Heizen

Geringere Heizkosten, mehr Komfort

In der Ferienwohnung die Raumtemperatur bei Abwesenheit abzusenken, lohnt sich. Eine Fernsteuerung ist einfach installiert und komfortabel zu nutzen. 

von Katharina Köppen

Faktor Journalisten

Den kühlen, nassen Sommer haben wir abgehakt. Jetzt steigt die Vorfreude auf den Winter – mit hoffentlich zahlreichen strahlend schönen Tagen in den Bergen. Dann darf es draussen gerne kalt sein und auch einmal stürmen. Im gemütlichen Chalet oder in der Ferienwohnung wärmen wir uns rasch wieder auf.

Glücklich ist, wer über ein eigenes Feriendomizil verfügt. Bei der Ankunft ist es aber möglicherweise erst einmal ungemütlich – wenn die Heizung ausgeschaltet war. Nicht immer gibt es vor Ort einen Hauswart oder Nachbarn, der die Heizung vor der Ankunft einschalten oder hochdrehen kann. Um nicht auf andere angewiesen zu sein und damit die Wohnung nicht auskühlt, lassen viele Zweitwohnungsbesitzer die Heizung konstant laufen. Tatsächlich ist die Mehrheit der 700 000 Zweitwohnungen in der Schweiz nur selten belegt, aber dennoch während des gesamten Winters auf über 15 Grad beheizt. Genügen würden je nach Haustyp und Wärmedämmung 6 bis 12 Grad. Das Absenken lohnt sich bereits für Abwesenheiten ab 5 Tagen, denn es braucht weniger Energie, die Raumtemperatur einmalig von 6 auf 20 Grad zu erhöhen, als sie auf 15 Grad zu halten.

Wärme ohne Verschwendung

Hier schlummert ein grosses Energiesparpotenzial: Laut einer Studie des Bundesamtes für Energie BFE liessen sich mit dem konsequenten Absenken der Temperatur bei Abwesenheit auf 6 bis 12 Grad problemlos über 2000 GWh pro Jahr einsparen. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von rund 130 000 Haushalten. Dieses Sparpotenzial kann mit relativ einfachen Massnahmen ausgeschöpft werden – indem Besitzer von Zweitwohnungen eine Fernsteuerung installieren, mit der sie ihre Heizung von überall her regeln
können. 

Solche Fernsteuerungen bewähren sich seit Jahren auf dem Markt, sie sind einfach zu installieren und zu nutzen, und die Investitionskosten sind niedrig. Je nach Funktionsumfang des Systems müssen Ferienhauseigentümer mit etwa 500 bis 2500 Franken rechnen. Dank der Einsparungen bei den Heizkosten amortisiert sich die Investition innerhalb weniger Jahre.

Gut beraten

Trotz der vielen Vorteile nutzen nur wenige Zweitwohnungsbesitzer eine Fernbedienung, um ihre Heizung zu steuern. Deshalb hat EnergieSchweiz das Programm «Make-
HeatSimple» ins Leben gerufen. Interessenten finden auf makeheat-simple.ch anschauliche Informationen zur Fernsteuerung der Heizung. Besonders praktisch sind die Berechnungstools: Ein Kalkulator ermittelt das individuelle Einsparpotenzial, die Online-Beratung via Chatbot zeigt anhand der eingegebenen Daten passende Systeme – natürlich kostenlos und unverbindlich. Auch versierte Installateure in der Nähe der Zweitwohnung können über die Website gefunden werden.

Es lohnt sich, die Online-Beratung vor dem Kontakt mit einem Spezialisten auszufüllen, um die eigenen Bedürfnisse zu bestimmen. Denn es stehen verschiedene Systeme zur Auswahl, die sich im Funktionsumfang und damit auch in den Investitionskosten unterscheiden. 

Für jeden Haus- und Heizungstyp

Die Fernsteuerung kann am Wärmeerzeuger, am Schaltkasten, an der Verteilung oder auf den einzelnen Heizkörpern installiert werden. Die Art der Heizung spielt keine Rolle: Nur Holzheizungen und Cheminées, die von Hand befüllt werden müssen, lassen sich nicht fernsteuern; für so gut wie alle anderen Heizungstypen existieren Lösungen. Die Wohnung muss auch nicht über eine eigene Wärmeerzeugung verfügen. Fernsteuerungen sind also auch für Stockwerkeigentümer sehr interessant. Jeder kann selbst entscheiden, ob und welche Art von Fernbedienung er installieren möchte. Um Konflikten vorzubeugen und auch, um Synergien zu nutzen, empfiehlt es sich jedoch, die Thematik an der Stockwerkeigentümerversammlung zu diskutieren und die zulässige Minimaltemperatur festzulegen.

Es gibt Systeme, die ausschliesslich steuern, und solche, die die Temperatur in jedem Raum individuell regeln. Aber spart ein komplexes System auch mehr Energie und damit mehr Geld? «Mit genaueren Einstellungen kann man den Energieverbrauch optimieren», sagt Cornelia Winkler, Ingenieurin beim Büro CSD Ingenieure und technische Projektleiterin des Programms «MakeHeatSimple». «Wie viele Funktionen, Kontroll- und Einstellungsmöglichkeiten jemand bei seiner Fernsteuerung möchte, ist aber eine Frage der individuellen Bedürfnisse und Vorlieben. Der entscheidende Faktor, um Energie und Kosten zu sparen, ist, überhaupt eine Fernsteuerung zu installieren.» Unabhängig von der gewählten Lösung sind die Rückmeldungen durchwegs positiv: Die Technik funktioniert einwandfrei, und die Zweitwohnungsbesitzer schätzen den Komfortgewinn sehr.

Eigentümer profitieren

Cornelia Winkler weiss nicht nur als Ingenieurin, wovon sie spricht, sie kann auch aus eigener Erfahrung berichten: In ihrer eigenen Wohnung hat sie selbstverständlich eine Fernsteuerung installiert. Auch sie betont den Komfort: «Wenn wir spontan in die Ferienwohnung fahren, kann ich selber die Heizung kurz vor der Ankunft hochdrehen. Und wenn uns etwas dazwischenkommt, läuft die Heizung nicht unnötig.» Auch nicht zu unterschätzen seien die Vorteile am Abreisetag – es könne bisweilen hektisch werden, bis Kind und Kegel vollzählig im Auto versammelt sind. «Um die Heizung muss ich mich dann nicht auch noch kümmern, sondern kann sie während der Rückfahrt bequem vom Beifahrersitz aus mit meinem Smartphone runterregeln.» 

Mehr Komfort, geringere Heizkosten und auch noch gut fürs Klima: Eine Fernsteuerung für die Heizung ist eine klassische Win-Win-Situation.

Wettbewerb: 1500 Franken gewinnen

Die 6 Fragen der Online-Beratung von «MakeHeatSimple» zu beantworten, lohnt sich derzeit doppelt: EnergieSchweiz verlost unter allen Teilnehmern 20 Beiträge von bis zu 1500 Franken an die Installation eines Fernbedienungssystems in der Zweitwohnung. www.makeheatsimple.ch