Badumbau

Von der Nasszelle zur modernen Wellbeing-Oase

Mit einer Mischung aus sinnlichen Materialien, modernen Akzenten und funktionalem Design wurde das Bad eines Einfamilienhauses aus dem Jahr 1984 in einen Ort der Entspannung und Exklusivität verwandelt.

von Gerald Brandstätter

Conzept-B

Die alte Dusche raus und eine komfortable Badewanne rein? Den kleinen Spiegelschrank durch einen grösseren ersetzen? Die alten Fliesen durch freche, moderne Varianten austauschen? Um die Vision des eigenen Traumbads Realität werden zu lassen, müssen bei einem Badumbau oder einer Badsanierung mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Denn wenn die in die Jahre gekommene Nasszelle zur erholungsspendenden Wellbeing-Oase werden soll, bedarf es neben Fingerspitzengefühl und Erfahrung insbesonders auch fachspezifisches Wissen.

Bedürfnisabklärung an erster Stelle

«Zunächst ist eine gründliche Bedürfnisabklärung mit der Bauherrschaft unerlässlich. Es ist wichtig, die Wünsche und Anforderungen der Nutzenden genau zu verstehen, um das Bad aus funktionaler und ästhetischer Sicht nutzergerecht gestalten zu können», erklärt Anja Hofmeier vom Innenarchitekturbüro Studio Hofmatt.

Die richtige Materialwahl spielt dabei eine zentrale Rolle. Fliesen, Armaturen, Möbel und die Beleuchtung sollten harmonisch aufeinander abgestimmt werden, damit eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird. Zudem sollte das Badezimmer über eine angemessene Beleuchtung verfügen, die sowohl funktional als auch atmosphärisch ist; eine Mischung aus direkter Beleuchtung für alltägliche Aktivitäten und indirekter Beleuchtung zum Entspannen schafft die ideale Balance.

Zuletzt müssen auch die baulichen Gegebenheiten und die Platzverhältnisse des Badezimmers berücksichtigt werden. «Eine präzise Planung des Raumes sorgt dafür, dass die vorhandene Fläche bestmöglich genutzt wird und gleichzeitig genügend Freiraum für eine angenehme Nutzung bleibt», erläutert Selina von Matt, Co-Chefin beim Studio Hofmatt. All diese Aspekte müssen in Einklang miteinander stehen, um ein Bad zu schaffen, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt und den individuellen Bedürfnissen gerecht wird.

«Die Bauherrschaft wünschte sich etwas Einzigartiges»

Bei der Sanierung oder dem Umbau eines Badezimmers sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Zwei Innenarchitektinnen geben im Interview Auskunft darüber, worauf sie bei der Komplettsanierung eines Bads besonders geachtet haben.

Ihr konntet ein Bad aus dem Jahr 1984 umbauen, das sich nun sehr mondän, einladend und mit sinnlichen Materialien und Oberflächen zeigt. Für wen habt ihr den Umbau realisiert?

Selina von Matt: Die Bauherrschaft, bzw. die Nutzenden, besteht aus einem Ehepaar mit zwei Töchtern im Teenager-Alter. Das Bad befindet sich in einem Einfamilienhaus aus dem Jahr 1984, bei dem 1998 zuletzt das Bad in der Einliegerwohnung saniert wurde. Insgesamt haben wir vier Nasszellen in zwei Etappen umgebaut.

Anja Hofmeier: Die Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft war und ist äusserst angenehm. Sie schenkte uns das nötige Vertrauen und traf zügige Entscheidungen. Alle Projektbeteiligten wurden immer mit einem Lächeln empfangen.

Gab es vonseiten der Bauherrschaft Vorgaben hinsichtlich Raumgliederung und Ausstattung?

Anja Hofmeier: Die Bauherrschaft wünschte sich Exklusivität und etwas Einzigartiges. Wir haben dies mit warmen Erdtönen, grossformatigen Keramikplatten sowie indirektem Licht für ein entspannendes Ambiente umgesetzt.

Selina von Matt: Das Bad hat eine Grösse von etwa 2 x 3 Metern bei einer Raumhöhe von 2,4 Metern. Es ist also alles andere als grosszügig. Dennoch war unser Ziel, das Bad gross wirken zu lassen.

Gab es innerhalb des Raumes Einschränkungen bezüglich der Gestaltung? 

Selina von Matt: Eigentlich nicht. Die Standorte der Apparate wie Waschbecken, Badewanne und WC haben wir belassen, sie blieben mehr oder weniger an denselben Stellen. Die Wasseranschlüsse für die Armaturen mussten jedoch neu platziert werden.

Anja Hofmeier: Die monolithische Badewanne passte auf den Millimeter genau in die Raumbreite und war aufgrund ihres Gewichts etwas aufwendiger einzubringen. Ansonsten hatten wir keine Einschränkungen.

Könnt ihr das Lichtkonzept umschreiben?

Selina von Matt: Wir haben an der Decke ein ringsumlaufendes, indirektes LED-Band für ein schönes Stimmungslicht installiert. Ausserdem gibt es eine Nischenbeleuchtung bei der Badewanne und eine Spiegelbeleuchtung für gutes Licht zum Schminken sowie indirektes Licht unter dem Spiegelschrank und unter dem Waschtischunterbau. Das Licht kann in zwei Szenen gesteuert werden: einmal für das Ambiente (indirektes Deckenlicht und Nischenbeleuchtung) und einmal für die Ausleuchtung durch den Spiegelschrank. Alle Leuchten sind dimmbar.

Wie lange hat der eigentliche Umbau gedauert?

Anja Hofmeier: Für zwei Nasszellen benötigten wir rund sechs Wochen. Die vorherige Planung hat insgesamt vielleicht zwei Monate in Anspruch genommen.

Selina von Matt: Um das Projekt so auszuführen, wie man es sich wünscht, braucht es eine gute Zusammenarbeit mit der Bauleitung, welche die Arbeiten auf der Baustelle begleitet und die Termin- und Kostenkontrolle übernimmt.

Was hat die Badsanierung schlussendlich gekostet?

Selina von Matt: Alles zusammen, inklusive Honorare, hat die Sanierung von zwei Bädern rund 164 000 Franken gekostet.

Das Interview führte Gerald Brandstätter, Conzept-B

Vorher-Nachher-Bilder

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