Gartengestaltung

Kinderfreundliche Gärten: Wo Kinder gerne auf Entdeckungsreise gehen

Garten Wie gestaltet man einen kinderfreundlichen Garten? Welche Elemente braucht ein solcher, damit die Kleinen das Gärtnern für sich entdecken? Tipps für einen Aussenraum, in dem Kinder verweilen möchten.

von Carmen Hocker und Sandra Weber

Autorinnen, Gartenmagazin Pflanzenfreund.ch

Hätten Kinder die Wahl zwischen einer leeren Rasenfläche und einem verwunschenen «geheimen» Garten, würden sie sich wohl für Letzteres – also für das Abenteuer – entscheiden. Denn Kinder sind von Natur aus neugierig auf alles Lebendige, sofern sie früh genug mit Flora und Fauna in Kontakt kommen. Unsere Autorin Sandra Weber hat ihre drei Buben von klein auf in den Garten auf Entdeckungstour gehen lassen: auf sich schlängelnde Kieswege, zwischen hohen Gräsern und Blütenstauden, in den Naschgarten und die Sandgrube mit Baumstämmen und Findlingen. «Warum Kinder keinen Spielrasen brauchen» heisst ihr humorvoller Essay, den sie für das Pflanzenfreund-Bookazine zum Thema Gartenmythen verfasst hat (siehe Kasten unten). Praktische Tipps für «Kindergärten» ergänzen ihren Text. Eine Auswahl dieser «Zutaten» finden Sie nachfolgend.

Und wo spielen denn die Kinder? Und womit? Nun, sie brauen Zaubertränke,pflanzen Kapuzinerkresse mit Sonnenblumen und veranstalten Bohnen-wettwachsen ...

Zutaten für einen kinderfreundlichen Garten

  • Baumaterialien: Steine, Bretter und Äste dienen als Baumaterialien für Zelte, Bauten und Hütten. Für ältere Kinder können diese mit Seilen, Schnüren, alten Tüchern und Wäscheklammern ergänzt werden. Selbstgebaute, veränderbare Hütten erfreuen länger als vorgefertigte und sind, wenn sich das Spiel anderem zuwendet, rasch abgebaut.
  • In der Luft schaukeln: Eine Schaukel, eine Hängematte oder einfach ein Seil mit einem Querstock an einem Baum befestigt – das erfreut grosse und kleine Kinder.
  • Naschgarten: Sträucher mit essbaren Blüten – wie zum Beispiel die der Kapuzinerkresse – und Früchte wie Heidel-, Himbeere, Brombeere, Stachel- oder Johannisbeere. Mit älteren Kindern kann man auch Wildfruchtobst verarbeiten: Sanddorn, Vogelbeeren, Hagebutten oder Kornelkirschen. Wilde Walderdbeeren eignen sich als Bodendecker.
  • Matschküche: Dafür reichen ein paar Schüsseln, Holzkellen, Reiben, Trichter und Mörser sowie ein Wasserzugang. Ältere Kinder freuen sich über verkorkte Glasfläschchen, um Zaubertränke abzufüllen.
  • Gemeinsam erkunden: Sich zusammen darüber freuen, was sich verändert hat, aber auch vereinbaren, was (nicht) gepflückt oder erklettert werden darf, beispielsweise weil es Lieblingsblumen oder Giftpflanzen sind. Das verstehen auch schon kleine Kinder.

Bookazine: 10 Zutaten für «Kindergärten»

Der Essay von Sandra Weber samt allen 10 Zutaten für «Kindergärten» ist im Pflanzenfreund-Bookazine zum Thema Gartenmythen erschienen. Das Bookazine wurde in der Kategorie «European Garden Book Award» im Rahmen des Deutschen Gartenbuchpreises 2023 ausgezeichnet.

 

Das Bookazine «Gartenmythen» kann über den folgenden Link bestellt werden: pflanzenfreund.ch/bookazine