Noch vor knapp zehn Jahren war «invasiver Neophyt» wohl für die meisten nicht mehr als ein vager Begriff aus längst vergangenen Zeiten des Biologie- Unterrichtes. Heute hingegen wird das Thema «invasive Neophyten- Bekämpfung» in den verschiedensten Parlamenten unseres Landes heiss diskutiert. Unbestritten ist die Schädlichkeit, die eingeschleppte und sich zum Teil massiv vermehrende Pflanzen für Mensch und Natur bisweilen entfalten. Hier muss direkt bei der Inverkehrbringung (Import, Handel und Verkauf) angesetzt werden. Das ist der richtige und effiziente Weg, der das Problem an der Quelle löst. Nicht zu verantworten und ebenso wenig durchführbar ist der politische Vorschlag, wonach «staatliche Garteninspektoren » landauf, landab die privaten Gärten kontrollieren und deren Eigentümer gegebenenfalls mit Bussen belegen oder sie im schlimmsten Fall gar dem Haftrichter zuführen sollen.
Grundeigentümer gefordert
Auch mit eingeschränktem Verkauf verschwinden Neophyten nicht plötzlich aus privaten Grundstücken. Einerseits, weil sie vielleicht schon früher gepflanzt worden sind, andererseits, weil sich die vorhandenen Gewächse munter vermehren und sich mit «Blatt- und Wurzelwerk» und vielen Strategien gegen eine Entfernung zu wehren wissen. Während bei den einen Pflanzen ein «Ringeln» der Rinde notwendig ist (Robinie), hilft bei anderen Pflanzen nur das Ausgraben und wiederholte Mähen (Japanischer Staudenknöterich). Bei anderen Pflanzen wiederum (Riesen-Bärenklau) sollten die Samenstände nach der Blüte abgeschnitten werden. Hier die Übersicht zu behalten, ist alles andere als einfach.
Damit Grundeigentümer ihre wichtige Rolle in der invasiven Neophyten- Bekämpfung wahrnehmen können, sind drei Voraussetzungen sicherzustellen:
1. Sie sind für das Thema sensibilisiert.
2. Sie erkennen invasive Neophyten.
3. Sie wissen, wie die Pflanzen individuell zu bekämpfen sind.
Es liegt auf der Hand, dass insbesondere die beiden letztgenannten Punkte schwierig zu erfüllen sind.
Unterstützung dank Online-Neophyten-Checker
In der ländlichen Zürcher Gemeinde Wiesendangen haben Mitglieder der lokalen FDP zusammen mit der Firma Houzy deren Pflanzen-Checker auf den Prüfstand gestellt und «pilotiert». Über mehrere Monate war das Online-Tool bei Grundeigentümern im Einsatz und unterstützte sie bei der Klassifizierung der (selbst gesetzten oder fremd gewachsenen) Pflanzen auf ihrem Grundstückeigentum. Dabei wird unter anderem die Erkennung von über 40 000 Pflanzen via Foto angeboten, und die Eigentümer der Pflanzen werden mit nützlichen Hinweisen für Pflege und Entwicklung der Gewächse versorgt. Im aktuellen Feld-Versuch aber lag das Augenmerk auf der neuen, erweiterten Funktion («Houzy Neophyten- Checker») und damit der Erkennung invasiver und gebietsfremder Pflanzen, von denen in Schweizer Gärten aktuell rund 17 Arten verbreitet sind. Abgeschlossen wurde der Pilot-Betrieb mit einer Umfrage.
Die Resultate fielen durchwegs positiv aus. Die Grundeigentümer haben heute eine einfache, technologie- unterstützte Handhabe, ihren Garten nach unliebsamen Pflanzen zu durchforsten und dank fachkundiger Hinweise invasive Neophyten bekämpfen zu können. Es gibt somit eine pragmatische und einfache Möglichkeit, bei Grundeigentümern die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass staatliche Kontrollen, die nur mit einem unverhältnismässig grossen Aufwand und fragwürdiger Effektivität durchgeführt werden könnten, gar nicht erst nötig werden.
Houzy Online-Neophyten-Checker in Kooperation mit dem HEV Schweiz
Gefährliche invasive Neophyten erkennen und einheimische Pflanzen schützen. Der Online-Neophyten-Checker www.houzy.ch/neophyten von Houzy in Kooperation mit dem HEV Schweiz erkennt Pflanzen basierend auf Fotos. Entdecken Sie eine Pflanze in Ihrem Garten und wissen nicht, um welche Art es sich handelt, können Sie einfach Ihr Handy zücken und die Pflanze identifizieren. Anschliessend erhalten Sie wichtige Informationen zum Umgang mit der identifizierten Pflanze. Bei den invasiven Neophyten erfahren Sie beispielsweise, zu welchen Jahreszeiten Sie die Pflanze bekämpfen und die Wirksamkeit der Bekämpfung nachkontrollieren sollten. Auch Informationen zur fachgerechten Entsorgung, die bei invasiven Neophyten besonders wichtig ist, erhalten Sie mit dem Online-Neophyten-Checker. www.houzy.ch/neophyten