Schäden durch Tiere versichern

Tierschäden – das unterschätzte Risiko

Tiere als unerwünschte Mitbewohner können kostspielige Gebäudeschäden verursachen oder auch den Alltag von Eigentümern und Mietern belasten. Welche Risiken lassen sich wie versichern?

von Philipp Heer

Produktmanager Haushalt & Assistance, Zurich Versicherung

Wenn Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer an Gebäudeschäden denken, haben sie oft grosse Wassermassen, extreme Hagelschläge oder gar lodernde Brände im Sinn. Doch manchmal ist die Schadensursache viel unauffälliger und möglicherweise sogar nur wenige Zentimeter gross: Tiere als unerwünschte Mitbewohner können kostspielige Gebäudeschäden verursachen oder auch den Alltag von Eigentümern und Mietern belasten. Welche Risiken lassen sich versichern – und über welche Deckung?

Zerfressene Dachbalken und Elektrokabel

Eine Zusatzdeckung in der privaten Gebäudeversicherung ermöglicht es, Schäden durch Tiere abzusichern. Bei Zurich etwa heisst es: «Versichert sind Biss- und Nageschäden durch wilde, nicht privat gehaltene Nagetiere, Marder sowie Schäden durch Hausbock, Holzwurm, Totenuhr und Ameisen am versicherten Gebäude auf erstes Risiko.» Das bedeutet, die Versicherung übernimmt bis zur vereinbarten Versicherungssumme beispielsweise die Kosten für den Ersatz einer von Mardern komplett zerbissenen Isolation auf dem Estrich, die Reparatur einer von Ameisen ausgehöhlten Wand oder auch den Ersatz der von Holzwürmern zerfressenen Dachbalken. Wenn jedoch etwa die zahmen Chinchillas oder Ratten ausbrechen und sich durch die Elektrik fressen, ist dieser Schaden nicht versichert.

Entfernung von Wespen- oder Hornissennestern

Eine weitere Versicherung, die Schutz vor Tierschäden bietet, ist die Home Assistance, eine preisgünstige Versicherung, die zum Beispiel auch beim Ausfall der Heizung, Lüftung oder bei einem verstopften Rohr die Kosten für einen Notfalleinsatz übernimmt. Im Rahmen der Home Assistance ist einerseits die Entfernung von Bienenstöcken, Wespen- oder Hornissennestern gedeckt, andererseits zahlt sie bis zu 5000 Franken für die Bekämpfung von Ungeziefer, das entweder gesundheitsschädlich ist oder die Bewohner der jeweiligen Wohnung befällt.

Wenn Schädlinge zu Quälgeistern werden

Ein typischer Anwendungsfall ist etwa die Behandlung eines von Bettwanzen betroffenen Schlafzimmers durch einen spezialisierten Kammerjäger. Bettwanzen beissen Menschen und lösen einen extremen, qualvollen Juckreiz aus. Sie werden oft von Reisen über den Koffer mit ins Haus eingeschleppt. Ein typischer «Hotspot» ist etwa Frankreich. Auch die Rote Vogelmilbe kann Menschen befallen, etwa in Stadtwohnungen mit Taubenpopulationen in der Nähe. Auch sie verursacht stark juckende Hautstellen, die sogenannte «Vogelhalterkrätze».

Gesundheitsgefahren durch Tiere

Andere Schädlinge, deren Bekämpfung beispielsweise die Versicherungsdeckung Home Assistance von Zurich übernimmt, sind die Deutsche Schabe (Kakerlake), die Orientalische Schabe, die Braunbandschabe, die Amerikanische und die Australische Schabe, die Pharaoameise, die Hausmaus, Wanderratte und Dachratte sowie die Taubenzecke. Diese Tiere sind unter anderem für das Übertragen von Krankheiten bekannt und deshalb für Menschen potenziell gefährlich.

Für einen optimalen Schutz vor Schäden durch Tiere ist es gerade für Hauseigentümer sinnvoll, beide Versicherungen abzuschliessen. HEV-Mitglieder profitieren dabei übrigens von Rabatten.

Zurich Schweiz

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