Ansparen für Vorsorge

Säule 3a oder Pensionskassen-Einkäufe: Was lohnt sich mehr?

Wann profitiert man von freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse, und wann ist die Säule 3a besser, um Geld anzusparen? So entscheiden Sie richtig.

von Sara Neuweiler

Niederlassungsleiterin Uster beim VZ VermögensZentrum

Freiwillige Einzahlungen in die Säule 3a und in die Pensionskasse sind für die meisten der beste Weg, um Steuern zu sparen und Vermögen aufzubauen. Oft ist es besser, zuerst die Säule 3a auszuschöpfen. Wer kann, sollte beides tun. Es gibt einige wichtige Punkte, die man beachten muss:

Säule 3a 

In die Säule 3a dürfen Jung und Alt einzahlen, sobald sie ein AHV-pflichtiges Einkommen verdienen. Darum sollte man früh beginnen und kein Jahr auslassen. 2023 können Angestellte bis zu 7056 Franken einzahlen, Selbstständige ohne Pensionskasse 20 Prozent des Nettoeinkommens (maximal 35 280 Franken). Die Einzahlung muss bis zum 31. Dezember bei der Vorsorgestiftung eingehen. Seine Bank sollte man also bis spätestens Mitte Dezember mit der Überweisung beauftragen.

Auf dem 3a-Konto gibt es einen Zins. Der ist aber weiterhin tiefer als die Inflation. Das heisst: Das Geld auf dem 3a-Konto verliert laufend an Wert. Abhilfe schaffen kann eine 3a-Lösung mit Wertschriften. Der Wert des Guthabens kann dann zwar schwanken. Wertschriften rentieren langfristig aber meistens besser als 3a-Zinskonten. Achten sollte man aber unbedingt darauf, dass man eine kostengünstige Wertschriftenlösung wählt. Denn hohe Kosten fressen die Rendite weg! Bewährt haben sich aus diesem Grund vor allem 3a-Lösungen mit sogenannten ETF. Das sind besonders kostengünstige Anlagefonds.

Wer eine 3a-Lösung mit Wertschriften wählt, kann sein Geld flexibler anlegen als in der Pensionskasse. Ein Aktienanteil von mehr als 90 Prozent lohnt sich zum Beispiel doppelt, weil der Anlagehorizont oft sehr lang ist und die Erträge nicht wie in der Pensionskasse umverteilt werden.

Pensionskassen-Einkäufe

Mit einem Einkauf in die Pensionskasse kann man die Leistungen im Alter verbessern, fehlende Beitragsjahre nachholen oder Lücken schliessen, die über die Jahre entstanden sind, zum Beispiel weil der Lohn gestiegen ist.

Einkäufe lohnen sich umso mehr, je höher das Einkommen ist und je weniger Zeit bis zum Bezug bleibt. Das ist oft ab Alter 50 der Fall. Die höchste Rendite erzielt man in der Regel mit einem Einkauf in den Jahren vor der Pensionierung (siehe Tabelle).

Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Angestellte mit einem hohen Lohn profitieren am meisten. Sie können ihr Einkaufspotenzial sogar noch erhöhen, wenn sie eine Zusatzvorsorge haben – sofern die Firma den gesetzlichen Spielraum richtig nutzt und ihre Vorsorgepläne optimiert. Bei einigen Lösungen haben die Versicherten ausserdem die Möglichkeit, die Anlagestrategie selbst zu wählen.

Einkäufe können sich aber auch mit kleineren Beträgen lohnen. Wer etwa 75 000 Franken gespart oder geerbt hat, kann gestaffelt über drei Jahre je 25 000 Franken einzahlen und diese Beträge vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abziehen.

PK-Einkäufe: je später, desto rentabler

Beispiel: Der einbezahlte Betrag wird mit 1,25 Prozent verzinst und bei der Pensionierung mit 65 als Kapital bezogen; Angaben in Franken.

 

Anzahl Jahre bis zum Kapitalbezug

 

10 Jahre

3 Jahre

Einkaufsbetrag

100'000

100'000

Steuerersparnis1

–30'000

–30'000

Effektiv eingesetztes Kapital

70'000

70'000

 

Kapital beim Bezug2

113'230

103'800

Steuern bei der Auszahlung3

-5660

-5190

Nettokapital

107'570

98'610

 

Nettorendite pro Jahr4

4,4%

12,1%

1 Grenzsteuersatz 30%

Annahme: durchschnittliche Verzinsung 1,25 %, Bezug der Einkaufssumme als Kapital statt als Rente

5 % (je nach Wohnort unterschiedlich)

4 Bezogen auf den Kapitaleinsatz nach Steuern