Meier meint

Nachdenken!

von Markus Meier

Direktor HEV Schweiz

Dieser Tage wurde Stadtrat Benedikt Loderer / Grüne zum neuen Stadtratspräsidenten von Biel gewählt. Aufgefallen ist mir dies, weil er in einem Zeitungsbericht wie folgt zitiert wurde: «Wer heute nicht radikal ist, denkt nicht nach.» Nach kurzem Nachdenken – ohne radikal zu werden – war mir klar, warum mir der Name des Zitierten bekannt vorkam. Natürlich! Das ist jener grüne Wanderprediger, der gegen die Zersiedelung im Land wetterte und der «Hüslipest» die Schuld dafür in die Schuhe schob. Nun klagt er, dass der schlecht gepflegte Baubestand in einzelnen Quartieren seiner Stadt niemanden interessiere – und behauptet, dass das bei der Finanzierbarkeit der «Hüsli» völlig anders sei. Wenn in einer Wirtschaftskrise die Hypotheken nicht mehr bedient werden könnten, gebe es ein Bundesprogramm zur Rettung der im eigenen Sparsäuli wohnenden Hüslimenschen. Der Hüslimensch sei ein anständiger Bürger. Nehme man ihm aber das Hüsli weg, würde er radikal. So geht radikaler Unsinn!

Nicht nur darüber nachgedacht, sondern auch beschlossen haben die Schweizer Grünen eine umfassende Solar-Initiative. Sämtliche geeignete Flächen (damit sind nicht nur Dächer gemeint!) von Bauten und Anlagen seien obligatorisch für die erneuerbare Energieproduktion zu nutzen. Dies solle umgehend nach Annahme der Initiative für alle Neubauten und für bestehende Bauten bei erheblichen Umbau- und Erneuerungsarbeiten gelten, für alle übrigen Bauten innert einer Maximalfrist von 15 Jahren. Mit dieser Initiative wollen die Grünen «Potenzial» nutzen. So geht radikale Missachtung von Eigentumsgarantie und Eigentumsfreiheit über das Portemonnaie von anderen!

Nachgedacht hat auch die Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Und zwar über das Eigentum. Abgewandelt vom berühmten Zitat eines amerikanischen Wahlkampfstrategen veröffentlichte sie einen Blog unter dem Titel «It’s the property, stupid!». Das Eigentum – «und in ganz besonderem Ausmass das Grundeigentum» – sei das «Generalproblem der Welt». Man müsse etwas dagegen unter-nehmen. Gegen «Gier, radikales Profitdenken und Spekulation» in einer «fratzenhaften Marktwirtschaft» helfe nur die Einführung eines staatlichen Vorkaufsrechts. So sieht der radikale Angriff auf das Grund- und Wohneigentum aus!

Auch ich denke nach – und zwar über den radikalen Einfluss dieser drei Beispiele auf meine Wahlliste vom 22. Oktober 2023.

«Der Hüslimensch ist ein anständiger Bürger. Nimmt man ihm aber das Hüsli weg, wird er radikal.»