Terrassenhäuser und Attikawohnungen bieten grossartige Möglichkeiten für ganzjährig vergrösserte Wohnflächen und lebendige Aussenwohnräume. Damit sich alle Pflanzen gesund entwickeln und prächtig gedeihen, brauchen sie Pflege. Allem voran eine adäquate Wasserversorgung. Pflanzen können nur dann mit Verdunstungskühle aktiv für ein angenehmeres Klima auf der Terrasse sorgen, wenn sie regelmässig gewässert werden. Anstatt Giesskannen zu schleppen oder mehrmals pro Woche mit dem Wasserschlauch auszurücken, können Terrassenbesitzer den allergrössten Teil der Unterhaltsarbeit durch professionelle Bewässerungssysteme erledigen lassen.
Bei den Profis in den Baumschulen wie auch in grösseren Privatgärten wird mit zahlreichen Bewässerungszonen gearbeitet. Pflanzen mit ähnlichem Wasserbedarf werden zu Bereichen zusammengefasst. Eine zentrale Steuerungseinheit wird mit jeder Zone einzeln verkabelt und gibt einem Magnetventil im programmierten Rhythmus den Befehl: Wasser marsch. Planung, Aufbau und Implementation solcher Bewässerungsanlagen sind hoch komplex und mit erheblichen Umtrieben verbunden.
Bewässerungskonzepte für Terrassen
Um Terrassenbepflanzungen mit angemessenem Aufwand zu bewässern, empfiehlt sich eine durchdachte Lösung, die ohne Magnetventile und dazugehörige Kabel auskommt. Matchentscheidend ist ein fundiertes Bewässerungskonzept, das den unterschiedlichen Wasserbedarf der Pflanzengattungen, deren Laubmasse und Exposition sowie die Gefässgrösse berücksichtigt. Nur erfahrene Pflanzenexperten können die Wassermengen für jedes Gefäss einzeln bestimmen und diese Parameter umsichtig in eine technische Lösung übertragen. Mit dem Profi-Bewässerungsmaterial aus dem Produktionsgartenbau lässt sich die verabreichte Menge pro Giessdurchgang für jedes Gefäss individuell festlegen. Obwohl alle Pflanzgefässe gleich lang mit Wasser versorgt werden, erhalten die Pflanzen somit jeweils die bedarfsgerechte Menge. Entscheidend sind die verwendeten Verteiler mit fixen, unterschiedlichen Durchflussmengen. Produkte aus dem Hobbybereich mit verstellbaren Düsen sind für dieses Vorgehen nicht geeignet, da die verabreichte Menge unkontrollierbar wird. Sind Terrassenspezialisten am Werk, verlegen sie nicht nur die Zuleitungen unsichtbar unter dem Plattenboden, sondern erschliessen auch die einzelnen Pflanzbehälter von innen heraus – nicht aussen am Gefäss. So bleibt das Erscheinungsbild völlig frei von Leitungen und Schläuchen.
WLAN- oder Zeitsteuerung
Was sich dem Hobbybereich gut entlehnen lässt, sind die Steuerungen. Die einfachste Variante funktioniert im Prinzip wie eine Zeitschaltuhr. Es braucht keine hochkomplexe Anlagesteuerung – ein mit Erfahrung und gärtnerischem Fachverstand programmiertes «Wasser an» und «Wasser aus» reicht völlig. Diese zeitgesteuerte Bewässerung berücksichtigt keine Hitze- oder Regentage. Sie folgt konsequent der Programmierung, ist dadurch aber auch wenig fehleranfällig. Wird beim Bepflanzen der Gefässe durch die Verwendung hochwertiger Langzeit-Erde für eine dauerhaft gute Drainage gesorgt, ist dieses gelegentliche «Zu viel» an Wasser kein Problem. Überschüssiges Giesswasser wird dank professioneller Drainagevorkehrungen aus dem Pflanzgefäss direkt unter den Plattenboden abgeleitet und bei nachhaltiger Bauweise – dem Regenwasser gleich – einer Zweitnutzung zugeführt.
Wer über eine einfache, netzunabhängige Steuerung hinaus auch bei Abwesenheit Einfluss auf die Wassergaben nehmen möchte oder die gegenwärtige Witterung mit einbeziehen will, kann sich WLAN-Lösungen zulegen. Damit lässt sich ein Bewässerungssystem per App auch von Fern steuern und beispielsweise auf lange Regen- oder Trockenphasen anpassen. Sind die Besitzer bereit, die Anlage immer wieder an die aktuellen Umweltverhältnisse anzupassen, bedanken sich die Pflanzen bei ihnen für die Zuwendung und das Engagement mit noch üppigerem Wachstum.
Bewässerungssysteme sparen Zeit
Fällt die manuelle Wasserversorgung weg, ist der Löwenanteil des ständig wiederkehrenden Unterhaltes erledigt. Was neben der jährlichen Kontrolle der Bewässerungsinstallation und den allgemeinen Pflegearbeiten wie Nährstoffgaben und Rückschnitten bleibt, ist das Monitoring des Systems. Es empfiehlt sich, trotz aller Zeitersparnis die Bäume und Gräser auf der Terrasse im Auge zu behalten. Zum Glück weist das Profisystem Redundanzen auf, so dass beispielsweise ein Solitärbaum beim Versagen eines einzelnen Verteilers trotzdem weiterhin Wasser erhält – wenn auch in reduziertem Ausmass. Allerdings kann eine simple Ursache – wie ein von Kinderhand zugedrehter Wasserhahn oder eine entladene Steuerungsbatterie – weitreichende Auswirkungen haben. Meist sind solche Störungen zuallererst den Gräsern anzusehen, lange bevor die Solitärbäume einen Wassermangel anzeigen. Trotzdem sind etwas Aufmerksamkeit und gesunder Menschenverstand empfehlenswert. Eine Bewässerungsanlage spart viel Zeit und Mühe. Jedoch ist die automatische Bewässerung kein Selbstläufer und schon gar keine Lebensversicherung für die Pflanzen.
Sicherheitsaspekt Lichtquellen
Bei Treppen und Gehwegen im Garten trägt eine Aussenbeleuchtung zweifelsohne zur Sturzsicherheit bei. Auf Terrassen können dezente Lichtquellen in den Pflanzgefässen nicht nur das ganze Jahr hindurch optisch den Wohnraum vergrössern, sondern auch für passive Sicherheit sorgen. Ziel ist nicht die vollflächige Ausleuchtung der Terrasse, sondern die behutsame Inszenierung einzelner Solitärs mit stromsparenden Warmlicht-LEDs. Erfolgt die Steuerung automatisch – beispielsweise mit einer Dämmerungssteuerung –, schafft dieses Stimmungslicht auch bei Abwesenheit ein bewohntes Erscheinungsbild, so dass sich sprichwörtlich lichtscheue Gestalten einfachere Beute suchen.
Auf Terrassen geht es also auch ohne überbordende Hightech-Lösungen. Mit Augenmass eingesetzte Technik schützt die Investition in einen stilvollen Aussenwohnraum, erhöht das Sicherheitsgefühl und sorgt obendrein für mehr Frei- und Genusszeit.
Terrassengestaltung
Weitere Infos zum Thema Terrassengestaltung sowie Hilfe von Fachleuten finden Sie unter: silvedes.ch