Spätestens ab 35 Grad möchte man nur noch eines: der Sonne entfliehen. Aber sich deshalb gleich irgendwo ins Haus verkriechen? Doch lieber nicht. Schliesslich gibt es schattenspendende Sonnenschirme und -segel, die vor Hitze und auch vor UV-Strahlen schützen. Die Auswahl an Designs und Ausführungen in den Fachgeschäften ist mittlerweile so riesig, dass man sich vor dem Kauf erst einmal einige Kriterien überlegen sollte. Farbe, Grösse oder Form sind dabei noch die einfachsten Komponenten. Schwieriger wird es, wenn es darum geht, sich für die Bauart des Schattenspenders zu entscheiden. Soll es ein sogenannter Stockschirm oder ein Ampelschirm sein? Oder kommt auch ein Sonnensegel infrage? Und für welchen Garten- oder Terrassenbereich sucht man eine Beschattung?
Die Auswahl an Modellen ist gross
Beim Aspekt Beweglichkeit punkten sowohl Stock- wie auch Ampelschirme, während ein Segel – einmal montiert – nicht mehr so einfach versetzt werden kann. Beim Stockschirm ist der Schirmständer in der Mitte angebracht. Dadurch ist er einiges windstabiler, je nach Modell kann er auch geknickt und somit nach dem Sonnenstand ausgerichtet werden. Der Nachteil ist, dass die Gartenmöbel nicht darunter Platz finden – ausser es handelt sich um ein Modell, das direkt im Tisch verankert werden kann, wie sie etwa Fermob anbietet. Der Ampelschirm oder Seitenmastschirm punktet damit, dass kein störender Sockel und Mast im Weg steht. Man kann damit verschiedene Orte auf dem Sitzplatz oder der Terrasse abdecken, und der Schirm lässt sich noch besser nach dem Sonnenstand richten.
Interessant sind auch die Fächermarkisen, wie sie die Firma Radius aus dem bernischen Arch als Alternative anbietet. Die Sonnen- und Wetterfächer können einzeln oder gepaart dort eingesetzt werden, wo vor Sonne, Wind und Wetter, aber auch vor Einblicken geschützt werden soll. Je nach Bedarf und Stand der Sonne können sie auf- und zugefächert werden. Sie lassen sich zudem nach links oder rechts schwenken und bei einer flachen Sonneneinstrahlung oder seitlichem Wind können sie nach unten gesenkt werden. Die O-Fan-Kollektion gilt als Einsteigermodell, das dank einer leichten Bauweise von nur 6 bis 8 Kilogramm einfach montiert und auch schnell wieder demontiert werden kann. Für höhere Ansprüche ist das Modell Belalatus geeignet, das am Gebäude montiert wird. Der Fächer hat zehn Elemente und wird von drei 24-V-Gleichstrommotoren bewegt. Die optimalen Einstellmöglichkeiten nach dem Stand der Sonne werden mittels Smartphone-App bedient.
Nicht allein die aktuell hohen Temperaturen machen Beschattungen gerade zu einem begehrten Produkt. Der Sonnenschirm-Produzent Glatz aus Frauenfeld stellte schon während der Pandemie eine grosse Nachfrage fest. «Viele Personen haben während Corona ihr Geld nicht in Reisen, sondern in ein schönes Zuhause investiert. Das hat sich für uns als Schirmanbieter positiv ausgewirkt», gibt Anke Hensler, Head of Marketing bei Glatz, Auskunft. Natürlich komme hinzu, dass durch den Klimawandel die Sommer heisser werden und sich auch das Bewusstsein für die Gefahr von UV-Strahlen verstärkt habe. «Kurzum, ein Sonnenschirm wird immer wichtiger, nicht nur des Schattens wegen, sondern auch als UV-Schutz.» Zwar bieten inzwischen viele Sonnenschirme einen hohen Sonnenschutzfaktor. Doch die Glatz-Schirme wurden durch ein externes Prüflabor getestet und weisen einen sehr hohen Schutz von mehr als 98 Prozent auf.
Bestseller bei Glatz sind kleine Gartenschirme mit Mittelstock, wie der Alu-Smart oder Alu-Twist. Aber auch grosse Freiarmschirme mit viel Platz für die Gartenlounge oder den Outdoortisch wie der Sombrano gehören im Privatbereich zu den beliebtesten Modellen. Eine Neuheit, die besonders Nachtschwärmer zu schätzen wissen, sind die Osyrion-Spots. Diese Lichtspots können variabel an jedem Sonnenschirm angebracht werden, so dass man auch am Abend eine tolle Atmosphäre geniessen kann.
Bei den Farben gibt es bei allen Anbietern eine grosse Auswahl. Das Modell Klassiker des deutschen Familienunternehmens Weishäupl mit farblich abgesetzten Streifen ist ein besonders schöner Hingucker, ebenso die neue Palette mit Pastellfarben in Limone, Mandarine und Aubergine. Wer es dezenter mag, wählt natürliche, erdige Farbtöne, die mit der Hausfassade oder dem Gartenmobiliar harmonieren. Die Sonnenschirme von Weishäupl überzeugen auch mit ihrem Design. Sie werden aus heimischen Hölzern in Handarbeit in der hauseigenen Schreinerei und Näherei gefertigt.
Auch das bekannte Rollladen-Unternehmen Schenker Storen bietet eine Auswahl an formschönen Sonnenschirmen an. Neben den Kollektionen Schattello / Albatros und Filius – beides Mittelmastschirme – gibt es auch die freischwebenden Ampelschirme Dacapo / Mezzo.
Noch ein Wort zur Bedienbarkeit: Auch hier hat man die Qual der Wahl. Manche Modelle lassen sich mit einer Handkurbel bedienen, andere mit einem Flaschenzug oder einem Spannhebel. Wichtig ist ebenso der Sockel, denn er sollte möglichst stabil sein und nicht gleich beim kleinsten Windstoss kippen. Idealerweise wählt man solche mit schweren Stein- oder Stahlplatten. Oftmals sind sie auch mit praktischen Rollen versehen, damit man sie einfacher verschieben kann. Wer eine dauerhafte Lösung sucht, kann den Ständer auch einbetonieren.
Mehr als nur Schattenspender
Will man möglichst lange von seinem Sonnenschirm profitieren, gehört auch eine Schutzhülle dazu. Mit dieser sollte er geschützt werden, wenn er nicht gebraucht wird oder Schlechtwetter aufzieht. Das gilt besonders auch bei Wind. «Falls der Schirm mal nass wird, sollte der Stoff unbedingt zuerst getrocknet werden, bevor man eine Schutzhülle darüberstülpt», rät Anke Hensler von Glatz.
Ein Sonnenschirm wird immer wichtiger, nicht nur des Schattens wegen, sondern auch als UV-Schutz.