Der Schweizerische Hauseigentümer: Worauf sollte man bei der Erstausstattung für Katzen und Hunde besonders achten?
Esther Geisser: Beide Tiere brauchen ein oder mehrere Betten, Futter- und Wassernäpfe, Bürsten und Spielsachen. Ein Vorrat an hochwertigem Futter sollte auch stets im Haushalt vorhanden sein.
Katzen brauchen möglichst grosse Katzentoiletten ohne Deckel (jeweils eine mehr als Katzen im Haus sind), eine Transportbox, Kratzbäume, Katzengras und weitere Einrichtungsgegenstände, die das Leben abwechslungsreicher machen. Bei Wohnungskatzen sollte man eine dritte Dimension erstellen, zum Beispiel mit verschiedenen Brettertreppen an der Wand und Brücken unter der Decke. Beobachtungsplätze am (gesicherten) Fenster sind ebenso ein Muss. Ein allfälliger Balkon und Kippfenster müssen zwingend gesichert sein.
Hunde benötigen ein gutes, der Grösse entsprechendes Brustgeschirr, Leinen, je nach Rasse und Wetter auch Mäntelchen. Ein Welpe braucht noch weitere Sachen wie zum Beispiel Welpengitter und Trainingsunterlagen. Fährt der Hund im Auto mit, tut er dies am sichersten in einer genügend grossen, fixierten Transportbox. Ein Schutzgitter oder andere Sicherungsmassnahmen sind auch möglich. Der Hund darf die Verkehrssicherheit des Fahrers auf keinen Fall negativ beeinflussen. Unbedingt zu beachten ist, dass der Hund bei der Gemeinde angemeldet werden muss. Während das Chippen und Registrieren für den Hund Pflicht ist, ist es für Katzen freiwillig, jedoch unbedingt zu empfehlen.
Für beide Tierarten sollte man ein Erste-Hilfe-Set mit den wichtigsten medizinischen Utensilien wie Fiebermesser, Verbandszeug und weiteren Notfallsachen im Haus haben. Eine Tierversicherung ist das A und O, wenn man für das Haustier nicht mindestens 5000 Franken für Notfälle auf der Seite hat.
Nach welchen Kriterien wählt man Futternapf, Bett und Spielzeug aus? Gibt es Materialien, die Sie besonders empfehlen – oder von denen Sie abraten?
Bei den Näpfen lieber auf Metall und Plastik verzichten. Die Futternäpfe sollten stabil sein, damit sie nicht durch die Wohnung geschoben werden können – ausserdem leicht zu reinigen und spülmaschinenfest. Am besten kauft man gleich ein Set an Näpfen, da diese jeden Tag gereinigt werden müssen. Wassernäpfe sollten möglichst gross sein und nicht neben dem Futternapf platziert werden.
Beim Bett empfiehlt es sich, auf einen abnehmbaren Überzug zu achten, den man jederzeit in die Waschmaschine werfen kann. Auch waschbare Kuscheldecken, die man aufs Sofa legen kann, werden von den Haustieren gerne angenommen.
Spielzeuge sollten so gemacht sein, dass sie nicht ganz oder teilweise verschluckt werden können. Im schlimmsten Fall könnte dies zu einem Darmverschluss führen.
Bei Wohnungskatzen ist Beschäftigung ein grosses Thema. Was gehört zur geistigen und körperlichen Auslastung in die Ausstattung?
Wenn die Katzen nicht hinaus in die Welt dürfen, muss man die Welt zu ihnen ins Haus bringen. Neben der Standardeinrichtung mit Kratzbäumen, Spielsachen und gesichertem Balkon mögen es die Wohnungstiger, wenn man ihnen regelmässig interessante Dinge aus der Natur mitbringt. Eine Schachtel voll Herbstlaub, einen Topf Gras von der Kuhweide, Tannenzapfen, eine Feder und viele andere Dinge, mit denen sich die Katzen beschäftigen können, bringen neue Eindrücke und Gerüche in ihr Leben. Wohnungskatzen wollen ausserdem häufiger beschäftigt werden. Aktives Spielen, mindestens zweimal am Tag, ist ein Muss. In der übrigen Zeit helfen Fummelbretter, Futtertürme und weitere Intelligenzspiele, den langen Tag auszufüllen. Langeweile kann krank machen, und das gilt es zu vermeiden. Im Internet finden sich unzählige Bastelanleitungen für Katzenspielzeug, das manchmal spannender ist als gekauftes.
Beim Hund spielt Gassigehen eine zentrale Rolle. Welche Ausstattungsgegenstände halten Sie für unverzichtbar, wenn es um Spaziergänge geht?
Ein Sicherheitsbrustgeschirr mit einem zusätzlichen Bauchgurt ist – zumindest in der ersten Zeit bis man sich gegenseitig besser kennt und vertraut – zu empfehlen. Ein GPS-Tracker ist vor allem bei Angsthunden sinnvoll. Ein Leckerlibeutel voller Köstlichkeiten hilft beim Training. Leuchtwesten oder Reflektoren sind für Spaziergänge im Dunkeln unverzichtbar. Selbstverständlich sollte man immer genügend Kotbeutel dabei haben. Im Winter gibt es Hunde, die frieren und deshalb auf Mäntelchen oder Pfotlinge angewiesen sind.
Viele Tiere kommen aus dem Tierschutz oder aus dem Ausland zu ihren neuen Familien. Gibt es bei diesen Hunden oder Katzen besondere Bedürfnisse – etwa im Hinblick auf Rückzugsorte, Sicherheit oder Eingewöhnung?
Rückzugsorte brauchen alle – egal, ob die Tiere aus dem Tierschutz kommen oder nicht. Einen Platz, wo sie wissen, dass sie dort in Ruhe gelassen werden. Genauso wichtig wie Rückzugsorte ist Geduld. Jedes Tier ist anders und braucht seine Zeit, um sich mit der neuen Situation zurechtzufinden. Auf keinen Fall sollte man es drängen oder zu viel erwarten und das Tier so überfordern. Ist man unsicher, gibt es sowohl für Hunde als auch für Katzen Profis, welche die Tierhalter in dieser wichtigen Eingewöhnungs-zeit begleiten. Eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.
«Wenn die Katzen nicht hinaus in die Welt dürfen, muss man die Welt zu ihnen ins Haus bringen.»
Tierisch gut
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