Nach über 150 Jahren geht in der Telekommunikation eine Ära zu Ende. Das Kupfernetz, erst über Freileitung, dann meist diskret im Boden, brachte das Telefon ins Haus. Wurde das Kupfernetz früher nur sporadisch genutzt, ist es inzwischen das Tor zur digitalen Welt und die Drehscheibe für alle digitalen Dienste wie Internet, Fernsehen und Telefon.
Doch das Kupfernetz ist technisch veraltet und deshalb ersetzt Swisscom schweizweit ihr Netzfundament mit Glasfasernetz. Dies umfasst bis zum Ende rund 5,5 Millionen Nutzungseinheiten (Wohnungen und Geschäfte). Swisscom investiert dafür massiv in den Umbau und finanziert dies aus eigen erwirtschafteten Mitteln.
Schrittweiser Ausbau bis 2035
Die Netzstrategie von Swisscom sieht vor, dass bis 2030 rund 75 bis 80 Prozent aller Haushalte und Geschäfte in der Schweiz mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet sind. Bis 2035 soll der Ausbau in den Siedlungsgebieten aller Gemeinden abgeschlossen sein. Parallel dazu beginnt die schrittweise Stilllegung des Kupfernetzes. Dieses wird nach 2035 vollständig ausser Betrieb genommen. Der Wechsel erfolgt in Etappen und in enger Abstimmung mit dem Glasfaserausbau, den Swisscom in Kooperation mit lokalen Netzbetreibern oder alleine vorantreibt.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer bedeutet das: Wer bereits über eine Glasfasersteckdose im Haus verfügt, muss nichts unternehmen. Der Wechsel auf ein Glasfaserprodukt kann der Kunde bei der Telekommunikationsanbieterin seiner Wahl, die das Swisscom Netz nutzt, bestellen. Ist Glasfaser zwar bis in den Keller verlegt, aber noch keine Steckdose in der Wohnung installiert, genügt es, ein entsprechendes Produkt bei seiner bevorzugten Anbieterin zu bestellen. Die Installation wird dann in der Regel kostenlos und automatisch durch einen Installationspartner von Swisscom oder – in Kooperationsgebieten – des Netzpartners veranlasst.
Was tun?
Ist die Liegenschaft noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen, kann das verschiedene Gründe haben: Der Ausbau in der Gemeinde hat eventuell noch nicht begonnen, beim damaligen Ausbau wurde bewusst auf einen Anschluss verzichtet oder die Liegenschaft liegt ausserhalb des Glasfaserausbaugebiets. In solchen Fällen lohnt sich eine Abklärung bei Swisscom, dem Kooperationspartner oder der eigenen Anbieterin. Befindet sich die Liegenschaft im Ausbaugebiet von Swisscom, so werden Eigentümerinnen und Eigentümer zu gegebener Zeit automatisch kontaktiert, sobald der Glasfaserausbau in der Gemeinde ansteht.
Für Liegenschaften ausserhalb des Glasfaserausbaugebiets ist keine Erschliessung durch Swisscom vorgesehen. Nach der Stilllegung des Kupfernetzes erfolgt die Versorgung über Mobilfunk oder Satellit in vergleichbarer Qualität. Betroffene Kunden werden von Swisscom beziehungsweise der jeweiligen Telekommunikationsanbieterin direkt kontaktiert.
Glasfaser bietet viele Vorteile gegenüber dem Kupfernetz: höhere Bandbreiten, geringere Störanfälligkeit und deutlich weniger Energieverbrauch. Swisscom spart damit rund 100 Gigawattstunden Strom pro Jahr – soviel wie eine Stadt mit 20 000 Einwohnern verbraucht. Ein Parallelbetrieb ist nicht mehr möglich, da die Wartung von Kupfertechnologien bald eingestellt wird.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer sind bei der späteren Stilllegung des Kupfernetzes in der Regel keine baulichen Massnahmen erforderlich. Die bestehende Kupferinfrastruktur bleibt als Hausverkabelung bestehen, kann jedoch nach Stilllegung nicht mehr genutzt werden.
Wo informieren?
Wer sich über den Glasfaserausbaus informieren möchte, findet aktuelle Angaben über die kostenlose Hotline 0800 477 587 oder unter swisscom.ch/netz. Auch andere Telekommunikationsanbieter, die das Swisscom Netz nutzen oder eigene Netze bauen, stellen Informationen bereit. Eigentümerinnen und Eigentümer sollten sich frühzeitig mit dem Thema befassen und den Wechsel auf Glasfaser einleiten, sobald sie dazu eingeladen werden.
Der Ausbau des Glasfasernetzes ist ein bedeutender Schritt in Richtung digitale Zukunft. Die Eigentümer erhalten eine zukunftssichere Erschliessung für die Nutzung von digitalen Diensten, gut für die Immobilie, somit auch gut für die Eigentümer.





