägten die Baustoffe Holz und Stein die gebaute Umwelt. Die Entdeckung von Eisen und dessen Weiterverarbeitung zu Gusseisen und Stahl als Baumaterial ermöglichte neue Techniken im Bauwesen. Bereits in der «Gusseisenzeit» fand das Eisen seinen Platz in der Umgebungsgestaltung. Vorerst allerdings nur bei feudalen Anwesen. So wurden die französischen Schlossanlagen mit prunkvollen Toranlagen aus Gusseisen inmitten verschnörkelter Einfriedungen ausgestattet. Dekorative Statuen und Vasen, kunstvoll und romantisch angehauchte Gartenpavillons und edle Brunnenschalen mit üppigen Verzierungen ergänzten das eiserne Design der Besitztümer.
Zeitlose Eleganz und Beständigkeit
Mit der Vereinfachung der Produktionsabläufe und neuen Verarbeitungsmöglichkeiten erreichte Eisen als Werkstoff eine weitere Entwicklungsstufe. So kam Stahl zum Gusseisen hinzu. In der Praxis gibt es heute – je nach Art der Mischung beziehungsweise Legierung – eine hohe Anzahl an Stahlsorten in unterschiedlicher Beschaffenheit. Sie alle enthalten Eisen als Hauptbestandteil sowie Kohlenstoff. Hinzu kommen weitere Metall- und Nichtmetallbeimischungen. Der grosse Vorteil von Stahl: Eine Legierung kann man beliebig verändern – hier werden die Stärken diverser Metalle zum Einsatz gebracht und die Rezeptur so angepasst, dass sie verschiedene Eigenschaften bekommen. Je nach Form, Farbe und Struktur werden unterschiedliche optische Effekte erzeugt – wie beispielsweise beim Cortenstahl. Diese Stahllegierung entwickelt eine Schutzschicht, die das Material davor bewahrt, bei Feuchtigkeit und Nässe durchzurosten. Der Baustoff korrodiert nur minimal, bis der Korrosionsprozess dann fast vollständig zum Stillstand kommt. Durch die Bewitterung entsteht an der Oberfläche eine dünne Patina, die dazu führt, dass die darunterliegenden Schichten vom Sauerstoff abgeschlossen und damit vor weiterer Korrosion geschützt sind. Cortenstahl bekommt dadurch eine eigenwillige, aber wirkungsvolle Optik. Die charakteristische Patina entwickelt ein gewisses Eigenleben und verändert die Strukturen und Farben immer wieder. Nicht zuletzt machen diese Merkmale den Cortenstahl zu einem beliebten Gestaltungselement in der Freiraumplanung.
Aber auch der einfache Baustahl als rostendes Material hat Einzug in die Gärten gehalten, punktet mit seinem urbanen Aussehen und wird oft mit Cortenstahl verwechselt oder zumindest gleichgesetzt. Dieser rohe Stahl hat zu Beginn eine leicht schwarze Walzhaut, die den Korrosionsprozess um rund ein Jahr hinauszögert. Darauf folgt dann die typische rostfarbene Patina. Vor Korrosion und Rost kann aber auch eine gezielte Oberflächenbehandlung schützen.
Beim feuerverzinkten Stahl wird die Aussenseite mit einer dünnen Schicht Zink überzogen, um Korrosion und Rost standzuhalten. Bei der Pulverbeschichtung hingegen werden die Oberflächen mit Pulverlack beschichtet, gefertigt in unterschiedlicher Farbgebung. Das Verfahren wird hauptsächlich bei Stahl, Aluminium und verzinktem Stahl angewendet. Letzteres ist auch als Duplex-System bekannt. Bei Duplex-Systemen gehen Feuerverzinkung und Lack eine effektive Symbiose ein.
Zudem gibt es im Handel Werkstoffe aus Edelstahl, auch als «Chrom-Nickel-Stahl» bekannt. Aufgrund des Chromgehalts verfügt dieses Material über den Vorteil, dass auf der Oberfläche automatisch eine dünne Schicht entsteht, die vor Korrosion schützt. Der silberne Glanz von Chrom hat eine selbstbewusste Ausstrahlung und ist kaum zu übersehen. Die Verchromung schützt nicht nur vor Rost, sondern überzeugt auch durch ihren starken und edlen Dekorcharakter. Kombiniert mit natürlichen Materialien entsteht ein reizvoller Kontrast.
Mit Aluminium steht ein weiteres metallisches Gestaltungsinstrument zur Auswahl, das sich zu einer vielgestaltigen Grösse in der Landschaftsarchitektur entwickelt hat. Sei es als Pergola, Sichtschutzwand oder Kletterhilfe für Pflanzen – das Material ermöglicht den Planern nahezu grenzenlose gestalterische Möglichkeiten, auch im Verbund mit anderen Baustoffen. Eine herausgehobene Eigenschaft ist seine Langlebigkeit. Dank seiner hauchdünnen und dennoch festen Oxidschicht ist es korrosionsbeständig, wetterfest und auch gegen UV-Strahlen resistent. Zudem zeichnet sich Aluminium durch seine exzellente Leichtbaugüte aus. Es ist leicht und doch von hoher Festigkeit, was wiederum grosse gestalterische Freiräume erlaubt. Die hohe Materialfestigkeit schafft die Voraussetzung für filigrane und trotzdem standsichere Tragkonstruktionen. Seine mattsilberfarbene Oberfläche wirkt zurückhaltend und zugleich wirkungsvoll.
Sechs bis sieben Millimeter dicker Stahl kann bis zu 25 Jahre halten, wenn nicht länger. In verzinkter Ausführung fast schon ein Leben lang.
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