Kleine Schäden im Bad lassen sich in der Regel recht einfach beheben. Doch was tun, wenn das Bad so gar nicht mehr zu den eigenen Bedürfnissen passen will: Zu viele Stolperfallen, zu wenig Stauraum, eine Badewanne, die schon seit Jahren niemand mehr nutzt, eine ressourcenverschlingende Technik oder einfach auch ein völlig aus der Zeit gefallener Stil. Braucht es hier einen aufwendigen Komplettumbau, oder reicht eine Teilsanierung? Das beste Verhältnis von Aufwand und Ergebnis lässt sich erzielen, indem man sich zu Beginn über Folgendes klar wird: Was genau sind meine Beweggründe und Wünsche für eine Anpassung, was ist die Ausgangssituation? Dazu zählt auch, sich Gedanken zu machen, wer das Badezimmer nutzt, ob sich die Bedürfnisse allenfalls mittelfristig verändern und was das verfügbare Budget ist.
Bedarfsabklärung und Aufmass
Je sorgfältiger geplant wird, desto weniger Komplikationen sind beim Badumbau zu erwarten. Fachleute helfen dabei, das tatsächlich Machbare abzuschätzen, namentlich spezialisierte (Innen-)Architekten, Sanitärbetriebe oder Badfachplaner. Sie stellen heute oftmals schon auf ihren Internetseiten Checklisten zur Verfügung und bieten Hilfestellung, damit von Beginn an die richtigen Schritte geplant werden können. Auch entsprechende Applikationen sind unterdessen online verfügbar.
Auf die Bedarfsabklärung folgen das Aufmass und die Bewertung der bestehenden Situation. Daraus kann ein erstes Konzept erstellt werden, aus dem heraus festgelegt werden sollte, wer die Fäden in der Hand hält und welche Beteiligten und Fachbetriebe noch hinzugezogen werden müssen.
Grobkonzept
Die mögliche Bandbreite von Veränderungen im Bad reicht von einer kleinen Renovation, bei der vielleicht Badmöbel und die Armaturen ausgetauscht werden oder ein neuer Boden über dem alten eingebracht wird, bis hin zu einem grossen Umbau, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt. Ein Komplettumbau bringt in der Regel viel Unruhe und Schmutz ins Haus sowie den zeitweiligen Verzicht auf die sanitären Anlagen. Wie umfangreich die Bauarbeiten und damit die belastenden Aspekte ausfallen ist Teil des Grobkonzepts. Die Spezialisten machen auch die verborgenen Notwendigkeiten sichtbar und haben oftmals Lösungen und Varianten parat, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte.
Materialisierung und Feinkonzept
Auf Basis des Grobkonzepts lässt sich auch eine erste Kosteneinschätzung treffen, um dann in die Materialisierung und das Feinkonzept zu gehen. Frische Farbe, andere Materialien, energiesparende Apparaturen – bei der Frage nach der konkreten Ausgestaltung des Bads eröffnet sich ein überwältigendes Angebot. Hier hilft es, sich auf eine Stilrichtung festzulegen, während oftmals das vorhandene Budget sein Übriges tut. Dabei lassen sich wiederum Prioritäten und Schwerpunkte setzen. Soll es die modernste Technik sein, oder reicht eine zeitgemässe Standardlösung? Sollen die Badmöbel nach Mass gefertigt werden oder eignen sich auch zwei schlichte Einzelbecken an der Wand?
Ausführungsphase
Bei der Ausführung hat vor allem die Koordination der Arbeiten eine grosse Bedeutung. Ob man Arbeiten selbst durchführt oder unterschiedliche Betriebe damit beauftragt, letztlich müssen alle Personen und Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit die einzelnen Schritte sinnvoll ineinandergreifen. Hier können mitunter auch eine gewisse Vorproduktion im Werk oder der Einbau durch speziell geschulte Fachleute einen Zeitgewinn und damit Kosteneinsparungen bringen.
Checkliste Badplanung
1. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt (darunter Kinder, Senioren)?
2. Wird das Bad regelmässig von mehreren Personen gleichzeitig genutzt?
3. Geplantes Vorhaben: Neubau, Umbau/Renovierung, Badverlegung, Badvergrösserung
4. Soll Ihr Bad barrierefrei sein?
5. Grundriss: Skizzieren Sie die Position und Öffnungsrichtung der Fenster und Türen und die Sanitäranschlüsse (Zu- und Abwasser). Gibt es eventuell die Möglichkeit, das Bad zu erweitern und Räume zusammenzulegen?
6. Welche Elemente sollen in Ihr Bad integriert werden (Einzelwaschtisch, Doppelwaschtisch, Dusche, Badewanne, WC etc.)?
7. Welche zusätzlichen Elemente soll Ihr Badezimmer erhalten (Sitzmöglichkeit, Waschmaschine etc.)?
8. Wie soll die Wand- und Bodengestaltung aussehen (Material, Farbe)?
9. Wie findet die Belüftung statt (Fenster, Lüftungsanlage)?
10. Wie soll Ihre Dusche/Badewanne ausgestattet sein?
11. Welche Art der Wärmeverteilung soll in Ihrem Badezimmer zum Einsatz kommen?
12. Welche Beleuchtung stellen Sie sich vor?
13. Welches Budget haben Sie eingeplant?
(Zusammengefasst nach hansgrohe.ch)
Digital an die Badplanung herantasten
Eine Badrenovation ist – wie die Planung eines Neubaus – ein aufregendes wie komplexes Projekt. Wichtig ist, jederzeit die richtigen Schritte zu planen. Mit der neuen Webapplikation talsee mentor unterstützt beispielsweise talsee Kundinnen und Kunden bei ihrem Projekt auch digital: Mittels Moodboard lässt sich der persönliche Stil finden, per Bedarfsabklärung werden die eigenen Bedürfnisse digital übermittelt, und dank des Moduls «Bauprozess» wird der Ablauf des (Um-)Baus besser verstanden. So lässt sich die persönliche Beratung im Anschluss individuell und effizient gestalten. mentor.talsee.app