Gartentipps

Beliebter Federkohl

Garten Zwei Praxistipps der Zeitschrift «Schweizer Garten» für den November: Warum erst der Frost den Federkohl so richtig schmackhaft macht, und warum man nicht alles Laub im Garten entfernen, sondern einen Teil davon liegen lassen sollte.

Der Grün- oder Federkohl, auch Palmkohl genannt, ist ein typisches Wintergemüse und erfreut sich in der saisonalen Küche wachsender Beliebtheit. Sein hoher Vitamin-C-Gehalt macht ihn zu einem regelrechten Power-Food. Zudem ist der Grünkohl mit seinen gekrausten Blättern ein echter Hingucker im sonst winterlich kargen Gemüsegarten. Die Ernte des Kohls beginnt ab dem späten November und kann bis ins zeitige Frühjahr erfolgen. Erst der Frost macht den Kohl wirklich schmackhaft, da durch die Kälte ein Teil der Bitterstoffe abgebaut wird und sich Zuckerstoffe bilden. Dadurch erhält der Federkohl sein typisches Aroma. Er kann Temperaturen bis −15 °C vertragen.

Der Federkohl wird erst im Juni gesät und ab Juli ausgepflanzt. Spätere Kulturen verhindern einen Befall mit der Weissen Fliege, für die der Federkohl anfällig ist. Grün- oder Federkohl schätzt einen festen Stand, deshalb wird die Erde um die Pflanze herum gut festgestampft. Spezielle Sorten sind etwa die ‘Ostfriesische Palme’, die tatsächlich wie eine kleine Palme im Beet wächst. Die violette ‘Scarlet’ oder der ‘Rote Krause’ verändern ihre Farbe beim Kochen von violett und rot in tiefgrün.

Ein Geheimtipp sind Grünkohlchips: Dazu werden die gewaschenen Blätter in mundgerechte Stücke zerteilt und mit einer Marinade aus Öl, Salz, Pfeffer, Chilipulver oder Curry vermengt. Anschliessend werden die Chips im Ofen bei 160 ºC Umluft knusprig gebacken.

Wohin mit dem Laub?

Fallen die Blätter im Herbst, röhren auch schon die Laubbläser. Abgesehen von der Lärmbelästigung hat auch die Natur keine Freude daran, wenn alles Laub entsorgt wird. Dort, wo Laubbläser zum Einsatz kommen, hat etwa der Igel oft das Nachsehen, weil das Laub im Garten fehlt und die am Boden lebenden Insekten weggeblasen wurden. Simon Steinemann, Geschäftsführer des Igelzentrums Zürich, bittet, nicht alles Laub zu entfernen. Im Privatgarten sollte das Laub im Unterholz, in den Randbereichen und in Gartenbeeten den Winter über liegen bleiben. Das schützt die nackte Erdschicht und dient Igeln und Kleintieren als Überwinterungsversteck. «Auch in öffentlichen Grünanlagen wird das Laub mit sagenhafter Gründlichkeit entfernt. Hier wäre wohl weniger mehr. Nicht dass wir uns nur noch an Sonntagen über raschelnde Blätter freuen dürfen, wenn die Laubbläser nicht in Aktion sind», so Steinemann. Tragbare Laubsauger schlucken übrigens nicht nur Laub, sondern auch kleine Bodenlebewesen. Auf solche Geräte sollte man verzichten. Schweizer Garten

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