Wenn Banken nicht sogar Negativzinsen belasten, verzinsen sie Sparkonten bestenfalls noch mit 0,05 Prozent. Bei einem Guthaben von 300 000 Franken ergibt das gerade einmal 150 Franken. Die Inflation dürfte dieses Jahr etwa 1,5 Prozent betragen – das sind in diesem Fall 4500 Franken. Das heisst: Die Teuerung radiert nicht nur den Zinsertrag weg, sondern auch einen Teil der Substanz. Und die Steuern lassen das Ersparte noch weiter schrumpfen.
Darum kommen Sparerinnen und Sparer nicht darum herum, ihr Geld vernünftig anzulegen – auch wenn das bedeutet, höhere Risiken einzugehen. Davor muss sich niemand fürchten, der sich an die folgenden Vorschläge hält:
Dividenden
Wer darauf abzielt, ein zusätzliches Einkommen zu generieren, kann sein Geld in dividendenstarke Aktien investieren. Schweizer Firmen zum Beispiel schütten verhältnismässig hohe Dividenden aus – Jahr für Jahr. Die Dividenden werden meistens auch dann ausbezahlt, wenn die Börsenkurse fallen und die Titel vorübergehend an Wert verlieren. Der Swiss Market Index (SMI), der die 20 grössten an der Schweizer Börse kotierten Aktien enthält, kam in den vergangenen Jahren auf eine durchschnittliche jährliche Dividendenrendite von rund 3 Prozent.
ETF
Wem es zu riskant oder zu aufwendig ist, in einzelne Aktien zu investieren, kann mit kostengünstigen ETF einen ganzen Markt abdecken. ETF steht für Exchange Traded Funds, börsengehandelte Fonds. Sie investieren wie herkömmliche Fonds in unterschiedliche Wertpapiere und verteilen so das Anlagerisiko.
Im Unterschied zu klassischen Fonds versuchen ETF aber nicht, die Rendite ihres Vergleichsindexes (Benchmark) zu übertreffen. ETF brauchen kein teures Fondsmanagement. Das spart Gebühren. ETF sind deshalb meist viel günstiger als herkömmliche Fonds.
Vielen ist nicht bewusst, dass auch ETF Dividenden ausschütten. Die ETF überweisen die Dividenden auf das Konto des Inhabers oder schreiben sie dem Fondsvermögen gut. Wer zum Beispiel 300 000 Franken in einen bewährten ETF auf den Schweizer Leitindex SMI investierte, verdiente gutes Geld. Sogar von 2007 bis 2016 waren es mehr als 62 000 Franken (siehe Tabelle unten).
An der Schweizer Börse sind rund 1600 ETF gelistet. Vergleichen Sie darum die Renditen und Kosten der ETF. Oder lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.
ETF-Sparplan
Wer über die Jahre ein Vermögen aufbauen will, kann auch regelmässig in einen ETF-Sparplan einzahlen. Dank der tiefen Kosten von ETF wächst das Guthaben rascher als mit bankeigenen Fonds, die teuer sind und oft nur mittelmässig abschneiden.
Sparerinnen und Sparer kommen nicht darum herum, ihr Geld vernünftig anzulegen – auch wenn das bedeutet, höhere Risiken einzugehen.
So viel Dividenden werden ausgeschüttet
Beispiel: Anlagesumme 300 000 Franken, Aktien-ETF auf den Swiss Market Index (SMI), ausgeschüttete Dividenden ohne Steuern
10-Jahres-Perioden | kumulierte Dividende | kumulierte Rendite1 |
2003–2012 | Fr. 45 227 | 47,33 % |
2004–2013 | Fr. 46 842 | 49,48 % |
2005–2014 | Fr. 50 036 | 57,79 % |
2006–2015 | Fr. 56 460 | 16,27 % |
2007–2016 | Fr. 62 480 | –6,44 % |
2008–2017 | Fr. 66 445 | 10,58 % |
2009–2018 | Fr. 70 850 | 52,30 % |
2010–2019 | Fr. 76 577 | 62,19 % |
2011–2020 | Fr. 80 909 | 66,31 % |
2012–2021 | Fr. 87 223 | 116,90 % |
1 Kurs am Ende der Halteperiode dividiert durch den Kurs zu Beginn der Halteperiode