Badneuheiten

Mattes Schwarz, Holz und Struktur

Die neuen Produktelinien fürs Badezimmer zeichnen sich durch Naturmaterialien, minimalistisches Design und ausgeprägte Haptik aus und verwandeln jedes Bad in eine individuelle Wohlfühloase.

von Andrea Eschbach

Journalistin, Zürich

Oberflächen in mattem Schwarz, haptische Materialien wie Holz und Marmor sowie zeitlose Eleganz: Vieles aus dem letzten Jahr bleibt weiterhin wichtig im Badezimmer. Einer der diesjährigen Trends ist das Loft-Bad – ein idealer Gegenpol zum hektischen Alltag. Die britischen Designer Edward Barber und Jay Osgerby liefern mit der Kollektion «Axor One» für den Armaturenhersteller Axor das minimalistische Design dazu. Ihre Waschtisch- und Wannenarmaturen sowie die Duschsysteme sind reduziert gestaltet und überzeugen mit ausgewogenen Proportionen und samtigen Oberflächen. Dazu kommt eine Palette farbiger Armaturen. Die sorgfältig ausgewählten, gedeckten Farbtöne sind von Wechselwirkungen zwischen Licht, Farbe und Wasser inspiriert.

Minimalistisch ist auch das neue kompakte Waschtisch-System von LucidiPevere für den italienischen Hersteller Agape. «Ventiquaranta» bringt mit Beton und Holz Design auch in die kleinsten und komplexesten Räume. Gerade mal 20 beziehungsweise 40 cm breit sind die beiden Varianten: In der senkrecht ausgerichteten Version umfasst der Waschtisch neben dem Waschbecken einen Schrank mit Schublade und zwei Ablagen. Die Version, die parallel zur Wand über die längere Seite befestigt wird, wird durch einen Schrank mit Tür und zwei Einlegeböden oder einen Korb für Handtücher ergänzt.

Mattschwarze Akzente

Mattschwarz spielt derzeit eine grosse Rolle in der heimischen Oase. Matte Armaturen wirken edel und fügen sich gut in verschiedene Einrichtungsstile ein – wie die mattschwarzen «Vernis»–Duschsysteme des Herstellers Hansgrohe. Die Systeme sind in zwei Ausprägungen erhältlich: einmal mit fliessenden, abgerundeten Formen, einmal mit rechteckiger Silhouette und präzisen Kanten.

Weiterhin gefragt sind Kombinationen mit Holz. Es lässt das Badezimmer warm und gemütlich wirken, so auch in der Kollektion «Lani» des Schweizer Badherstellers Laufen. Der Designer Toan Nguyen hat eine zeitlose Möbelserie entworfen, die viel Stauraum bietet. Geräuschlos schliessende Schubladen und Türen sowie Glaseinlegeböden im Inneren der Schränke gehören zur Standardausstattung. Weiteres Zubehör wie Einlegesysteme sorgen für mehr Ordnung in der Schublade. Die anthrazitfarbene Innenseite der Möbel trifft auf eine Aussenseite aus Wildeiche, gefärbt in klassisches Weiss oder in einer von 40 Farben – darunter auch Gold, Kupfer und Titan.

Nachhaltig und langlebig

Luxus und Nachhaltigkeit ergänzen sich bestens, wie die Produktlinie Meisterstücke von Kaldewei verdeutlicht. Neu im Sortiment ist der Entwurf «Oyo Duo» des deutschen Designers Stefan Diez. Mit ihrem organischen Egg-Shape-Design integriert sich die freistehende Badewanne in jeden Baderaum. «Sie ist modern und zeitlos zugleich. Sie wirkt, als hätte man eine flüssige, fliessende Form in dem Moment eingefroren, in dem sie den Boden berührt», erklärt Diez. Alle Bestandteile können später problemlos in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Die doppelwandige, von japanischer Porzellanmanufaktur inspirierte Wanne besteht zu 100 Prozent aus Stahl-Emaille.

«Solid Surface» heisst der robuste, gussfähige Mineralwerkstoff, auf dem die neue Linie «Flow» der Schweizer Manufaktur Talsee basiert. Das langlebige Material weist aufgrund der porenfreien, pflegeleichten Oberfläche eine geschmeidige Haptik auf. Neben Gletscherweiss ist es auch in der Trendfarbe Clay erhältlich. In Kombination mit einer Schrankfront aus gerilltem Echtholz bringt die Linie Ruhe ins Badezimmer. Das architektonisch anmutende Rillenrelief ist angelehnt an die kannelierten Säulen der Antike mit ihren Badetempeln. Mit einer Palette an Farben und Materialien erweitert Talsee die Auswahl an Möglichkeiten, mit denen sich die eigene Wohlfühloase individuell gestalten lässt. Die neuen Möglichkeiten betonen besonders die natürliche Note im Bad. Mit der geprägten Oberfläche von Strukturlaminat lassen sich beispielsweise hervorragend Materialdekore wie Holz, Stein oder Stoff simulieren.

Neue Oberflächen im Bad prägen auch die Aufsatzwaschbecken «Cenote» und «Cenote Lava» des italienischen Herstellers Agape. Als Inspiration diente der Designerin Patricia Urquiola der sogenannte Cenote, eine natürliche Höhle und Süsswasserquelle, die für präkolumbianische Kulturen ein Ort von mystischer Bedeutung war. In beiden Produktserien stehen natürliche Materialien wie Ton und Lavastein sowie handwerkliche Verarbeitung im Vordergrund. Die dadurch entstehenden kleinen Unvollkommenheiten sind gewollt.