Es gibt derzeit viel Neues in Sachen Schlafzimmer, wie ein Gang über die weltweit grösste Möbelmesse zeigte. Auf dem Salone del Mobile in Mailand waren zahlreiche Möbel, Accessoires und Textilien zu entdecken, die das Schlafzimmer noch gemütlicher machen.
Das Bett ist das zentrale Element im Schlafgemach – mit dem Bett steht und fällt die Gemütlichkeit. Die deutsche Manufaktur Zeitraum hatte mit «In Heaven bold» einen Entwurf von Birgit Gämmerler und Nana Gröner im Gepäck. Die filigrane Konstruktion des Himmelbetts definiert einen Raum im Raum, die klare Gestaltung und das naturbehandelte Holz geben dem Bett Wärme und Ausstrahlung. Eine Insel der Ruhe ist auch das Bett «Danäs» von Ikea. Das schräg abfallende Kopfteil und das weiche Polster machen das Bettgestell besonders bequem – hier beginnt man gerne den Tag mit Kaffee und Morgenzeitung. Die klassischen Knopfdetails und die gedrechselten Holzbeine sind zeitlos.
Der deutsche Designstar Sebastian Herkner will dem Bett gar eine grössere Bedeutung im Alltag einräumen. Er präsentierte beim deutschen Hersteller Schramm Werkstätten ein schlichtes Bett mit vielfältiger Ausstattung und erweiterten Nutzungsmöglichkeiten. So rückt «Juna» als Schlafsolitär näher in den Wohnbereich, steht frei und wird zum kommunikativen Ort. Eine ergänzende Sitzbank macht es möglich. Sie kann wahlweise vor dem Bett oder hinter dem Kopfteil positioniert werden und ermöglicht so, im Bett auch zu arbeiten, zu essen oder zu lesen. Das Möbel lässt sich so mit einem integrierten USB-Anschluss, einem runden Nachttisch oder einer schwenkbaren LED-Leuchte ausstatten.
Der Schweizer Textilspezialist Schlossberg liefert die richtige Bettwäsche für den Schlaf in Sommernächten: Die Bettwäsche «Pina blanc» in Satin Noblesse zeigt das zarte und bunte Bild eines wilden Naturgartens und einer sommerlichen Blumenwiese. Filigrane Farne, Kleeblätter, Sonnenblumen und Erdbeeren zieren den weissen Bettwäsche-Fond mit Grün-, Pink- und Gelb-Tönen.
Vom Sommer erzählt auch die neue Fixleintuchserie des Zürcher Labels kollektiv vier. Mit dem Fixleintuch «Albo» ruht man im grünen Blättermeer. Wie alle Heimtextilien von kollektiv vier wird auch dieses in der Schweiz entworfen und in Spanien gedruckt und genäht.
Helle Köpfchen
Die neuen Leseleuchten fürs Schlafzimmer sind wahre Hingucker: Die Leuchte «Raiz» von Ilse Crawford für Ames hat einen handgefertigten, kegelförmigen Keramikschirm mit einer glasierten Innenseite, die warmes Licht erzeugt. Als Kontrast dazu wählte die britische Designerin handgewebte Details, die aus den Fasern der Iraca-Palme stammen und zur gestalterischen DNA der Marke zählen. Ganz mobil ist die kleine Leuchte «Bouquet» von Magis. Nomen est omen: Die tragbare Tischleuchte aus der Feder der Designer Brogliato und Traverso dient gleichzeitig als Blumenvase. Sie ist in sechs monochromen Farben erhältlich, die dank der herausnehmbaren Blumenvase zahlreiche Kombinationen ermöglichen.
Neben dem Bett eine gute Figur macht der neue Beistelltisch «Bromo» der deutschen Designerin Hanne Willmann. Der Entwurf für das Label Favius spielt mit runden Formen und besticht durch handwerkliche Raffinesse. Die Besonderheit des verspielten Entwurfs ist das aufwendig gestaltete Tischgestell aus gegossener Keramik, dessen markante Form an einen textilen Faltenwurf erinnert und die Schönheit des glänzenden Materials unterstreicht. Komplettiert wird das Möbel durch eine Tischplatte aus Massivholz mit abgerundeter, weicher Kante. Besonders schön sind auch die Beistelltische «Kolumba»: Der Entwurf stammt von keinem Geringeren als Ausnahme-Architekt Peter Zumthor. Neu werden die Tischchen – ursprünglich für das Kölner Museum Kolumba kreiert – durch das japanische Label Time & Style produziert. Geschnitzt aus dem Stamm einer japanischen Zelkove weisen sie an den Seiten eine dekorative Maserung auf, während die Tischplatte in einer leuchtenden Farbe bemalt ist.
Kleine Helfer
Nicht fehlen im Schlafzimmer darf ein Garderobenhalter. Vor allem, wenn er so formschön ist wie der neue Entwurf des deutschen Labels e15: Der Garderobenständer «Gammar» ist eine zeitgenössische Interpretation eines «stillen Dieners». Das Kleinmöbel ist aus massiver europäischer Eiche gefertigt und in klarer oder schwarzer Lackierung erhältlich. Auch ein Schminktisch macht sich immer gut im Schlafgemach. Der kleine Schminktisch «Nelson», entworfen von Matteo Nunziati für Bonaldo, ist ein funktioneller Einrichtungsgegenstand in schlichtem Design. Dabei wird die Platte in Nussbaum Canaletto von einer Basis aus Metall getragen. Der rechteckige Spiegel und Schubladen aus lackiertem Holz vervollständigen das Modell und verwandeln es in ein funktionelles Objekt für den täglichen Gebrauch. Und für all diejenigen, die nicht wissen, wo sie ihre Ohrringe, Ketten und Ringe aufbewahren sollen, für die hat der deutsche Hersteller Schönbuch eine charmante Lösung parat: Saskia Diez hat mit «Nikara» ein Showcase für den Lieblingsschmuck entworfen. Die Idee dahinter: Schmuck wird nicht aufbewahrt, sondern in Szene gesetzt. Dafür hat die Münchner Goldschmiedin und Produktdesignerin ein Set aus vier Massivholzelementen in offenporig lackierter Eiche entwickelt, die – ähnlich wie bunte Bauklötze – nach Herzenslust arrangiert werden können und wie kleine Kunstobjekte aussehen.
Möbel, Accessoires und Textilien – entdeckt am Salone del Mobile in Mailand.