Tischleuchten

Lichtinseln schaffen

Dihei In den kalten Monaten werden die eigenen vier Wände zum gemütlichen Rückzugsort. Licht spielt hier eine wichtige Rolle. Optimale Ergänzungen für ein stimmiges Raumlicht sind Tischleuchten – wir präsentieren Klassiker und Neuzugänge.

von Andrea Eschbach

Journalistin, Zürich

Der Glarner Leuchtenhersteller Schätti hat seit 2009 die Leuchte «DRI» im Programm – eine in mehrfacher Hinsicht besondere Tischleuchte mit überraschenden Lichteffekten. Ihr Aufbau: Drei identische Blechteile tragen den dreiblättrigen Leuchtenschirm. Zusammengehalten wird sie durch die E27-Fassung und zwei Lochscheiben. Der Entwurf stammt aus der Feder des Zürcher Designers Jörg Boner (7). Skulptural ist auch die Tischleuchte «RF 200 Petal Lamp» von Carl Hansen & Søn. Die dänische Designerin Rikke Frost kombinierte hier Massivholz und Stahl zu einem überraschend kompakten Entwurf. Der Sockel aus warmem Holz trifft auf einen Schirm, der aus zwei architektonischen Metallblättern besteht (4).

Klassiker in neuem Gewand

Understatement pur ist die Tischleuchte «Oblique»: Die schlanke und zarte Leuchte aus Aluminium macht sich auf dem Nachttisch ebenso gut wie im Arbeitszimmer. Entworfen wurde die minimalistisch gehaltene Leuchte von Vincent Van Duysen für die italienische Leuchtenmarke Flos. Eine dem Blick des Benutzers verborgene Lichtquelle erzeugt einen patentierten asymmetrischen Lichtstrahl (6). Fast in der Luft zu schweben scheint die Tischleuchte «Hover» – ein Entwurf des japanischen Designstudios YOY für den italienischen Hersteller Lodes. Der Schirm aus Papier und Polymerfilm wirkt wie vom Sockel getrennt, ist aber verbunden durch ein einziges Kabel, das durch den Schaft hindurch und aus ihm herausführt – eine optische Illusion (8).

Ein Klassiker im neuen Gewand ist die Tischleuchte «PH 2 / 1» von Louis Poulsen: Als Tischleuchte mit dem typischen Dreischirmsystem des dänischen Designers Poul Henningsen leuchtet das Modell «PH 2 / 1» von Louis Poulsen nun auch in Blassrosa. Der sanfte Pastellton ergänzt die Messingleuchte um sanfte Lichtstimmungen und schafft gekonnt die Verbindung zum anhaltenden Einrichtungstrend farbiges Glas (1).

Der italienische Leuchtenhersteller Oluce erweitert die Leuchtenfamilie «Coupé», entworfen 1967 von Joe Colombo, durch einen Neuzugang: Die «Mini Coupé» ist die kleinere Schwester der Tischleuchte, die nun in einer neuen Farbpalette erhältlich ist. Mit einer Höhe von 34 cm, ihrem verchromten Stiel und dem halbzylindrischen Schirm bewahrt die Leuchte den Schwung, der Joe Colombos Entwürfen aus den 1960er-Jahren gemein ist (9).

Tragbare Leuchten für mehr Flexibilität

Das Licht dahin bringen, wo man es gerade braucht – das kann man mit den neuen tragbaren Beleuchtungslösungen. «Takku» von Artemide ist eine solch vielseitige flexible Leuchte. Die Tischleuchte in minimalistischem Design ist ein Entwurf von Foster & Partners. Ihr Name leitet sich vom japanischen Wort für Reissnagel ab und verweist damit gleichermassen auf die klare Ästhetik der Leuchte als auch auf ihre flexible Einsatzfähigkeit. Der Lampenkopf dirigiert den Lichtkegel auf die darunter liegende Fläche und taucht sie in ein weiches Licht – im Homeoffice oder am Lieblingsleseplatz (5). In trendiges Orange hüllt sich die mobile Leuchte «Bouquet», die das Designstudio BrogliatoTraverso für Magis entworfen hat. «Bouquet vereint Technik und Poesie in einer zeitlosen, einfachen Form, indem sie die natürliche Schönheit einer Blume mit dem atmosphärischen Charme eines warmen, weichen Lichts kombiniert», erklären die Designer. Die Leuchte mit wiederaufladbarem Akku schafft Atmosphäre und passt sich in verschiedenen Farbvarianten in jede Umgebung ein (3). Platzsparend und praktisch ist die Akku-Leuchte «Flowerpot»: Die verkleinerte Version der ikonischen «Flowerpot»-Leuchte von Verner Panton komplettiert die gleichnamige Leuchtenfamilie, die heute bei &Tradition verlegt wird. Der Neuzugang hat einen leistungsstarken Akku, der einmal komplett geladen über bis zu 12 Stunden Licht spendet (2).

In Weiss, Schwarz, Grün, Bordeauxrot und Bronze erfindet auch Kartell die Leselampe neu: Das italienische Unternehmen stellt die Leuchte «Mini Geen-A» von Ferruccio Laviani als Tischversion mit Batterie und Netzkabel vor – ein Modell mit reiner Linienführung, das mitgenommen werden kann. Mit Allroundern wie dieser lassen sich punktuell Lichtinseln inszenieren und dunkle Ecken aufhellen: Räume ins richtige Licht zu setzen, ist (k)eine Kunst (10).

Mobile Leuchten bringen das Licht dorthin, wo Sie es gerade brauchen.