Meier meint

Zur Nachahmung nicht empfohlen

von Markus Meier

Direktor HEV Schweiz

«Seit mehr als zwei Jahren dauert die Krise im Wohnungsbau nun schon an, und es ist leider kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Besonders in den Grossstädten und Ballungsräumen trifft die hohe Nachfrage nach Wohnraum auf ein unverändert knappes Angebot. […] Schätzungen zufolge fehlen rund 800 000 Wohnungen im Bundesgebiet, während nach einer ifo-Prognose dieses Jahr lediglich knapp 210 000 Wohnungen fertiggestellt werden. […]»

«Die Ursachen für die prekäre Mangelsituation am Wohnungsmarkt lassen sich jedoch nicht auf die Fehlentwicklungen und Engpässe der letzten Jahre reduzieren. Vieles von dem, was wir jetzt am Wohnungsmarkt erleben, ist das langfristige Ergebnis einer eigentumsfeindlichen Wohnungspolitik. Die Rahmenbedingungen für Investitionen in Wohneigentum haben sich seit Jahrzehnten kontinuierlich verschlechtert. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland mit deutlich unter 50 % zu den Schlusslichtern bei der Eigentumsquote. Den stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten, dem Fördermittel-Chaos und dem sogenannten Heizungsgesetz der Ampelkoalition kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die erst kürzlich verlängerte Mietpreisbremse, die Kappungsgrenze, die «Verwässerung» der Mietspiegel oder die Herabsetzung der umlagefähigen Modernisierungskosten führen zu einer zusätzlichen Verschärfung der Situation. […]»

Mit diesen Worten erläutert Thomas Haller, Vorstand von Haus & Grund Baden (D), den Wohnraummangel in unserem nördlichen Nachbarland und fordert: «Sanierungswillige Eigentümer von Bestandesimmobilien sind masslos überfordert. Ihnen wird schlicht der Boden unter den Füssen weggezogen. Es braucht eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik und im Mietrecht, um zerstörtes Vertrauen von Investoren wiederzugewinnen und Privaten die Freude am Eigentum zurückzugeben. Private wie gewerbliche Vermieter werden nur dann neue Wohnungen bauen, wenn die langfristigen Rahmenbedingungen stimmen und sich Investitionen in absehbarer Zeit rechnen. […]»

Die mahnenden Worte von Vorstand Haller müssen auch uns zu denken geben. Die Schweiz bewegt sich in ähnlich gefährlichen Fahrwassern. Unsere Wohneigentumsquote hat innert kurzer Zeit von 38,5 % auf 35,9 % abgenommen, Tendenz weiter sinkend …

«Die Wohneigentumsquote in der Schweiz hat innert kurzer Zeit von 38,5 % auf 35,9 % abgenommen.»