Ist es draussen klirrend kalt, kann manchmal schon der Gedanke an die warme Bank beim Kachelofen reine Wunder bewirken. Kuschelt man sich schliesslich tatsächlich mit einer Tasse Tee an die warmen Kacheln, ist das Glück für einen Moment perfekt. Wohl auch, weil das Heizen mit Holz eine ziemlich archaische Art der Wärmegewinnung ist, ruft es bei den meisten ein besonderes Wohlbefinden hervor. Während das klassische Cheminée auf den Reiz eines echten Feuers setzt, das die Umgebung ziemlich genau so lange wärmt wie es brennt, können Speicheröfen auch als Allein- oder Zusatzheizungen dienen. Denn Speicheröfen sind zusätzlich mit Elementen bestückt, welche die Wärme aufnehmen und langsam an den Raum abgeben, auch wenn das Feuer selbst schon lange erloschen ist.
Wer es ursprünglich mag, verschenkt sein Herz aber stattdessen möglicherweise auch an einen echten antiken Ofen oder Holzkochherd aus Gusseisen oder Stahl. Dabei kommt auch der Nachhaltigkeitsaspekt der Wieder- oder Weiterverwendung zum Tragen. Restaurierte Exemplare wie von Perler Ofen verfügen auf Wunsch nicht nur über eine Zertifizierung der aktuellen Luftreinhalteverordnung, sondern erweisen sich auch als Objekte mit Werterhalt. Solche Öfen finden ihren Platz genauso in sanierten historischen Gebäuden wie als Kontrast in Neubauten mit moderner Architektur. Zusätzlich ausgestattet mit Kochplatten oder einem Backfach übernehmen sie auch noch die Rolle des Küchenherds oder Backofens.
Teil der Raumgestaltung
Der Kachelofen ist eine weitgehend geschlossen gemauerte Variante des Holzofens und aussen traditionell mit Kacheln verkleidet. Die Keramik hilft bei der Speicherung der Wärme, die er über mehrere Stunden halten und unter bestimmten Umständen auch über mehrere Räume oder Stockwerke abgeben kann. Kacheln wie von Ganz Baukeramik bestehen durchwegs aus natürlichen Rohstoffen. Diese können auch noch für einen optimalen Feuchtigkeitsausgleich in den Räumen sorgen, da sie die überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder an die Raumluft abgeben. So funktionieren auch Öfen nach dem Biofire-Bauprinzip. Hier besteht der Ofen aus Lehmsteinen und die Hülle aus verputzten Lehmplatten. Das sorgt insgesamt für ein angenehmes Raumklima. Eine besonders angenehme Wärme spenden diese Öfen auch wegen ihrer langwelligen Wärmestrahlung, die der Sonnenwärme ähnelt.
Kachelöfen sind unterdessen auch als Pelletöfen erhältlich und sogar als solche nachrüstbar. Der Vorteil des Pelletofens ist, dass er vollautomatisch per Knopfdruck funktioniert, ansonsten aber die Vorteile eines natürlichen Holzfeuers bietet. Auch die Zuführung der Pellets erfolgt automatisiert. Wie die Kachelöfen lassen sich auch Pelletöfen grundlegend in die Raumgestaltung miteinbe-ziehen. So sind sie beispielweise als Teil von Einbaumöbeln mit Sitzgelegenheiten oder Stauraum realisierbar. Die Anbauteile sind unter Umständen flexibel platzier- und erweiterbar und lassen sich individuell gestalten – wie beispielsweise bei Rika. In der Regel besitzt ein solcher Ofen keine oder verglichen mit dem Cheminée nur kleine Fenster für den Blick aufs Feuer.
Raumübergreifendes Heizen
Mithilfe einer Luft- oder Wasserführung ist es möglich, die Wärme des Ofens über mehrere Räume oder Stockwerke zu verteilen. Mit dem wasserführenden Pelletofen lassen sich zum Beispiel Heizkörper oder die Fussbodenheizung erhitzen. Einfache luftgeführte Systeme verteilen die warme Luft über Gebläse und Verbindungsrohre in die angrenzenden Räume. Je nach Wohnfläche sind die Öfen auch in unterschiedlichen Leistungsstufen erhältlich. Entsprechend muss die Grösse des Pellettanks ausfallen. Eine automatische Steuerung sorgt für eine ausreichende Zufuhr, die den Holzverbrauch im besten Fall so niedrig wie möglich hält. Diverse Systeme bieten auch eine vollautomatische, sensorgesteuerte Regelung, die für eine effiziente, emissionsarme Verbrennung sorgt. Die modernsten Ofenmodelle wie von MCZ sind über Wlan bedienbar und lassen sich per Smartphone von unterwegs steuern. Mit selbstreinigenden Brennschalen und einem automatisierten Auffangsystem für die Asche soll schliesslich auch der Reinigungsaufwand solcher Öfen überschaubar gehalten werden.