Die Schweiz hat sich im Rahmen des Übereinkommens von Paris verpflichtet, bis ins Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen auf Netto Null zu senken. Die Schweizer Bevölkerung ist sich der klimatischen Herausforderungen bewusst. Dies zeigt das diesjährige Sorgenbarometer, auf dem das Klima die Sorge Nummer eins darstellt.
Der Gebäudepark hat direkt nach Verkehr und Industrie den dritthöchsten Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen (siehe Abbildung). Die energetische Modernisierung des Schweizer Gebäudeparks ist somit eine wichtige Voraussetzung, um die Klimaziele der Schweiz zu erfüllen.
Hindernisse bei energetischen Sanierungen
In den letzten 30 Jahren wurde bei den Gebäuden viel erreicht, aber es besteht nach wie vor grosses Potenzial bei der Wärmedämmung und bei der erneuerbaren Energie. Obwohl energieeffiziente Sanierungen gerade auch im jetzigen energiepolitischen Umfeld langfristig rentabel sind, haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass die bestehenden Förderprogramme und zinsgünstigen Hypotheken nicht genügen, um die energetische Sanierung von Gebäuden deutlich zu beschleunigen. Es stellt sich somit die Frage, welche Hindernisse dafür verantwortlich sind, dass nicht vermehrt energetische Sanierungen vorgenommen werden.
Umfrage
Die Hochschule Luzern untersucht im Rahmen eines gesamtschweizerischen Forschungsprojekts, welche Hürden Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer davon abhalten, energetisch zu sanieren. Mit der Umfrage sollen die wichtigsten Hindernisse, welche die Eigentümerschaft von energetischen Sanierungen abhalten, genauer identifiziert werden. Dazu zählt neben der Schwierigkeit, verlässliche Informationen über geeignete Sanierungsschritte und deren Rentabilität zu beschaffen, auch die Finanzierung der Massnahmen. Die hohen Anfangsinvestitionen stellen für viele Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer eine erhebliche finanzielle Herausforderung dar. Die Umfrageergebnisse sollen aufzeigen, inwiefern die Finanzierung ein massgebliches Hindernis für energetische Erneuerungen darstellt und ob ein Bedürfnis für neue, ergänzende Finanzierungsinstrumente besteht. Dabei steht die Ausgestaltung der neuen, ergänzenden Finanzierungsinstrumente im Vordergrund. Beispielsweise reduzieren längere Zeithorizonte die monatliche Belastung, erhöhen aber tendenziell die mit der Finanzierung verbundenen Risiken. Mit den Ergebnissen der Umfrage lässt sich besser abschätzen, welches Bedürfnis nach ergänzenden Finanzierungsinstrumenten besteht und wie innovative Finanzierungsinstrumente ausgestaltet werden können, die optimal auf die Herausforderungen energetischer Sanierungen eingehen.
Ihre Meinung ist gefragt. Mit der Teilnahme an der Umfrage leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Finanzierungsinstrumente, die Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer bei der Umsetzung energetischer Sanierungen unterstützen.
Die Hochschule Luzern führt eine Umfrage zum Thema energetische Sanierungen durch. Auch Ihre Teilnahme zählt.
Informationen zur Umfrage
Link:
https://www.unipark.de/uc/energetische_massnahmen/
Die Umfrage läuft bis 22. Januar 2023.
Ansprechperson: Justus Gallati, Hochschule Luzern, justus.gallati@hslu.ch