Wie weiter mit dem Garten nach der letzten Sommerernte? Wir stellen zehn wunderbare Wintergemüse vor:
Mangold
Beta vulgaris ist eng mit den Randen verwandt und beschert uns ein buntes Farbenspektakel im Herbst und Winter. Wird die Pflanze im Juli gesetzt, kann im darauffolgenden Frühjahr geerntet werden. Je nach Setzabstand werden die Pflanzen grösser oder sie bleiben klein. Frost ertragen die Wurzeln nicht so gut, spätestens nach den ersten Minusgraden müssen die Pflanzen in ein Treibhaus – oder im Garten gut geschützt oder geerntet werden.
Grünkohl
Brassica oleracea wird seit etwa 500 Jahren in verschiedensten Formen kultiviert. Wird er im Juli mit etwa 60 cm Abstand und ausreichend tief gepflanzt, kann er ab September geerntet werden. Im zweiten Jahr blüht er gelb auf, dann sind die Blätter allerdings zu zäh zum Geniessen.
Wirsing
Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda gibt es in verschiedenen Formen, wobei die runden Formen leichter maschinell zu verarbeiten und somit öfter in den Verkaufsregalen zu finden sind. Wird er im Juni gesät, bilden die frühen Sorten im November reife Köpfe. Spätere Sorten werden ab Mitte August gesät – für eine Ernte im nächsten Frühjahr.
Lauch
Allium porrum gibt es in verschiedenen Züchtungen, die jeweils zu anderen Zeitpunkten reifen oder gepflanzt werden. Im Herbst kann der Winterlauch direkt ins Freiland gesetzt werden. Lauch fühlt sich trotz erster Fröste noch wohl und wächst, je nach Sorte, sogar bis in den Frühling hinein.
Rosenkohl
An Brassica oleracea var. gemmifera scheiden sich die Geister: die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Die schönen, grossen Blätter leuchten auch bei kalten Temperaturen noch grün, und seine Süsse bereichert viele Wintermahlzeiten. Wer ihn ab Mitte Juni ins Freiland setzt, beachte, dass im Herbst die gelben Blätter abgeerntet werden müssen. Der Rosenkohl kann über den Winter bis ins zeitige Frühjahr geerntet werden. Möchte man die Blüte geniessen und Samen gewinnen, lässt man einige Röschen stehen, dann blühen sie im zweiten Jahr.
Knollensellerie
Apium graveolens riecht dank seiner ätherischen Öle stark. Bis auf gewisse Sorten ist er nicht winterhart. Wird er ab März vorgezogen, können die Pflanzen ab Mai ins Freiland gesetzt werden. Sie benötigen viel Wasser und können ab Oktober geerntet werden. Um im nächsten Jahr die Pflanze blühen zu sehen, schlägt man sie über Winter in Sand ein, lagert sie im Keller und pflanzt sie im nächsten Frühjahr wieder aus.
Blattzichorien
Cichorium intybus var. foliosum ist eine Zuchtform der Gemeinen Wegwarte. Geschätzt wird die Blattzichorie wegen ihres bitteren Geschmacks. Sie lässt sich als Salat – z. B. mit süssen Äpfeln ausbalanciert – geniessen oder blanchiert als Beilage zu einem Hauptgang. Blattzichorienzüchtungen gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Die Blätter der im Juli ausgesäten Zichorien sind im Herbst reif. Wird erst im August ausgesät, kann im Winter geerntet werden.
Randen
Beta vulgaris vulgaris ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold eng verwandt. Sie ist relativ frostresistent, wird aber gerne von Tieren angefressen. Werden die Randen Ende Mai gesät, entwickeln sie sich über den Sommer. Sie können ab November geerntet und über den Winter eingelagert werden.
Senf
Sinapis alba hat viele Verwendungszwecke. Einerseits kann er als Gründüngung eingesetzt werden, da er stark wurzelt und nur wenig Nährstoffe benötigt. Andererseits wird aus seinen Samen das gleichnamige Gewürz gewonnen. Die jungen Blätter sind essbar. Wird er ab Ende August ausgesät, wachsen die Pflanzen bis in den Winter hinein, einige Sorten ertragen auch tiefe Minusgrade.
Brokkoli
Brassica oleracea var. italica ist eng mit dem Blumenkohl verwandt. Wird Brokkoli Anfang Juni gesät, wachsen die Pflanzen genug, um den Winter zu überstehen. Je nach Wetter können ab März die noch geschlossenen Blüten geerntet werden.
Lauch fühlt sich trotz erster Fröste noch wohl.
Weitere Infos
Die zehn Wintergemüse wurden Ihnen von Ivo Eugster, Redaktor beim Gartenmagazin Pflanzenfreund, vorgestellt. Das Gartenmagazin Pflanzenfreund informiert, inspiriert, reflektiert und engagiert – seit 1900. Es fördert das Verständnis und Wissen um eine funktionierende Natur und ihre natürlichen Zusammenhänge. Weitere Infos unter: pflanzenfreund.ch