Vier Grad Celsius unter null, es ist Nacht, die Wolkendecke geschlossen – ideale Bedingungen, um im kuscheligen Bett zu liegen. Nicht so für Peter Bühler, er ist im Auftrag des Hauseigentümerverbands Schweiz mit einer Infrarotkamera unterwegs. Wie abgemacht, läutet er um 1.30 Uhr bei Familie Bösch. Diese ist für den nächtlichen Besuch bereits bestens vorbereitet. Sie haben die Liegenschaft gleichmässig auf 20 Grad beheizt, Fenster und Türen geschlossen sowie die Storen geöffnet. Nun freuen Sie sich auf die Bewertung von Herrn Bühler. Er erstellt Wärmebilder der Liegenschaft der Familie Bösch, um den energetischen Ist-Zustand der Gebäudehülle zu ermitteln.
Familie Bösch hat die Liegenschaft mit Baujahr 1974 vor rund 15 Jahren erworben. Aufgrund der damaligen niedrigen Energiepreise war die Ausführung der Gebäudehülle alles andere als gut. Aus diesem Grund haben sie bereits verschiedene Sanierungen durchgeführt. So sind die Fenster im Untergeschoss vor 14 Jahren ersetzt worden, eine Dämmung der Aussenwände ist im Untergeschoss und im Dachbereich installiert sowie der Estrich mittels Dämmung an der obersten Geschossdecke thermisch getrennt.
Kein schlechter Zustand, könnte man denken. Allgemein betrachtet ist dies richtig. Im schweizweiten Vergleich liegt Familie Bösch damit über dem Durchschnitt. Steigende Energiepreise und ein leichtes Unbehagen, wenn sie an ihr Erdgeschoss denken, bewegen Familie Bösch jedoch zu weiteren Verbesserungen. «Für entsprechende Massnahmen möchten wir uns Hilfe vom Fachmann holen, um eine Sanierung zielgerichtet zu realisieren», so Urs Bösch. «Zur Überprüfung bereits erfolgter Sanierungen und einer Ist-Analyse der Gebäudehülle haben wir uns für die Wärmebilder entschieden.»
Beendigung nach 15 Minuten
So begehen Thermograf Peter Bühler und Urs Bösch das Grundstück von allen Seiten und erstellen unter Abgabe erster Kommentare die Wärmebilder. Besonders weist Herr Bösch den Thermografen auf die Priorität des Fensters im Gäste-WC hin. Hier wurde bereits eine Dreifach-Wärmeschutzisolierverglasung im letzten Jahr installiert. Gesagt getan. Nach rund 15 Minuten sind die Aufnahmen von allen Seiten erstellt und Familie Bösch kann die Nachtruhe fortsetzen. Für Peter Bühler geht es zur nächsten Liegenschaft.
Rund drei bis vier Wochen nach den Aufnahmen hat es Familie Bösch Rot auf Blau vor sich (Rot ist die Farbe für eine hohe Oberflächentemperatur, Blau für eine niedrige Temperatur nahe der Umgebungstemperatur). Beim sanierten Untergeschoss sieht es gut aus. Sicher gibt es im Fensterbereich energetisches Verbesserungspotenzial, das Dach ist jedoch in einem guten Zustand. Doch das Erdgeschoss erhält nur ein befriedigendes Resultat. Bei einer Stelle im Untergeschoss scheinen Handwerker zudem nicht gewissenhaft gearbeitet zu haben.
Hier werden die Böschs Kontakt mit der damals ausführenden Firma aufnehmen. Schon alleine deshalb haben sich die rund 200 Franken bezahlt gemacht.
Mit einem befriedigenden Resultat möchte sich Familie Bösch zukünftig nicht zufriedengeben. «Deshalb haben wir uns für den GEAK Plus entschieden», so Urs Bösch. Mit dem GEAK Plus – das ist der Gebäudeenergieausweis der Kantone inklusive Beratungsbericht – wird allen Interessierten ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem sie taktisch klug eine Sanierung planen können. Neben den Kosten für die Renovation wird auch die Wirtschaftlichkeit inklusive möglicher Fördermittel aufgezeigt. Nach der Umsetzung der Wärmebilder können alle Teilnehmenden entweder einen «GEAK Plus»-Experten über geak.ch wählen oder sich bei ibih.ch über eine «GEAK Plus»-Umsetzung informieren.
Online anmelden
Wünschen Sie einen ersten energetischen Eindruck Ihrer Liegenschaft?
Melden Sie sich online unter dem folgenden Link für die Wärmebildaktion an: hev-schweiz.ch/infrarot
Preis: Fr. 200.– für HEV-Mitglieder (statt Fr. 239.– für Nicht-Mitglieder).
Die Aktion ist gültig bis 29.02.2024.
Wärmebildaktion
Die Thermografieaufnahmen werden von der Firma ibih AG, Kasinostrasse 19, 5000 Aarau, durchgeführt, je nach Witterung. Über Ihren Termin informiert Sie die ibih AG fünf Tage im Voraus per E-Mail und Brief. Um bei den Infrarotaufnahmen optimale Ergebnisse zu erhalten, sollte das Haus am Tag der Aufnahme gleichmässig beheizt sein.
Zudem müssen die Fenster geschlossen und die Storen geöffnet sein. Um ideale Messergebnisse zu erzielen, wird der Termin in den Randzeiten bzw. je nach Witterung nachts stattfinden müssen. Für die Erstellung der Aufnahmen besteht keine Anwesenheitspflicht des Eigentümers. Das Grundstück muss jedoch frei zugänglich sein.
Genaue Hinweise zur Vorbereitung Ihrer Liegenschaft erhalten Sie nochmals im Terminanschreiben.
Ihr Wärmebilddossier – dazu gehören Ihre Wärmebilder inklusive einer Auswertung der ersten sechs Bilder sowie weiterführende Hinweise – wird Ihnen nach der abschliessenden Auswertung als PDF per E-Mail, zusammen mit der Rechnung, zugestellt. Nach der Umsetzung der Wärmebilder können alle Teilnehmer entweder einen «GEAK Plus»-Experten über geak.ch wählen oder sich beim Projektpartner ibih AG über eine Umsetzung informieren.