Hypo-Ratgeber

Zittern wegen gestiegener Zinsen?

von Michael Müller

Experte HEV Hypothek, HypothekenZentrum AG, HEVMail@hyp.ch

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Verschiedene Medien berichten darüber, dass wegen der gestiegenen Zinsen bis zu 20 Prozent der Eigenheimbesitzer um ihre Liegenschaft zittern müssen. Ist dem wirklich so?

Nimmt man die 10-jährigen Festhypotheken als Referenz für die Hypothekarzinsen, haben sich die Zinsen in den letzten Monaten tatsächlich von 1 auf rund 3 Prozent verdreifacht. Nur heisst das noch lange nicht, dass nun alle Eigenheimbesitzer dreimal so hohe Zinsen zahlen müssen. Erstens haben 80 Prozent aller Hypotheken in der Schweiz eine feste Laufzeit. Der Zinsanstieg wird somit erst in Monaten oder Jahren bemerkbar.

Zweitens kosten beispielsweise Geldmarkthypotheken noch immer weniger als 1 Prozent. Wenn die SNB die Leitzinsen von –0,25 Prozent auf mehr als 0 Prozent anhebt, wird auch dieses Modell etwas teurer.

Drittens rechnen die Banken bei der Tragbarkeitsrechnung seit jeher mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent. Erst wenn die Zinsen auf über 5 Prozent steigen – was äusserst unwahrscheinlich ist –, werden einzelne Hypothekarnehmer etwas mehr als einen Drittel ihres Einkommens für ihr Eigenheim benötigen. Es muss also niemand um sein Eigenheim zittern.

Die Banken rechnen bei der Tragbarkeitsrechnung seit jeher mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent.