Ratgeber Sicherheit

Einbruchschutz beim Fenster

Bestehen beim Fenster Sicherheitsanforderungen oder Qualitätslabels bezüglich des Einbruchschutzes, auf die ich mich als Bauherr beziehen kann?

Der Grad des Einbruchschutzes bei Fenstern wird in Widerstandsklassen angegeben. Bis 2012 waren dies die Widerstandsklassen WK1 bis WK6. Mit der neuen Norm SN EN 1627 wurden die WK durch die RC (Resistance Class) angepasst.

Beim Einbruchschutz gibt es keine allgemeinverbindliche Norm, die eine Mindestanforderung vorschreiben würde. Daher können Anforderungen nicht vorausgesetzt werden, sondern sind vom Bauherrn zu bestellen und im Werkvertrag zu definieren.

Bei Wohnbauten üblich sind die RC2 und 3. Dabei erreichen die RC2N mit einem Standard-Fensterglas und die RC2 mit einem Sicherheitsglas eine Widerstandszeit von drei Minuten. Bei der Klasse RC3 sind es fünf Minuten. Dies reicht meist bereits aus. Auch ein Einbrecher kann es sich nicht leisten, sich in einem bewohnten Quartier länger auffällig an einem Fenster zu schaffen zu machen.

Nebst dem Glas sind auch die Beschläge ausschlaggebend für die Klassierung. Ab RC2 sind umlaufende Beschläge mit pilzförmigen Köpfen an allen Flügeln nötig. Fenstergriffe mit einem Sperrknopf oder Schlüssel verhindern das Aufdrücken durch ein Bohrloch von aussen.

Der Schweizerische Fachverband Fenster- und Fassadenbranche (FFF) führt eine Liste mit zertifizierten Einbruchschutzfenstern RC2. Die meisten Fensterhersteller haben ihre Fenster beim FFF oder einer anderen Prüforganisation testen lassen. Die Zertifizierung gewährleistet, dass das entsprechende Fabrikat die einschlägigen Normen einhält. Stefan Aeschi, Experte Bau- und Energietechnik beim HEV Schweiz