Zum Sommer gehören Sonne, der Duft von Sonnencrème, ein erfrischend-kühles Getränk und – ein Sonnenschirm. Als Symbol für den Sommer bringen Sonnenschirme eine zwanglos-lockere Stimmung, Farbe und zu guter Letzt Schatten in einen entspannten Sommertag.
Ob rund, rechteckig oder quadratisch – Sonnenschirme sind in den verschiedensten Formen und Bauarten, den unterschiedlichsten Grössen und Qualitäten sowie mit unzähligen verschiedenen Bezügen verfügbar. Der klassische Sonnenschirm ist sicherlich der sogenannte Mittelmastschirm, der seinem Namen entsprechend auf einem zentral stützenden Mast steht. Dieser Mast wiederum kann auf eine in den Boden eingelassene Hülse montiert werden, in mobilen Sockeln z.B. mit Betonplatten als Beschwerung, auf Stahlplattenständern oder in einem fahrbaren Sockel. Um den nutzbaren Raum unterhalb eines Sonnenschirms gegenüber dem Mittelmastschirm zu erhöhen, greift man auf den sogenannten Ampelschirm zurück (der auch Freiarm- oder Galgenschirm genannt wird). Hier ist der stützende Mast seitlich am Schirm angebracht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Unterhalb des Schirms ist kein Mast oder Fuss im Weg und so mehr Platz für den Liegestuhl oder für Tisch und Stühle. Zudem ist der Schirm im Winkel variabel verstellbar. Zu bedenken ist allerdings seine etwas geringere Stabilität bei Wind.
Lange Tradition
Sonnenschirme begegnen uns heute fast trendmässig oft auf Terrassen, Balkonen und in Gärten. Kulturgeschichtlich handelt es sich allerdings bereits um ein sehr altes Kulturgut. Rund 4000 Jahre alte Abbildungen wie Vasenbilder oder Gemälde sowie Texte aus dem Altertum zeigen oder erwähnen Gottheiten und Herrschende mit Schirmen aus Bambus, Stroh und Ölpapier. Während heutige Sonnenschirme Schatten spenden sollen, dienten die Exemplare in der Antike zur Machtdemonstration bei Prozessionen. Ein positiver Nebeneffekt war die vornehme Blässe der Beschirmten, die damals ein unverkennbares Zeichen für Wohlstand war.
Im 16. Jahrhundert entstanden robuste Schirme aus Fischbein, Horn oder Holz, die mit Stoffbahnen aus rotem Samt bespannt wurden. Sie fungierten weiterhin als Ausdruck von Luxus und Wohlstand – inzwischen aber auch für das Bürgertum, das Schirme vermehrt als Mode-Statement einsetzte.
Sowohl optisch als auch funktional brachte das 17. Jahrhundert einen Wandel für Sonnenschirme und ihre Geschichte, denn in den Adelskreisen Mitteleuropas wurde nun bei Schönwetter und Sonnenschein auf kleine, leichte Schirmchen als modische Accessoires gesetzt, die nicht mehr vom Personal getragen werden mussten.
Anfang des 19. Jahrhunderts griffen immer mehr Menschen auf praktische, wetterfeste Schirme zurück, um sich auch vor Regen zu schützen: Auf Fotografien und Gemälden tauchen nun Pagodenschirme mit einer höheren Schirmdach-Spitze auf – häufig verziert mit Spitze, Fransen oder Rüschen. So blieben Sonnenschirme in der Geschichte für lange Zeit ein Symbol für Reichtum und Eleganz, bis ab den 1920er-Jahren die Standesgrenzen auch im Bereich der Schirme allmählich verschwanden; und mit ihnen die Adelsschirme.
Dicht und lichtecht
Als immer mehr über die hautschädigende Wirkung der UV-Strahlung bekannt wurde, kamen als Folge auch grosse Schirme für die Beschattung zum Einsatz. Zu diesem Zweck wurden Materialien wie Aluminium, Polyester und Acrylfasern verwendet. Das Ergebnis waren Allwetterschirme, die gleichzeitig gross, leicht, platzsparend und langlebig waren. Was letztlich vor zu viel Sonne schützt und Schatten spendet, ist der Bezugsstoff des Sonnenschirms. Dieser sollte idealerweise wasserabweisend und fäulnishemmend imprägniert sein. Für die Qualität des Schirms ist vor allem die Dichte des Stoffes entscheidend: Die meisten Markenschirme beginnen bei einem einfachen, aber schon zweckmässigen Polyesterbezug von ca. 180 g/m². Echte Luxusmodelle warten hingegen mit einem schweren Markisenstoff von rund 300 g/m² auf. Gut zu wissen: Schirme mit dunkler Bespannung bieten einen besseren und längeren UV-Schutz als helle Sonnenschirme.
Wer jedoch den Wohnraum nach aussen erweitern will und bei jedem Wetter bequem einen sturmsicheren Schattenspender wünscht – und auf die mobile Leichtigkeit eines Sonnenschirms verzichten will – ist mit einer Pergola auf der sicheren Seite. Eine Pergola war ursprünglich eine Rankhilfe für Kletterpflanzen und hat üblicherweise eine offene Dachkonstruktion. Bei modernen Versionen stehen unterschiedliche Modelle zur Auswahl, mit oder ohne verschiebbarem Sonnenschutz, für entspannte Momente im Freien.
UV-Schutzfaktor
Ein Sonnenschirm oder ein textiles Pergoladach sollte nicht nur hübsch aussehen. Beides sollte jeweils auch den Schutz vor der Sonne garantieren und Sonnenbrände verhindern. Jedoch ist es nicht ganz selbstverständlich, dass der Bezugsstoff auch wirklich die UV-Strahlen abschirmt. Hier ist unbedingt auf den Ultraviolet Protection Factor (UPF) zu achten, der auch bei Sonnenschirmen und Markisen über den jeweiligen UV-Schutzfaktor Auskunft gibt.
Als Richtlinie gilt:
• UPF 15 bis 24 = mittlerer Schutz
• UPF 25 bis 50 = hoher Schutz
• Ab UPF 50+ = ausgezeichneter Schutz
Bei der Messung nach dem UV-Standard 801 wird der UPF-Wert nicht nur beim neuen, trockenen und ungedehnten Stoff gemessen, sondern es werden auch alle Abnutzungserscheinungen und Witterungseinflüsse beachtet. Zudem wird vom empfindlichsten Hauttyp (Typ 1) und einer maximalen Strahlungsintensität mit dem australischen Sonnenspektrum zum Höhepunkt des Sommers ausgegangen.