Terrasse einwintern

Terrasse – attraktiv durchs Winterhalbjahr

Wird der Fokus bei der Terrassengestaltung nicht nur auf die sommerliche Nutzung gelegt, lässt sich auch für den Winter ein beschaulicher Anblick mit Erholungs- und Wohlfühlfaktor realisieren.

von Tobias Franzke

Silvedes AG, Brütten

An sonnigen Sommertagen schafft eine individuell gestaltete Terrasse persönliche Entspannungsorte im Naturschatten für willkommene Pausen vom Alltag. Die lauen Sommerabende mit Familie und Freunden unter den Schirmkronen malerischer Terrassenbäume bleiben nun für die nächsten Monate vorerst eine schöne Erinnerung. Ein professionelles Terrassendesign bietet aber auch im Winter Erholungspotenzial.

Ganzjährig wertvoll

Damit der Aussenwohnraum das ganze Jahr hindurch viel Freude bereitet, gilt es bei der Planung auch den Winter zu berücksichtigen. Nicht alle Bereiche einer Terrasse sind im Sommer- und im Winterhalbjahr von vergleichbarer Bedeutung. Während manche Zonen vor allem beim Aufenthalt unter freiem Himmel ins Auge fallen, erweitern andere den Innenbereich ganzjährig auf die Terrassenfläche. Hier werden laubabwerfende und immergrüne Pflanzengattungen so kombiniert, dass sich die Jahreszeiten in ihrer ganzen Pracht erleben lassen, gleichzeitig aber immer etwas Grünes das Gemüt erhellt. Die auch im laublosen Zustand imposanten Kronen prächtiger Schattenspender lassen die tief stehende Sonne in den Wohnraum scheinen. Attraktive Unterbepflanzungen sowie immergrüne Laub- und Nadelgehölze sorgen ganzjährig für Lebendigkeit. Vom Wohnraum aus weniger stark einsehbare Flächen können gut mit Gräsern gestaltet werden, deren goldgelbe Halme im Winter zu ordentlichen Bündeln verschnürt werden.

Pflanzen schützen

Neben dem Zusammenbinden der Gräser empfiehlt es sich des Weiteren, beispielsweise Rosen mit Tannenreisig oder Vlieshauben vor der Wintersonne zu schützen. Unter diesen Verpackungen ist es nicht etwa signifikant wärmer, die grünen Pflanzenteile werden aber schattiert und vor der gefürchteten Frosttrocknis bewahrt. Ebenso sollte die glatte Rinde laubabwerfender Gehölze vor Frostrissen geschützt werden. Auch hier ist es die Sonne, die Schäden verursachen kann. Ein schattierender Stammschutz aus Kunststoff und Jute verhindert dies. Bei üppigen Schneemengen oder Nassschnee ist es zudem ratsam, Pflanzen von allzu schwerer Last zu befreien, um Schneedruckschäden vorzubeugen. In niederschlagsarmen Wintern oder bei immergrünen Pflanzen, die nicht oder nur teilweise der Witterung ausgesetzt sind, sollte gelegentlich der Wasserhaushalt kontrolliert und gegebenenfalls in milden Phasen gegossen werden.

Gefässe einpacken?

Da Pflanzen keine Eigenwärme produzieren, sind jegliche Gefässverpackungen weitgehend nutzlos. Vergleichbar mit einem eingepackten Eimer Wasser in eisiger Kälte, friert auch ein eingewickeltes Pflanzgefäss durch – genauso wie jenes ohne Verpackung –, allenfalls ein kleinwenig verzögert. Auch die Innenisolation von Pflanzcontainern hat wenig Einfluss auf den Frost im Erdreich – sie ist allerdings im Sommer bei Metallgefässen mit starker Sonneneinstrahlung sehr wichtig, damit die Wurzeln nicht überhitzen. Als Wintermassnahme sollten lediglich Unterteller entfernt werden, damit darin stehendes Wasser nicht gefriert. Allerdings sind Unterteller für bewitterte Bereiche wegen Staunässegefahr generell nicht zu empfehlen.

Technik sicher durch den Winter bringen

Bewässerungssysteme aus dem Profigartenbau kommen häufig ohne ein umständliches Entleeren im Herbst aus. Die verwendeten Komponenten sind weitestgehend frostsicher, so dass bei einer im Frühling ohnehin jeweils fälligen Bewässerungskontrolle höchstens mal der eine oder andere Verteiler ausgetauscht werden muss. Wurde eine unsichtbar installierte Bewässerung durchdacht geplant, ist dies mit wenig Aufwand möglich. Lediglich die Steuerung muss vor Temperaturen unter Null geschützt werden. Das Steuerelement wird im Herbst demontiert und frostfrei eingelagert. Ein Winterzwischenstück sorgt dafür, dass das System in milden Phasen oder zum Frühlingsbeginn auch manuell betrieben werden kann.

Licht in der dunklen Jahreszeit

Der stimmungsvolle Effekt einer dezenten Pflanzenbeleuchtung entfaltet gerade in langen Winternächten eine besondere Wirkung. Wie die beliebten Weihnachtsbeleuchtungen verleihen Warmlicht-LEDs unseren Häusern und Terrassen ein besonderes Ambiente und bringen sprichwörtlich Licht ins Dunkel. Die sanften Lichtquellen erhöhen nicht nur die passive Sicherheit, sondern lassen die Pflanzensolitäre in den Sichtachsen aus der Dunkelheit hervortreten. Dadurch wird der Wohnraum optisch um die Terrassenfläche erweitert. So bleibt der geschätzte Aussenwohnraum auch im Winter Teil des grosszügigen Wohngefühls und weckt bereits die Vorfreude auf das nächste Sommerhalbjahr.

Frosttrocknis und Frostrisse

Die Frosttrocknis bezeichnet einen Wassermangelzustand bei Pflanzen, der entsteht, wenn durch Sonneneinstrahlung die Photosynthese in grünen Pflanzenteilen einsetzt, den Wurzeln jedoch – aufgrund des durchfrorenen Pflanzsubstrates – kein Wasser zur Verfügung steht. Wenn durch längere Frostperioden Pflanzgefässe komplett durchfrieren, können Trockenschäden entstehen, da die Pflanze den Photosynthese-Vorgang nicht einfach abstellen kann. Darum ist es sinnvoll, insbesondere immergrüne Pflanzen vor der Wintersonne zu schützen, respektive sie zu schattieren.

 

Frostrisse sind häufig senkrechte Risse in Baumstämmen, die meist durch starke Temperaturschwankungen zwischen eisigen Nächten und sonnigen Tagen verursacht werden. Die Rinde wird tagsüber auf der Sonnenseite stark erwärmt, dehnt sich aus und steht in Spannung zum kälteren Holz darunter, so dass ein Riss entstehen kann. Ein Stammschutz aus Kunststoff oder Jute bietet meist einen besseren Schutz als ein reiner Weissanstrich und verhindert das starke Aufheizen.

Terassengestaltung

Weitere Infos zum Thema Terrassengestaltung sowie Hilfe von Fachleuten finden Sie unter: silvedes.ch