Gartenmöbel

Vom Sommer träumen

Die Tage werden wieder spürbar länger, und damit wächst auch die Lust, das Leben nach draussen zu verlagern. Der Aussenbereich wird zum erweiterten Wohnraum. Die Zeit ist da, unter freiem Himmel neue Lieblingsorte zu schaffen.

von Andrea Eschbach

Journalistin, Zürich

Fürs Lieblingsplätzchen auf Balkon und Terrasse oder im Garten: Die neuen Möbel, Leuchten und Accessoires können sich sehen lassen. Ein richtiger Eyecatcher ist beispielsweise der «Shell-Stuhl» von Marco Sousa Santos (7). Der kleine Sessel für das portugiesische Label Branca ruht auf drei Beinen. Seine Struktur aus Birkensperrholz lädt zum Cocooning ein, denn die Schale dient als «Kissencontainer». Holz als Material ist bei Outdoor-Möbeln immer gefragt. Teak ist dabei der Klassiker schlechthin. Massives Teakholz und pulverbeschichtetes Aluminium im Grünton «Hunter Green» treffen beispielsweise in der minimalistischen Kollektion «Pelagus» (2) des dänischen Herstellers Fritz Hansen aufeinander. Für die schlicht-schönen, langlebigen Tische und Stühle liess sich das Stockholmer Studio Note vom Archipel vor seiner Heimatstadt inspirieren.

Auch Claudio Bellini hatte für seinen Entwurf «Atolo» (1) einen Archipel vor Augen, jedoch einen in Polynesien. Die üppigen Sessel, Zweier-Sofas und Hocker des deutschen Herstellers Dedon bestechen durch ihre organische Formensprache und die handgearbeitete Flechtung aus verschiedenfarbigen Fasern. Die voluminösen Möbel lassen sich zu Sitzinseln zusammenstellen, wirken aber auch für sich allein. «Ich möchte das Gefühl von Frieden und Ruhe und all die anderen positiven Gefühle transportieren, die beim Sonnenbaden an einem tropischen Strand entstehen», sagt der italienische Gestalter.

Ganz klassisch oder trendig

Nach Frankreich versetzt einen die Kollektion «Colette» (4) des italienischen Herstellers Gervasoni. Designerin Marta Giardini liess sich dabei von der legeren Eleganz eines Pariser Bistro-Stuhls inspirieren. Alle Entwürfe kombinieren einen grazilen, mattlackierten Stahlrohrrahmen mit einer Sitzschale beziehungsweise mit einer Sitzfläche und Rückenlehne aus raffiniertem Kunststoffgeflecht. Die Farbpalette umfasst neben Braun auch Crème und Anthrazit. Die charmanten Stühle machen es vor: Die diesjährige Trendfarbe Mocha Mousse ist auch draussen häufig zu sehen. Sie passt eben zu einer Vielzahl von Kolorits. Nimmt man zum sanften Braunton neutrale Farben wie Beige, Sand oder Crème, resultiert daraus ein natürlich-eleganter Look. Entscheidet man sich für eine Kombination mit Grau, Anthrazit und Schwarz, setzen diese Farben einen kühlen Kontrast zu Braun. Pastelltöne wie Mint oder auch Blassrosa lockern den Farbton auf, Grüntöne wie Salbei oder Olivgrün verleihen eine erfrischend-spritzige Note. In Salbeigrün oder hellem Rosa präsentieren sich beispielsweise die neuen Outdoormöbel der deutschen Manufaktur Freifrau: Die Kollektion «Leyasol» (12) wurde erweitert um eine Hollywoodschaukel sowie einen Sun Lounger – wahlweise als Liege oder Schaukel erhältlich. Die Modelle, entworfen vom Designduo Hoffmann Kahleyss Design, setzen den Fokus auf Entspannung und Gemütlichkeit. Erkennungsmerkmal der Produktfamilie ist die verspielte Gestaltung der Sitzschale. Diese verbindet sich auf lässige Weise mit der weichen, locker aufliegenden Polsterung.

Der italienische Trendsetter B&B Italia bringt Olivgrün, Sand und helles Grün für die Erweiterung seiner Erfolgskollektion «Erica» (5) ins Spiel. Die Serie von Antonio Citterio ergänzen nun auch ein modulares Sitzmöbelsystem sowie ein Armlehnsessel. Beide Entwürfe wirken leicht und basieren auf einem lackierten Aluminiumgestell und einem Kunstfaser-Geflecht im Rücken- und Seitenbereich. Passend dazu gesellen sich kleine runde Beistelltische, wahlweise mit Teakplatte oder einer Platte aus geschmolzenem Glas. Das Material der Stunde für Beistelltische ist Keramik. Die Serie «Stone» (8), gefertigt vom spanischen Hersteller Musola, hüllt das Material ganz in Terrakottafarben. Die Kleinmöbel sind in verschiedenen Grössen und Höhen erhältlich und können auch zu kleinen Inseln kombiniert werden.

Auf den Schwung der Linie setzt die Reihe «Collier» (3) des italienischen Gartenherstellers EMU. Die Kollektion interpretiert damit traditionelles Gartenmobiliar neu. Die Stühle, Sessel, Loungesessel und Tische aus der Feder des Designstudios LCM Marin bestechen mit geometrischen Kontrasten. Der Stahlrahmen kommt in fünf Farben daher, darunter ein sanfter Kaffeeton und ein strahlendes Weiss. Futuristisch wirken dagegen die Outdoormöbel des britischen Designstars Tom Dixon (11): Die Oberfläche der geriffelten Aluminiumtische, -stühle und -hocker spielen mit der Textur und den reflektierenden Eigenschaften des wetterfesten Materials. Die Kollektion «Groove» ist in den Farbtönen Moss und Putty erhältlich.

Gemütlich tafeln

Für das richtige Licht an langen Sommerabenden im Freien eignen sich portable Leuchten. Die Leuchtenkollektion «Swiing» (9) der französischen Marke Fermob ist dank Akku immer schnell zur Hand. Der Metallfuss ist wahlweise in den Farben Lehmgrau, Gletscherminze, Schwarzkirsche und Anthrazit erhältlich – allesamt kompatibel mit der Trendfarbe Mocha Mousse. Für eine lange Tafel nimmt man einfach die ganze Serie.

Für den Genuss im Freien darf passendes Geschirr nicht fehlen. Fröhliche Stimmung verbreitet die Keramik-Kollektion «Garrigue» (10) des südfranzösischen Herstellers Jars. Die Teller, Schalen, Schälchen und Schüsseln bezaubern mit zarten, sonnengetränkten Farben und farbigen, durchsichtigen und glänzenden Glasuren.

Ein Sommerstrauss schmückt jede Tafel: Vasen in den Tönen Braun, Honig und Grün bringen Blüten und Gräser bestens zur Geltung – wie in der «Konstfull»-Kollektion (6) der renommierten Designerin Ilse Crawford für Ikea. Die Vasen sind mundgeblasen aus Glasresten – jede ein Unikat.