Aufräumen

Vor dem Frühlingsputz wird aufgeräumt!

Der Frühling ist eine gute Jahreszeit, um sich von Altem zu lösen und Platz für Neues zu schaffen. Das gilt auch für das Wohnzimmer, den Balkon und die Terrasse. Mit diesen Tipps gelingt das Ausmisten.

von Franziska Rosenbaum

Aufräumcoach

Mit den Frühlingstagen steigt bei vielen das Bedürfnis, Ballast abzuwerfen und leicht durchs Leben zu gehen. Dieses Gefühl zieht sich bis in die eigene Wohnung, das eigene Haus. Auch im Wohnbereich zeigt der Frühling an, dass es Zeit für Neues ist. Vielleicht steht bald ein Frühlingsputz an? Doch bevor man putzen kann, muss aufgeräumt werden. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr Wohnzimmer, den Balkon und/oder Gartensitzplatz auf Vordermann zu bringen.

1. Aufräumtipps fürs Wohnzimmer

Entfernen Sie alle Winterdekorationen – diese kommen spätestens jetzt definitiv weg! Holen Sie Ihre Frühlingsdekoration hervor und fragen Sie sich: «Was davon braucht es überhaupt?» Vielleicht genügt schon ein einfacher Blumenstrauss auf dem Tisch?

Ersetzen Sie alte und kaputte Couchkissen, Decken und andere Stoffe oder Vorhänge durch Textilien in hellen Frühlingsfarben. Welche Farbtöne mögen Sie besonders? Und welche Farben kommen bereits in Bildern oder Fotos vor, die in Ihrem Wohnzimmer aufgehängt bzw. aufgestellt sind? Eine Wiederholung der Farben bringt Klarheit und Struktur.

Gehen Sie Ihre Bücher, Zeitschriften- und CD-Sammlung durch: Werden alle CDs noch regelmässig abgespielt? Oder hören Sie heute doch eher über Spotify und Radio Musik? Welche Bücher und Zeitschriften lesen Sie regelmässig? Liegt das neue Magazin jeweils im Briefkasten, bevor Sie das alte fertig gelesen haben? Stellen Sie sich die Frage, ob Sie alle Ihre Abonnements noch nutzen. Sind bei Ihren Büchern Erinnerungsstücke dabei, von denen Sie sich nicht trennen können? Das Aussortieren von Sammlungen kann helfen, die Gegenstände im Haus zu reduzieren und mehr Platz zu schaffen. Und denken Sie daran: nicht jeder frei gewordene Platz muss gleich wieder neu gefüllt werden! Auch die Leere bringt Ruhe und Ordnung in das Wohnzimmer.

2. Ausmisten auf dem Balkon und Gartensitzplatz

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um alte Balkontöpfe und Pflanzen, die den Winter nicht überlebt haben, auszutauschen. Überlegen Sie sich auch Folgendes: Haben Sie überhaupt Zeit für Pflanzen? Oder wurden diese in der letzten Gartensaison eher vernachlässigt? Wählen Sie gezielt aus zwischen Dekoration einerseits und Pflanzen andererseits. Möchten Sie beides auf Ihrem Balkon oder Sitzplatz haben, kann der Aussenraum schnell überladen wirken.

Überprüfen Sie zudem, ob alle Gartenmöbel noch gut in Schuss sind. Brauchen die Möbel einen neuen Anstrich oder muss etwas repariert werden? Kaputtes und nicht mehr Reparierbares sollte gleich entsorgt werden. Denken Sie beim Erneuern Ihrer Gartenmöbel auch an die Brockenstuben in Ihrer Region. Diese haben oft schöne und preisgünstige Alternativen zu neuen Möbeln.

3. Zu viel des Guten?

Generell gilt im Wohnzimmer wie auf dem Balkon und/oder dem Gartensitzplatz: Wenn kurz nach dem Aufräumen schon wieder Chaos herrscht, dann haben sich meistens zu viele Dinge auf zu kleinem Raum angesammelt. Um ein erneutes Aussortieren und Ausmisten kommen Sie nicht herum. Am besten machen Sie sich dies sowieso zur Gewohnheit – zum Beispiel einmal im Jahr vor jedem Frühlingsputz. Gehen Sie Zimmer für Zimmer durch, damit sich in Ihrem Zuhause nie zu viele Gegenstände ansammeln und kein Chaos entstehen kann.

Verschiedene Aussortiertechniken (siehe Kasten unten) helfen dabei, auch beim Aufräumen möglichst ressourcenorientiert vorzugehen. Denken Sie daran: Nicht einfach alles Aussortierte in den Müll werfen, sondern bei Gelegenheit nach einer nachhaltigen Lösung suchen. Man kann das Aussortierte ins Brockenhaus bringen, spenden oder auf einer Onlineplattform verkaufen. Eine andere Möglichkeit für nicht mehr gebrauchte Dinge, die noch schön und funktionstauglich sind: als Geschenk an Bekannte oder Freunde weitergeben. Wobei man dabei gut aufpassen muss, dass «Gerümpel» nicht einfach von A nach B verschoben wird ...

4. Immer im Hinterkopf behalten!

Das Wegschaffen von Sachen aus den eigenen vier Wänden ist oft sehr zeitaufwendig. Und: Gegenstände wegzugeben ist häufig schwieriger, als etwas Neues zu kaufen. Schwierig ist auch, etwas abzulehnen, das einem gratis offeriert wird. Ein Geschenk weiterzugeben, das man nicht gebrauchen kann – auch das fällt vielen schwer.

Alternativen zu einem Neukauf: Dinge ausleihen! Das gilt insbesondere für den Garten. Heckenschere, Rasenmäher und andere Gartengeräte lassen sich gemeinsam mit dem Nachbarn nutzen. Vielleicht gibt es in Ihrem Dorf oder Quartier auch einen Verleih von solchen Werkzeugen?

Wenn kurz nach dem Aufräumen schon wieder Chaos herrscht, haben sich meistens zu viele Dinge auf zu kleinem Raum angesammelt.

Denken Sie daran: nicht jeder freie Platz muss gefüllt werden! Auch Leere bringt Ruhe und Ordnung ins Wohnzimmer.

Weitere Infos und Hilfe

Die Tipps stammen von der Aufräumexpertin und Minimalistin Franziska Rosenbaum. Sie arbeitet nebenberuflich als Aufräumcoach in der Region Sarganserland und Walensee. sackundpackcoaching.ch

Weitere Informationen zum Thema Aufräumen und Ausmisten finden Interessierte bei der Swiss Association of Professional Organizers: swiss-apo.ch

Aussortieren

Gehen Sie beim Aussortieren nach der Sack-und-Pack-Methode vor. Benutzen Sie dafür leere Kisten oder Säcke und beschriften Sie diese wie folgt:

  • Entsorgen (Ökihof und Recycling beachten!)
  • Verschenken / Spenden
  • Verkaufen
  • Brockenstube
  • Vielleicht / Behalten
  • Kommt in einen anderen Raum

Gehen Sie die Gegenstände in Ihrem Wohnzimmer, auf dem Balkon und/oder dem Gartensitzplatz durch und sortieren Sie diese in die sechs Kisten. Dieses Vorgehen hilft Ihnen zu entscheiden, wovon Sie sich trennen können. Zögern Sie nicht, für das Ausmisten Hilfe bei einer Expertin, einem Experten zu holen.