Rund 60 Millionen Menschen leben vom Fischfang sowie vom Reisanbau im fruchtbaren Mekongdelta, dessen Einzugsgebiet fast so gross wie die Schweiz ist. Der Mekong ist der längste Fluss Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Kambodschaner und Laoten fangen hier pro Kopf die grösste Menge Süsswasserfisch weltweit. Der Fluss mit seinen verstrickten Zuläufen und Armen ist ein hochkomplexes Gebilde – nicht nur ökologisch, sondern auch politisch.
Wolkenkratzer und koloniale Spuren
Rund zwei Busstunden nördlich des Deltas befindet sich Ho-Chi-Minh-Stadt, auch als Saigon bekannt. Die boomende Grossstadt bildet das wirtschaftliche Zentrum Vietnams. Beim Eindunkeln erwacht die Millionenstadt zu neuem Leben. Ein steter Strom aus Vespas zwängt sich durch die Strassen, dazwischen eingekeilt: Autos, Busse und Fussgänger. Kaum eine andere Stadt in Südostasien verändert sich so rasant. Neue Hochhäuser und Einkaufszentren wachsen in den Himmel, und an der Peripherie wuchert die Stadt immer weiter ins Umland. Der Bitexco Financial Tower ragt 260 Meter in die Höhe, mit 68 Stockwerken und einem Helikopterlandeplatz. Auf Etage 49 befindet sich das «Saigon Skydeck», es bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die grösste Stadt Vietnams. Das moderne Gebäude steht im Kontrast zu Attraktionen wie der Kathedrale Notre Dame, deren Materialien aus der Zeit der französischen Kolonialmacht stammen. Touristen besuchen auch das Central Post Office im viktorianischen Stil oder den Ben-Thanh-Markt zum Einkaufen von Textilien oder Lackwaren. An den Essständen lässt sich der Hunger stillen. Eine andere Attraktion befindet sich 35 Kilometer nordwestlich des Zentrums: Im berühmt-berüchtigten Tunnelsystem von Cu Chi hielten sich vietnamesische Partisanen während des Vietnamkriegs von 1960 bis 1975 auf drei Etagen versteckt.
Unterwegs auf dem Mekongstrom
Ho-Chi-Minh-Stadt bildet den Ausgangspunkt, um auf einer Flusskreuzfahrt in das faszinierende und abwechslungsreiche Leben am Mekong einzutauchen, etwa mit der «Mekong Discovery» (siehe Kasten). Unterwegs auf dem Fluss kommt es immer wieder zu Begegnungen mit Einheimischen in Dörfern, Tempeln und auf Märkten. Die vorüberziehende Landschaft des Mekongs hat eine beruhigende Wirkung. An Bord können sich gestresste Grossstadtmenschen dank der Langsamkeit des Lebens besonders gut erholen. Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas, ist mit ihren über zwei Millionen Einwohnern für die nächste geschichtsträchtige Begegnung verantwortlich, wobei diese nicht so friedvoll wie auf dem Mekong ausfällt: Die «Killing Fields» sind mehr als 300 Stätten in Kambodscha, auf denen die maoistisch-nationalistischen Roten Khmer über 100 000 Menschen umgebracht hatten. Allein im ehemaligen Obstgarten Choeung Ek, in der Nähe von Phnom Penh, wurden aus politischen Gründen gegen 20 000 Menschen ermordet. An der Uferpromenade, die von Parks, Restaurants und Bars gesäumt ist, befinden sich der Königspalast, die Silberpagode und das Nationalmuseum. Sie zeigen genauso wie der buddhistische Tempel Wat Phnom und der im Art-Deco-Stil gestaltete Zentralmarkt die friedliche Seite am Zusammenfluss von Mekong und Tonle Sap.
«Die Stadt der Tempel»
Für den Höhepunkt sorgen die Tempelanlagen des Unesco-Welterbes Angkor Wat im Norden des Landes. Die «Stadt der Tempel» gilt als Nationalsymbol Kambodschas und wird sowohl auf der Landesflagge als auch der Währung des Landes repräsentiert. Die Bauwerke wurden vor über 1000 Jahren ohne moderne Hilfsmittel errichtet und bildeten das Zentrum des Königreichs der Khmer. Die vielen verschiedenen Tempel breiten sich heute auf über 400 Quadratkilometern aus und sind teils von üppiger Vegetation umgeben. Einst lebten hier gegen 900 000 Menschen.
Ausgangspunkt zur Entdeckung dieser Tempelanlagen ist die Stadt Siem Reap, die neue Heimat des Schweizer Ehepaars Paul (55) und Sara (47) Wallimann, das sich vor 16 Jahren nach einer Weltreise entschlossen hatte, hier das Ausbildungsrestaurant Haven zu eröffnen. Die Karte reicht vom typischen Khmer-Curry bis zum Zürcher Geschnetzelten mit Rösti. Der Renner ist jedoch Fischfilet mit grüner Mango.
Das Ehepaar lebt heute mit vier Katzen und drei Hunden in einem kambodschanischen Holzhaus mit offenem Wohnbereich und Küche. Wallimanns realisierten, dass viele Kinder in Kambodscha mit der Unterstützung von Organisationen aufwachsen, die vom Westen finanziert werden. Wenn sie mit 18 aus dem Programm fallen, haben sie oft keine Ahnung von der Welt draussen. So kam es zur Eröffnung des Haven, wobei sich die Schweizer das duale Bildungssystem aus der Schweiz zum Vorbild machten. «Unsere einstigen über 100 Lehrlinge arbeiten inzwischen in den Restaurants und Vier- und Fünf-Sterne-Hotels von Siem Reap. Einige von ihnen finanzierten sich mit der Arbeit das Studium und sind jetzt Ingenieure, Anwälte oder Lehrer geworden», sagt Sara.
Sie versucht, so oft wie möglich mit dem Velo zu den Tempeln von Angkor zu radeln, in die Lektüre eines Buches zu versinken oder eine Durian zu geniessen. «Es sind die herzlichen, fröhlichen und starken Kambodschaner, die uns immer wieder begeistern. Von ihnen habe ich gelernt, echt zu sein, Akzeptanz zu üben und viel mehr zu lachen.»
Die «Mekong Discovery» wird ebenfalls für eindrucksvolle Begegnungen sorgen, die den Passagieren ein Leben lang in Erinnerung bleiben.
Neues Boutique-Flusskreuzfahrtschiff exklusiv für HEV-Mitglieder
Brandneu ist das Boutique-Flusskreuzfahrtschiff «Mekong Discovery», das aus 19 Suiten für maximal 37 Gäste auf zwei Decks besteht. Das Flussschiff ist das einzige, das mitten im Zentrum von Saigon liegen kann und fährt bei ausreichendem Wasserstand auf dem Mekong Richtung Siem Reap. Die Zweibettkabinen sind mindestens 28 Quadratmeter gross und mit einer Regenwalddusche, Doppellavabo, TV und einer Klimaanlage ausgestattet. Alle Suiten befinden sich aussen und verfügen über einen französischen Balkon. Deckenhohe Glasfenster sorgen für ein lichtdurchflutetes Ambiente und für einen privilegierten Ausblick auf das Treiben auf und am Mekong. Auf dem Sonnendeck finden sich Liegestühle und ein kleiner Pool sowie eine Lounge mit Bar und integriertem Kino. Und auf dem Hauptdeck sorgt das Restaurant für asiatische und internationale Köstlichkeiten. Auch ein kleines Spa steht zur Verfügung.
HEV-Exklusivreise «Erlebnis Mekong»
Erleben Sie diese besondere Reise auf der exklusiv für HEV-Mitglieder gecharterten «Mekong Discovery»! Bis zum 24.12.2024 profitieren Sie von Fr. 200.– Frühbucherrabatt pro Person!
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