Für viele Tiere ist das Frühjahr die gefährlichste Zeit des Jahres, denn das hohe Gras kann beim Mähen schnell zur tödlichen Falle werden.
Rehkitze, bodenbrütende Vögel, Hasenkinder und viele weitere Wildtiere werden regelmässig Opfer der scharfen Klingen der Mähmaschinen. Auch Katzen finden in der Mähsaison häufig den Tod, denn sie verstecken sich ebenfalls gerne im hohen Gras. Während einige Büsis rasch das weite Suchen, wenn die Maschine anrollt, setzen andere auf die Taktik Ducken und Tarnen, was ihnen dann zum Verhängnis wird.
Viele Halter glauben, ihre Katze würde angesichts der drohenden Gefahr fliehen, doch dafür gibt es keine Garantie. Immer wieder werden Katzen in der Mähsaison notfallmässig in Kliniken gebracht, weil sich die Tiere nach einem Mähunfall auf drei Beinen nach Hause geschleppt haben. Dabei bedeutet der Verlust eines Beines noch Glück im Unglück. Denn auch mit nur drei Beinen kann eine Katze gut klarkommen. Manche Büsis führen sogar mit nur zwei Beinen ein gutes Leben. Meist aber überleben die Tiere die Begegnung mit der Maschine nicht.
Der Tod durch Mähmaschinen ist kein seltener, doch meist wäre er vermeidbar gewesen. Denn Katzen kann man – im Gegensatz zu Wildtieren – ganz einfach Hausarrest erteilen, während der Bauer seine Wiesen mäht. Da Katzen selten auf Kommando nach Hause kommen, empfiehlt die Tierschutzorganisation NetAP, im Voraus das Gespräch mit dem Landwirt zu suchen, damit dieser per SMS oder WhatsApp-Mitteilung informiert, wenn am nächsten Tag gemäht wird.
Die meisten Bauern sind sehr kooperationsbereit, denn sie haben ein ureigenes Interesse daran, solche Unfälle zu vermeiden. Bleiben nämlich tote Tiere nach dem Mähen unerkannt im Heu oder geraten sie ins Silo, bilden sich durch die Zersetzung tödliche Toxine. Ein Tierkadaver im Mähgut kann so die ganze Heuernte vergiften und bei den Tieren, die das Heu oder die Silage essen, noch viele weitere Todesfälle verursachen. Das Toxin verursacht insbesondere bei Rindern, Pferden und Schafen Lähmungen und Schluckstörungen, was schliesslich zum Tod durch einen Atemstillstand führt.
Landwirte und Katzenhalter können also mit einem einzigen SMS für weniger Tierleid sorgen. Wenn Tierschutz nur immer so einfach wäre.