Das Anwesen beeindruckt durch seine Grösse – seine Weiträumigkeit schafft genügend Platz für Arbeit, Wohnen und Erholung. Der frühere Garten bestand aus einer Poolanlage, einem grösseren Gerätehaus mit angebauter Pergola, ausgedehnten Rasenflächen und einer Hecke als Abgrenzung und Sichtschutz zu den Nachbargrundstücken. Der Garten war sanierungsbedürftig, wirkte zu offen und verfügte über wenig räumliche Struktur. Zudem hatte vieles seine eigene Ausrichtung, und nur weniges stand im richtigen Winkel zueinander. Die Fluchten und Parallelitäten so aufzunehmen, dass ein stimmiges und schlüssiges Gartenbild entsteht, war für Robin Lustenberger vom Landschaftsarchitekturbüro Lustenberger und Schelling aus Horgen ZH herausfordernd und spannend zugleich. Zudem stellte die Bauherrschaft hohe Ansprüche an die Funktionalität des Gartens.
Der neue Garten sollte mit beschatteten Lounge-Bereichen ausgestattet sein. Ausserdem galt es, die bestehende Pergola zu erneuern und den Sitzplatz darunter zu verschönern, den Pool aufzuwerten und dessen Technik zu modernisieren. Auch das markante Trampolin mit sperrigem Gerüst sollte durch ein unauffälliges Gerät auf Bodenniveau ersetzt werden. Gewünscht wurde zudem, dass der Besucherparkplatz eine neue Gestalt bekommt und dass die bestehenden Travertin-Bodenplatten in den Gehwegen wiederverwendet werden. Letztlich ging es um eine ganzheitliche Umgestaltung, die den Bedürfnissen der Bauherrschaft gerecht werden und ein stimmiges Gesamtbild mit besonderem Raumgefühl erschaffen sollte. Heute strahlt der Garten viel Behaglichkeit und Abwechslung aus. Er hebt sich in mancher Hinsicht vom üblichen Einerlei vieler Gärten ab. Baden, Kochen, Essen und Erholung sind Nutzungsbereiche, die das Gestaltungskonzept prägen und den Garten mit neuem Leben erfüllen.
Neue Räumlichkeit
Der lauschig angelegte Senkgarten im hinteren Teil des Grundstücks mit seinen komfortablen Sitzgelegenheiten, einem plätschernden Brunnen und zwei Kupferfelsenbirnen werden dem neuen Bedürfnis nach mehr Musse und Achtsamkeit gerecht. Der Hauptteil im vorderen Bereich des Gartens ist mehr auf das gesellschaftliche Leben ausgerichtet. Hier hat es Platz für eine ausgeklügelte Outdoor-Küche. Diese ist gleich neben einem grossräumigen Essbereich platziert, der sich unter dem hohen Dachvorbau des Wohngebäudes befindet. Das Kochen und Tafeln im Freien kann hier in schönster Umgebung zelebriert werden. Gleich daneben befindet sich die neu erstellte Pergola mit einer feudalen, komfortablen Lounge zum Verweilen. Abgeschirmt und abgerundet wird dieser Loungebereich von einem Gerätehaus in passender geometrischer Grundform. Der Poolbereich ist nur ein paar Schritte entfernt. Der Pool als erfrischendes Element wurde als weiteres Highlight neu inszeniert. Ohne sich aufzudrängen, ist das Schwimmbecken ein Teil des Ganzen und lädt zum Bad ein.
Umrahmt und unterbrochen wird diese Szenerie von begrünten Hochbeeten in ausgewogener Formensprache. Sie dienen als Trennelemente, teilweise auch als Sitzgelegenheiten – und in unbegrünter Bauweise als Bartheke. Die Holzlattung der mit Pflanzen gefüllten Hochbeete ist mit breiten Schattenfugen ausgeführt und erhält durch das lamellenartige Erscheinungsbild eine ruhige und gleichmässige Ausdrucksform.
Bei all dieser gestalterischen Vielfalt wirkt nichts ungeordnet oder konzeptlos. Zu sehen ist eine schlüssige Abfolge von Räumen und Nischen mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. Die einzelnen Gestaltungselemente werten den Garten als besonderen und in sich verbindenden Aussenbereich auf. Es ist ein in sich geschlossenes Ganzes. Merkmale wie Schwimmbecken, Pergola oder Senkgarten fügen sich nahtlos und fliessend ins gestalterische Konzept ein und tragen massgeblich zu einer ausgewogenen Gesamtarchitektur bei.
Gestaltungskonzept in ruhiger Formensprache
Von der Materialwahl geht eine harmonische Ästhetik aus. Sie nutzt die unterschiedlichen, aber feinen Kontraste der Elemente. So verleiht das Holz der Hochbeete, Sichtschutzwände oder Pooleinfassung dem Gesamtbild viel Wärme und Natürlichkeit. Der Travertinstein mit seiner besonderen Haptik und der hellbeigen Farbgebung steht im ausgewogenem Spiel zum südländisch wirkenden Grün der Pflanzflächen. Die dezent eingesetzte Farbenwelt verleiht dem Anwesen Einheit, Ruhe und gleichzeitig ein mediterranes Flair.
Gestaltete Natur
Gesäumt und reichhaltig bestückt ist das Freiluftareal mit einer artenreichen Gehölz-, Gräser- und Staudenlandschaft. Die Pflanzenverwendung ist ein wesentliches Glied in diesem wohltuenden Gartenbild. Sie strukturiert die Flächen, verbindet die einzelnen Räume miteinander und prägt die gehaltvolle Szenerie.
Durch die neuen Räumlichkeiten sind behagliche Aufenthaltsorte entstanden, die von schirmartigen Kleingehölzen wie Hartriegel oder Felsenbirnen und charaktervollen Solitärgehölzen wie dem Blasenbaum oder dem Trompetenbaum akzentuiert, geschützt und zugleich beschattet werden. Auch eine mehrstämmige Föhre in Pinienform und zwei besondere Gehölzjuwelen mit dem poetischen, klangvollen Pflanzennamen Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch fanden einen Platz im stimmungsvollen Gartengrün. Bei dieser beeindruckenden Gehölzart handelt es sich um einen spätblühenden Zierstrauch, der erst von August bis Oktober seine angenehm duftenden, rahmweissen Blüten entfaltet. Ergänzt wird das Grün durch mehrere Eiben, gepflanzt als solitäre Strauchpflanzen, um Gartennischen mit Immergrün zusätzlich abzuschirmen.
Südländisch akzentuiert wurde das Begrünungskonzept mit einem charaktervollen Olivenbaum inmitten des gesellschaftlichen und kulinarischen Geschehens. Mit seinem dicken, knorrigen Stamm vermittelt er ein Gefühl von ausgelassener Ferienstimmung in mediterraner Umgebung.