Das Grenzgebiet mit Laos, Thailand und Myanmar bildet das sagenumwobene Goldene Dreieck – jahrzehntelang berüchtigt als Zentrum des weltweiten Opiumhandels. Heute erinnert die eindrückliche «Hall of Opium» an diese dunkle Vergangenheit. In einem modernen Museum, eingebettet zwischen den grünen Hügeln, wird die Geschichte des Opiums erzählt – von seinem kulturellen Ursprung bis zu den verheerenden sozialen Folgen. Ein Ort, der bewegt und nachdenklich macht.
Doch das Goldene Dreieck hat sich gewandelt. Opiumfelder sind verschwunden – «dank einer Reihe von Programmen des thailändischen Königshauses», wie eine Reportage des SRF festhält. Wo einst abgeholzte Hügel kahl in der Sonne lagen, wachsen heute Wälder nach. Statt Schlafmohn gedeihen nun Kaffee- und Macadamianuss-Plantagen.
Wir befinden uns an Bord der «Mekong Star». Am Flussufer springen Kinder mit juchzenden Rufen ins Wasser. Zikaden zirpen, Wasserbüffel stapfen dem Mekong entlang, das Abendlicht wird teilweise von Palmwedeln abgedeckt. Von Nordthailand geht es Richtung Luang Prabang.
In der Ferne spricht ein Mönch seine Gebete, während das Schiff flussabwärts gleitet. Der Mekong – lehmfarben, mächtig und geheimnisvoll – zieht sich durch das Herz Südostasiens wie eine Lebensader. Zwischen den goldenen Tempeln Nordthailands und den bewaldeten Hängen von Nordlaos beginnt eine faszinierende Reise durch Zeit, Kultur und Natur.
Faszinierendes Luang Prabang
Die Flussfahrt von Chiang Khong bis zur laotischen Hauptstadt Vientiane ist die authentischste und komfortabelste Art, Laos und das Leben seiner Einwohner entlang des Lebensstroms kennenzulernen. Noch bevor man Luang Prabang erreicht, gleitet das Schiff vorbei an steilen Kalksteinfelsen – hier, an der Mündung des Nam Ou in den Mekong, befinden sich die mystischen Pak-Ou-Höhlen. Seit Jahrhunderten sind sie ein bedeutender Pilgerort: In dunklen Nischen sitzen tausende kleine Buddhafiguren, flackernde Kerzen tauchen den Höhlentempel in schummriges Licht – eine eindrucksvolle Einstimmung auf das spirituelle Zentrum von Laos.
Luang Prabang, die alte Hauptstadt des gleichnamigen einstigen Königreichs, liegt im Norden von Laos. Der jahrhundertealte Ort mit seinen rund 70 000 Einwohnern war bis 1975 die Königsstadt des Landes und ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Goldene Dächer glitzern im Morgenlicht, Mönche in Safranroben sammeln Almosen. In der Ferne schlägt eine Tempelglocke. Hier, in einer der schönsten Städte Südostasiens, vereinen sich koloniale Eleganz und spirituelle Ruhe, die allerdings durch Tuk-Tuk, Motorfahrräder, Minibusse und Autos gestört werden. Gegen 1000 Tempel stehen in Luang Prabang zur Auswahl. Sie weisen eine Mischung aus laotischer und thailändischer sowie Khmer-Architektur auf. Der 1560 erbaute Wat Xieng Thong ist wohl der schönste, bedeutendste und sicher der älteste Tempel. Trotz umfassender Restaurierungsarbeiten in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts weist er die architektonische Charakteristik seiner Erbauungszeit auf. Aufwendige Schnitzereien, Mosaiken, Lackarbeiten und Vergoldungen zieren die Anlage. Der Aufstieg auf den Phousi-Berg für einen Panoramablick und der Besuch des Nachtmarktes sind weitere Höhepunkte.
Zurück auf dem Schiff: Eine malerische Landschaft zieht vorbei. Bauern bewirtschaften ihre Felder und sind durch die traditionellen Reishüte vor der Sonne geschützt. Die Passagiere nähern sich den Kuang-Si-Wasserfällen – ein Naturwunder von atemberaubender Schönheit. Das leise Rauschen des Wassers ist zu hören, das sich bald zu einem kräftigen Donnern steigert, je näher man dem Hauptfall kommt. In mehreren Stufen stürzt das Wasser schliesslich über kalkhaltige Felsen in türkisfarbene Becken. Diese natürlichen Pools schimmern je nach Lichteinfall in verschiedenen Blau- und Grüntönen. Die Farben wirken wie gemalt und bilden einen Kontrast zum smaragdgrünen Regenwald.
Meditatives Vientiane
Im Gegensatz zu hektischen Metropolen wie Bangkok oder Saigon ist Vientiane überschaubar und fast schon ruhig. Breite Boulevards, das gemächliche Tempo und die Nähe zum Mekong verleihen der Hauptstadt ein meditatives Flair. In der Stadt finden sich Relikte aus der Kolonialzeit: pastellfarbene Villen, Bäckereien mit Croissants und Café au Lait. Das wichtigste religiöse Bauwerk von Laos heisst Pha That Luang. Der vergoldete Stupa, ein Prachtexemplar eines buddhistischen Bauwerks, zeigt sich bei Sonnenuntergang besonders schön.
Die schönste Flussreise der Welt
So wie die Reise mit dem Postschiff entlang der norwegischen Fjorde als schönste Seereise der Welt bezeichnet wird, hat diese Mekong-Flussfahrt durch wildromantische Landschaften das Potenzial, als schönste Flussreise der Welt betitelt zu werden – mit dem Erlebnis von Thailand und Laos auf der Mutter aller Wasser. Denn der Flussname des 4350 Kilometer langen Mekongs stammt vom laotischen «Mae Nam Khong», «Mutter des Wassers». Hier tummeln sich über 1100 Fischarten. Artenreicher ist nur der Amazonas. In Laos glaubt man übrigens, der Fluss sei vom Naga, einem riesigen, schlangenartigen Geistwesen, bewohnt.
Alle Infos zur Reise finden Sie hier.
A star is born: «Mekong Star»!
Die «Mekong Star» ist ein erstklassiges, brandneues Boutiqueflussschiff, das erst im September 2025 gewassert wurde.
Das Traumschiff hat zwölf elegante Kabinen (je sechs auf dem Ober- sowie auf dem Hauptdeck) und bietet Platz für maximal 24 Gäste. Sämtliche Kabinen sind mindestens 20 Quadratmeter gross, haben einen Privatbalkon und begeistern mit bodentiefen Panoramafenstern.
Die Kabinen befinden sich in Aussenlage und sind jeweils mit einer Sitzgelegenheit, mit Minibar, Safe und individuell regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. Und die Badezimmer verfügen über eine Regendusche, Toilette, Föhn und hochwertige Pflegeprodukte.
Auf dem Sonnendeck laden Liegestühle zum Entspannen ein, während Gäste den beeindruckenden Ausblick auf die gemächlich vorüberziehende Landschaft geniessen. Das Schiff vereint edles Ambiente und Wohlfühl-Komfort mit dem charmanten laotischen Flair.