Modulare Sofas bleiben weiterhin im Trend. Dank ihrer flexiblen Bauweise lassen sie sich problemlos an veränderte Lebenssituationen und Bedürfnisse anpassen – sie können erweitert, verkleinert oder auch in einzelne Elemente aufgeteilt werden. So begleiten sie ihre Besitzer über viele Jahre hinweg und fügen sich mühelos in verschiedene Raumkonzepte ein. Aus einem klassischen Dreisitzer wird beispielsweise im Handumdrehen ein gemütliches Ecksofa, für einen langen Filmabend verwandelt sich das Sofa kurzerhand in eine grosszügige Liegefläche. Ein Evergreen unter den modularen Sofas ist «Tufty-Time» von Patricia Urquiola für B&B Italia, das 2025 sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Seit seiner Einführung hat es sich aufgrund seiner Modularität, des hohen Komforts und der Flexibilität zu einem Bestseller entwickelt. 14 Module ermöglichen unzählige Konfigurationen, von linearen Sofas über Sofas mit Chaiselongue und Ecksofas bis hin zu «Inseln». Die zeitgemässe Jubiläums-Version «Tufty-Time 20» (6) des ikonischen Möbels bewahrt dessen wesentliche Merkmale, ist aber noch stärker gepolstert und die Sitzhöhe wurde um einige Zentimeter erhöht. Zudem gibt es das Möbel auch in einem neuen Stoff: Chenille mit Bouclé-Effekt.
Klassiker neu aufgelegt
Der italienische Big Player B&B Italia bringt einen weiteren modularen Klassiker zurück: «Camaleonda» (4) wurde 1970 der Öffentlichkeit vorgestellt und hat fünf Jahrzehnte Designgeschichte hinter sich. Das von Mario Bellini entworfene Möbel feiert nun sein Comeback. In der Neuauflage bewahrt es die Elemente, die es zu einer Ikone gemacht haben. So das Sitzmodul, die Rückenlehne und die Armlehne sowie das charakteristische Capitonné-Design, das nach wie vor mit dem von Bellini entwickelten System aus Kabeln, Haken und Ringen hergestellt wird. Das Innere wurde dagegen völlig neu gestaltet, um die neue Version noch komfortabler und nachhaltiger zu machen. Das Sofa ist in mehreren Farben erhältlich, darunter auch in der Trendfarbe Grün. Ein Möbel mit Klassikerpotenzial ist das modulare Sofasystem «Ellipse» (7), das Chiara Andreatti für den Hersteller Gebrüder Thonet Vienna entworfen hat. Das Erbe der Marke spiegelt sich in der Bugholzstruktur wider, welche die Rücken- und Armlehnen einrahmt und mit dem charakteristischen Wiener Geflecht verziert ist.
Weich wie Butter
Organische Formen wie im Sofa «Ellipse» sind allerorten zu sehen. Sofas mit geschwungenen Formen und ganz ohne Ecken und Kanten liegen derzeit im Trend. Die Silhouette sieht nicht nur einladend aus, ihre Rundungen schmiegen sich auch wunderbar an und bieten einen komfortablen Sitz- und Liegeplatz. Es darf dabei auch ruhig üppig sein: An ein Michelin-Männchen erinnert «Biboni» (5). Das kalifornische Architekturbüro Johnston Marklee hat für Knoll International ein Sofa mit sanften Kurven und üppigen Wülsten entworfen. Die Gestalter zitieren dabei aber auch den «Bibendum Armchair» von Eileen Gray aus dem Jahr 1926. Auch in Faye Toogoods Sofa lässt man sich gerne sinken: Für den Hersteller Tacchini entwarf die omnipräsente Designerin ein Sitzmöbel mit dem Namen «Butter» (8). Nomen est omen: «Ich wollte einen Sessel kreieren, der so bequem und so fühlbar ist wie weiche Butter», sagt die Britin. So besteht das Sofa aus voluminösen Polsterelementen, die sich ganz nach Wunsch zusammensetzen lassen.
Ein himmlisches Sitzerlebnis verspricht das Sofa «Moncloud» von Cassina – auch dank der grosszügigen Polster. Sein filigranes Holzgestell, das als Auflage für die gepolsterten Formen dient, verleiht dem Gesamtbild die Leichtigkeit einer Wolke, welcher der Entwurf von Patricia Urquiola seinen Namen verdankt. Die Rückenkissen haben eine zentrale Steppung. Im Inneren verbirgt sich ein Metallrahmen, der mit weichem Polster aus recycelten PET-Fasern umhüllt ist – ähnlich einer Daunendecke. Auch die weichen Sitzkissen bestehen aus recyceltem PET und haben Einsätze aus Polyurethan, die teilweise aus biobasierten Materialien stammen.
Naturfarben oder Blumenmuster
Farblich geht es bei den Sofas dieses Jahr meist ruhig zu. Zeitlose Farben wie Beige, Grau und Braun dominieren. Wer aber nach einer nicht so gediegenen Farbpalette sucht, der wird ebenfalls fündig – besonders grüne Nuancen und Blau dominieren. So besticht das Sitzmöbel «Lisse» (2) in einem hellen Blau: Aus dem Französischen übersetzt bedeutet «Lisse» glatt, ohne Falten – und dieses Gefühl, sowohl taktil als auch visuell, hat die gehypte Designerin Sabine Marcelis zu ihrem ersten Polstermöbel inspiriert, das von LaCividina produziert wird. Modular und fliessend, wirkt der Entwurf wie eine weiche Skulptur. Zusammen mit Hockern lassen sich vielfältige Konfigurationen schaffen. In Blaugrau kleidet sich das Sofa aus der Familie «Kolinas» (9). Knuffig, rund, verspielt und unglaublich komfortabel – mit dem Entwurf interpretiert der spanische Designer Jaime Hayon die klassische Sofaform für Wittmann augenzwinkernd neu. Hayons schwungvolle Linien wurden von dem österreichischen Traditionshersteller in hoher Präzision umgesetzt. Ein Keder zeichnet akkurat die verspielte Form nach, das Bezugsmaterial betont die markanten Füsse. Der Entwurf basiert auf Hayons Designphilosophie, dass Möbel nicht nur funktional sein dürfen, sondern vielmehr Geschichten erzählen sollen.
«Saki» (3) bezeichnet im Japanischen die Blüte. Diesem Aufblühen der Knospen zollt das japanische Designstudio Nendo mit einer Sitzmöbelfamilie Tribut: Diese zeichnet sich durch geschwungene Verstärkungspaneele für Rücken- und Armlehnen aus. Das von Minotti produzierte Möbel ist ein Kombinationstalent – es ist als 2er-, 3er- oder 4er-Sofa in zwei verschiedenen Tiefen, als Sessel mit und ohne Armlehnen, als Bank und als originelle Insel in verschiedenen Konfigurationen erhältlich. In angesagtem Grün gehüllt, bringt es zudem ein Stück Natur in den Raum. Ein farbiges Statement setzt das Sofa «Me-Time» (1) von Garcia Cumini für Moroso. Der Name spricht Bände. Das flauschig-weiche Möbel ist eine kleine Insel, auf der man gemütlich entschleunigen kann. Das italienische Design-Duo sieht es als «Einladung, in die skulpturale Weichheit des Sofas zu versinken». Die üppig-weiche Form des Sofas wird durch Kissen noch komfortabler. Der Bezug aus plüschigem Wollstoff mit nostalgischem Blumen-Dessin macht es zu einem Eyecatcher im Raum.