Öfen

Cheminée, Kachelofen und Co.

Eine Wärmequelle mit echtem Holzfeuer wärmt, knistert, flackert und verströmt den Geruch von frischem Holz. Sie vermittelt das Gefühl der Geborgenheit. Die Variantenvielfalt bei den Öfen ist allerdings riesig und die Auswahl damit nicht ganz einfach.

von Nicola Schröder

Conzept-B

Ein Holzfeuer im Haus verströmt eine eigene Magie. Deshalb besteht bei vielen Menschen trotz vielfältiger Heizmöglichkeiten noch immer – oder vielleicht auch wieder zunehmend – der Wunsch nach einem Cheminée oder Kachelofen im Haus oder in der Wohnung. Unter den unzähligen Gestaltungs- und Befeuerungsvarianten lässt sich meist die passende Lösung für die individuellen Ansprüche und die eigene Wohnsituation finden. Damit man die beste Wahl treffen kann, sollte man die Angebote von Fachbetrieben und Herstellern miteinander vergleichen und die Beratungen der jeweiligen Unternehmen nutzen.

Was ist was?

Damit man sich für eine Ofenvariante oder generell für den richtigen Fachbetrieb entscheiden kann, braucht man einen gewissen Überblick, welche Varianten von Öfen es überhaupt gibt. Schon die Begriffe rund ums Cheminée können verwirren. Optisch unterscheiden sich Kachelofen, Cheminéeofen oder Pelletheizung oft nicht gross, sie alle haben aber unterschiedliche Vorzüge, es gelten andere Voraussetzungen und es müssen andersartige bauliche Massnahmen getroffen werden.

Man sollte sich auch die Frage stellen, wofür und wie oft man die geplante Feuerstelle nutzen will. Soll sie das Heizungssystem ergänzen, das Haus alleine erwärmen oder als Einrichtungselement für ein gemütliches Ambiente dienen? Die unterschiedlichen Ofentypen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Exemplare für das reine Ambiente-Feuer und solche, die auch als Allein- bzw. Zusatzheizung dienen. Zu den Öfen zum Heizen gehören vor allem der Kachelofen, der Speicherofen oder der Pelletofen. Um deren Wärme über mehrere Räume zu nutzen, sind luft- oder wassergeführte Varianten möglich. Bei den wassergeführten Varianten werden mittels Wärmetauscher 40 bis 70 Prozent der Wärme in die Räume verteilt. Diese Öfen eignen sich auch zur Unterstützung von hybriden Heizsystemen, die auf Luft-Wasser-Wärmepumpen basieren. Spezielle Anforderungen müssen erfüllt werden bei Minergie-Häusern, bei denen die Luftzuleitung separat geplant wird und der Ofen selbst raumluftunabhängig sein muss. Öfen ohne Wärmetauscher wärmen den Raum in der Regel direkt über Strahlungswärme oder Warmluftkonvektion.

Wartung und Kosten

Für die unterschiedlichen Öfen gilt etwa der gleiche Wartungsaufwand. Neben der regelmässigen Reinigung des Feuerraums und möglicher Fenster muss einmal im Jahr der Kaminfeger das System reinigen. Bei wassergeführten Geräten muss der Wärmetauscher regelmässig vom Nutzer gereinigt werden. Die Anschaffungskosten für einen Speicherofen, Cheminéeofen, Pelletofen oder Holzherd liegen deutlich tiefer als diejenigen für einen aufwendig gemauerten Kachelofen oder ein Cheminée. Hinzu kommen die Kosten für den Kamin. Beim Kamin liegt zudem der grösste bauliche Aufwand. Für ihn braucht es unter Umständen auch eine Baubewilligung. Wo allerdings früher immer ein gemauerter Schacht dazu diente, die Abgase über das Dach abzuführen, werden heute in der Regel dichte Abgasleitungen verwendet. Besteht der Kamin erst einmal, können relativ einfach auch mehrere Endgeräte angeschlossen werden.

Weitere Überlegungen und Massnahmen betreffen das Material und die Umgebung des Ofens. Hier geht es um den Stil, aber auch das Gewicht des Ofens. Neuheiten im Bereich der Holzöfen sind zurzeit vor allem technische Entwicklungen, die ein möglichst ökonomisches sowie emissions- und feinstaubarmes Heizen ermöglichen. Dazu zählen auch Kassetteneinsätze für bereits bestehende Cheminées, die mit ihrer geschlossenen Front dafür sorgen, dass das Holz effizienter verbrannt wird und Schadstoffemissionen reduziert werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die richtige Anfeuermethode, mit der man sich vertraut machen muss.

Grobüberblick Holzöfen

Cheminée: Ein Einbaugerät mit einer grossen Glasscheibe davor oder rundherum, die einen guten Blick auf das Feuer gewährt. Mit dem holzgefeuerten Cheminée lässt sich der Raum schnell und kurzfristig aufheizen. Für alte Modelle gibt es Systeme wie Kassetteneinsätze zum Nachrüsten.

 

Cheminéeofen oder auch Schwedenofen: Ein meist freistehender Korpus, der aus unterschiedlichen Materialien bestehen kann und mit grossen verglasten Ofentüren ausgestattet ist. Das Kaminrohr ist in der Regel sichtbar. Ein Cheminée-ofen eignet sich zum Heizen eher als Zweitheizung in der Übergangszeit. Auch er bietet den Vorteil eines gut sichtbaren Feuers.

 

Speicherofen: Cheminées und Cheminéeöfen mit kleineren Fenstern bzw. einer Ummauerung mit wärmespeichernden Steinen können die Wärme länger halten, weshalb sie auch als Speicheröfen bezeichnet werden. Für die Befeuerung wird relativ viel Holz benötigt, um dann für zehn bis zwölf Stunden die Speicherwärme abzugeben.

 

Kachelofen: Aus Stein gemauerter Holzofen, der traditionell aussen mit Kacheln verkleidet ist und meist keine oder nur kleine Fenster besitzt. Er kann die Wärme recht lange halten und als Satellitenofen auch über mehrere Räume oder Stockwerke verbaut werden. Auch der Kachelofen verbraucht relativ viel Holz.

 

Pelletofen: Mit Holzpellets beheizte Öfen funktionieren vollautomatisch per Knopfdruck. So lässt sich genau bestimmen, wie lange und wie viel geheizt wird. Ein Pelletofen fasst 25 bis 50 Kilogramm Pellets, die kontinuierlich verbrannt werden können. Auch Pelletöfen sind mit Sichtfenster erhältlich.

 

Holzherd: Auch in der Küche spielt die Holzbefeuerung noch eine Rolle. Hier wird die Wärme des Herds sowohl zum Heizen als auch zum Backen verwendet.

 

Weiterführende Informationen beim Verband für Wohnraumfeuerungen, Plattenbeläge und Abgassysteme unter: feusuisse.ch