Lärmemissionen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Wir wohnen in einem ruhigen EFH-Quartier. Seit Kurzem hören wir jeweils in der Nacht bis in unser Schlafzimmer ein Brummen. Wir denken, dass es von einer Wärmepumpe kommt. Was ist emissionsmässig zulässig? Und was können wir unternehmen?

Aussen aufgestellte Wärmepumpen müssen heute hohe Hürden bezüglich Lärmemissionen erfüllen. Wärmepumpen dürfen gemäss Lärmschutzverordnung des Bundes (LSV) nur aufgestellt werden, wenn die durch den Betrieb entstehenden Lärmimmissionen die Planungswerte in der Umgebung nicht überschreiten. In einer Wohnzone müssen entsprechend tagsüber 55 / 60 dB(A) und in der Nacht 45 / 50 dB(A) eingehalten werden.

Unabhängig von der bestehenden Lärmbelastung und den Planungswerten, die eingehalten werden müssen, kommt das Vorsorgeprinzip zur Anwendung. Hierbei muss geklärt werden, ob die Emissionen soweit begrenzt sind, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist. Hieraus ergibt sich ein gewisser Spielraum für die Behörden. Allerdings muss seitens Gesuchsteller nachgewiesen werden, welche Massnahmen tragbar sind und welche nicht mehr. Die Anforderungen in den einzelnen Gemeinden werden sehr unterschiedlich ausgelegt.

Nachträgliche Schallschutzmassnahmen sind grundsätzlich möglich, jedoch meist relativ teuer und aufwendig. Zudem spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle. In einer ruhigen Gegend ist auch eine leise Anlage besser zu hören, als dies in einem belebteren Quartier der Fall ist. Fehlendes Laub an den Büschen in den Wintermonaten kann ebenfalls Ursache für eine plötzlich lauter wahrgenommene Wärmepumpe sein.

Zur Reduktion von Lärmemissionen von Wärmepumpen in Aussenaufstellung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zu den baulichen und pflanzlichen Massnahmen gehören die Einhausung (Schallschutzhaube) des Aussengeräts, Schallschutzwände aus Stein, Holz, Glas, Lehm oder begrünte Schallschutzwände sowie Hecken. Je näher der Schallschutz an der Lärmquelle steht, umso effektiver ist er. Technische Massnahmen können durch Anpassung der Einstellungen wie Drehzahlreduktion und / oder durch eine zeitliche Steuerung (Berücksichtigung der Ruhebedürfnisse) erfolgen. Eine weitere Massnahme sind wohltuende Klänge zur gezielten Veränderung der akustischen Verhältnisse und Ablenkung, die analog der Hintergrundmusik in öffentlichen und kommerziellen Umgebungen wirken. Dazu können beispielsweise Wasser- und Windspiele oder raschelnde Gräser gehören.

Nicht zuletzt spielt das subjektive Wahrnehmen eine entscheidende Rolle. Am einfachsten ist es deshalb, das Gespräch mit dem Nachbarn zu suchen. Vielleicht finden sich einfache Massnahmen, die eine Verbesserung herbeiführen. HEV Schweiz